La Hacienda, Heathland Course

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Michael Althoff

Autor: Der Mann hinter dem Bericht

La Hacienda, Heathland Course

Der Heathland Course ist der zweite Platz des La Hacienda Links Golf Resorts. Er stammt aus der Feder des 2013 verstorbenen Dave Thomas, der auch so bekannte Anlagen wie das ganz in der Nähe liegende Almenara, aber auch Abama (Teneriffa), Belfry (UK) und den bei deutschen Golfern äußerst beliebten und bekannten Robinson Golf Club Nobilis entworfen hat. Aktuell ist der Pflegezustand des Heathland Courses noch nicht mit dem des „großen Bruders“ New Links vergleichbar, das merkt man unter anderem an den Bunkern und Bunkerrändern, aber auch den Fremdgras-Einstreuungen auf den Fairways. Dennoch: der Platz bietet einige wunderbare Aussichten und auch der Pflegezustand ist in Ordnung und braucht den Vergleich zu Golfanlagen in Deutschland keineswegs zu scheuen – nur ist es eben keine Top-Maintenance wie bei anderen, berühmten Anlagen der Costa del Golf. Man sollte den Heathland Course jedoch keinesfalls auslassen, denn vor allem in der Mitte der Runde warten einige ebenso schöne wie anspruchsvolle Bahnen auf die Golfer.

 

Mit vier Abschlägen und einer Gesamtlänge zwischen 5.272 und 6.373 Metern spielt sich der Heathland Course bei ebenfalls Par 72 deutlich länger – und bietet etliche Höhenunterschiede, welche die Bahnen mal kürzer, mal länger erscheinen lassen. Anders als der Links Course schmiegt sich der Heathland Course in das Tal und die Berge rund um das La Hacienda Resort. Zum Auftakt wartet ein vergleichsweise einfaches Par 4 geradeaus mit bis zu 382 Metern Länge. Vom Tee geht es Richtung Fahne bergab, das hilft in jedem Fall. Den Abschlag sollte man leicht links anhalten, denn das Fairway hängt nach rechts. Je weiter der Teeshot nach rechts gerät, umso größer ist die Wahrscheinlichkeit, dass der Schlag ins Grün über die mächtige Bunkerlandschaft rechts vor dem Grün ausgeführt werden muss. Die Grüns auf diesem Platz sind übrigens nicht ganz so üppig und weniger onduliert als beim Links Course, damit spielt sich der Platz insgesamt auch etwas einfacher rund um die Fahne. Das bis zu 481 Meter lange Par 5 an Bahn 2 beginnt mit einem blinden Teeshot, der über eine Senke leicht bergauf führt. Longhitter sollten versuchen, die Spitze des Hügels zu erreichen. Für alle anderen Golfer bleibt durchaus auch noch ein blinder zweiter Schlag. In jedem Fall sollte man vom Tee zunächst leicht links bleiben. Richtung Grün verläuft die Bahn dann deutlich bergab und hängt nach rechts. Am besten spielt man die linke Grünseite an und nimmt so die mächtige Bunkerlandschaft rechts aus dem Spiel. Dann folgt ein weiteres Par 4 mit bis zu 345 Metern. Das Grün liegt auf der linken Seite – und vom Tee verleitet die Optik des Layouts viele Golfer, den Ball über die gut sichtbaren Fairwaybunker rechts spielen zu wollen – dahinter lauert jedoch kein Fairway, sondern Rough und schwieriges Gelände. Wer vom Tee länger spielt als die Entfernung zu den Bunkern misst, sollte daher den Abschlag über die linke Kante des Bunkers links spielen, ansonsten sollte man sich generell eher links der Bunker halten. Das beiderseits durch Bunker eingerahmte Grün hängt deutlich sichtbar von hinten nach vorne. Dann folgt die schwerste Bahn der Runde, ein bis zu 434 Meter langes Par 4! Erneut startet die Bahn mit einem blinden Teeshot, hier gilt erneut die Fairwaymitte als ideales Ziel. Dann geht es deutlich bergab, fast wirkt dieser Teil der Bahn ein wenig wie eine Kopie von Bahn 2 inklusive Bunkerlandschaft rechts – aber das Grün ist deutlich stärker wie ein Vulkankegel erhöht. Hier ist die Kombination aus Präzision und Länge gefragt – und bei Gegenwind spielt sich die Bahn eher als Par 5. Das mit bis zu 191 Meter lange, erste Par 3 verläuft stetig bergauf, hier sollte man in jedem Fall einen Schläger mehr nehmen. Am besten spielt man die rechte Seite an, da links große Bunker auf zu kurz gespielte Bälle lauern. Durch einen kleinen Tunnel gelangt man dann zum aus unserer Sicht schönsten Teil des Platzes. Das bis zu 524 Meter lange Par 5 an Bahn 6 verläuft vom Tee deutlich bergab, ist aber zusätzlich ein Dogleg links. Da nur wenige Longhitter das Grün mit dem zweiten Schlag erreichen werden, sollte man sich vom Tee zunächst rechts halten. Auch der Lay-up sollte auf diese Seite gespielt werden, denn links lauern viele und große Bunker. Das erhöhte Grün fällt links und nach vorne ab, daher ist auch hier die rechte Seite meist die bessere Zielwahl. Das folgende, nur bis zu 284 Meter kurze Par 4 verläuft stetig bergauf. Zudem hängt das Gelände deutlich von links nach rechts – selbst ein ganz rechts gespielter Teeshot rollt daher oft über die linke Fairwayseite hinaus. Ideal ist daher der Fade vom Tee, um der Neigung entgegenzuwirken. Das Grün ist wie ein Plateau in den Hang eingebettet und liegt nochmals deutlich erhöht, hier ist Längenkontrolle oberstes Gebot. Mit dem zweiten, bis zu 182 Meter langen Par 3 kommt Wasser ins Spiel. Von den hinteren Abschlägen geht es nicht nur deutlich bergauf, sondern auch über einige Teiche. Von den vorderen Abschlägen ist das Wasser nicht mehr frontal im Spiel, dafür kommt die Bunkerlanschaft rechts des Grüns nun deutlich stärker ins Spiel – ein Par ist hier immer ein wunderbares Ergebnis. Zum Abschluss der Front Nine geht es mit einem bis zu 360 Meter langen Par 4, Dogleg links, im ersten Teil zunächst bergauf. Ziel sollte es sei, den Ball vom Tee in den Knick zu spielen – und nicht zu weit nach rechts Richtung der Fairwaybunker zu kommen. Auch Richtung Grün lauern rechts weitere Bunker, insgesamt ist die Bahn jedoch eher einfach zu spielen.

Die Back Nine starten direkt mit einem Paukenschlag: der längsten Bahn des Platzes mit bis zu 537 Meter, zudem als Dogleg links und mit stark onduliertem Gelände designt. Vom Tee geht es zunächst bergab. Wer den Weg durch die Mitte wählt, ist zwar halbwegs sicher, hat aber einen weiteren Weg zur Fahne. Je länger die Schlagweite, umso weiter sollte man nach links anhalten, Longhitter spielen gar über die Büsche links des Cartwegs. Im zweiten Teil der Bahn hängt das wellige Gelände nach rechts, zudem kommen ein paar Bunker ins Spiel. Wer nun jedoch glaubt, am Ende dieses Designs das Grün zu entdecken, wird überrascht sein: kurz vorher dreht sich die Bahn nochmals leicht nach links, das Grün wirkt wie ein Vulkankegel und fällt von der vorderen Mitte nach rechts und hinten deutlich ab – eine anspruchsvolle Bahn, bei der zu Beginn Länge wichtig ist, danach dominiert die Präzision. Auch Bahn 11, ein bis zu 359 Meter langes Par 4, erfordert vor allem Präzision. Das leichte Dogleg links verläuft stetig bergauf, rechts droht Ungemach durch dichten Bewuchs. Auch der Schlag ins Grün ist keinesfalls einfach, denn erneut ist das Grün erhöht wie bei Robert Trent Jones und zudem leicht nach links versetzt, so dass man von der linken Fairwayseite einen deutlich schwierigeren Winkel Richtung Fahne hat. Dann geht es über einen steilen Cartweg weiter, der in eine mit ebenso steiler Zu- und Abfahrt versehenen Holzbrücke mündet – hier kommt Offroad-Feeling mit dem Buggy auf! Hinter der Brücke wartet links das erste Par 3 der Back Nine. Bis zu 146 Meter geht es deutlich bergauf, die linke Grünseite wird durch mächtige Bunker geschützt. Daher gilt: entweder die Fahne hoch anspielen oder die schmale Gasse auf der rechten Seite anspielen. Das bis zu 489 Meter lange, letzte Par 5 der Runde zählt zu den schönsten Bahnen der Anlage. Vom Abschlag hat man eine fantastische Aussicht auf die Umgebung. Man darf sich vom Tee nicht täuschen lassen: das sichtbare Grün hinter einem See ist nicht das Ziel, dieses kommt erst bei der folgenden Bahn ins Spiel. Auch sollte an nicht der Versuchung erliegen, den gut sichtbaren Fairwaybunker links anzuspielen. Am besten richtet man sich in Richtung der vorderen Abschläge aus. Ab der Drivelandezone fällt das Gelände deutlich nach links ab – es kann durchaus sein, dass der Ball den gesamten Abhang hinuntergerollt ist und man einen deutlichen Schlag bergauf ausführen muss. An sich geht es Richtung Fahne leicht bergab. Wer das Grün mit dem zweiten Schlag anspielen möchte, sollte bedenken, dass dieses quer zur Spielrichtung liegt – und erneut wie ein Vulkankegel ausgeführt ist. Bleibt der Ball nicht schnell liegen, rollt er entweder links in einen der riesigen Bunker oder rollt vor oder hinter dem Grün den Berg wieder hinab. Wer den Lay-up wählt, sollte daher unbedingt über die rechte Seite spielen, sonst droht auch dem Lay-up das Schicksal eines langen Rolls bergab. Dann „darf“ man das durch einen kleinen See vom Fairway getrennte Grün anspielen. As bis zu 185 Meter lange Par verläuft zwar bergab, aber erneut ist das Grün quer zur Spielrichtung angelegt. Hier kommt es vor allem darauf an, das Grün zu treffen – der Rest ist Putten. Hinter dem vierzehnten Grün liegt der erhöhte Abschlag des bis zu 317 Meter kurzen Par 4s von Bahn 15. Die Bahn verläuft zwar recht gerade, aber das Grün ist deutlich nach links versetzt. Da das Gelände zudem nach links abfällt, sollte man sich vom Tee zunächst rechts halten. Den Schlag ins Grün sollte man ebenfalls über rechts ausführen, denn links geht es bergab und es lauern einige Bunker. Das bis zu 325 Meter lange Par 4 an der nächsten Bahn beginnt mit einem blinden Teeshot. Am besten hält man diesen rechts des gut sichtbaren Fairwaybunkers links an. Die Fahne spielt man am besten hoch an, da der vordere Grünrand durch Bunker verteidigt wird. Erneut geht es nun durch einen Tunnel zu den beiden Schlussbahnen. Bahn 17 ist ein Par 4 mit bis zu 434 Metern, zudem leicht bergauf! Selbst vom vordersten Abschlag hat diese Bahn mit dann 345 Metern eher die Dimensionen eines Par 5, vor allem bei Gegenwind. Spielt man seinen Teeshot in einen der Fairwaybunker rechts, hat man kaum eine Chance, das Grün mit dem zweiten Schlag zu erreichen – selbst mit einem sehr guten Abschlag dürfte das für die meisten Golfer nur mit einem sehr guten Fairwayholz-Schlag machbar sein. Das Grün sollte man unbedingt über rechts anspielen, denn links lauert nochmals ein Bunker. Die Runde endet mit einem bis zu 398 Meter langen Par 4 – ebenfalls kein Selbstläufer! Zudem hängt die Bahn deutlich nach links. Man sollte daher seinen Teeshot rechts anhalten. Erneut ist es am besten, das Grün über rechts anzuspielen und dadurch die Bunker links unterhalb aus dem Spiel zu nehmen. Zudem ist das Grün auf der rechten Seite ein wenig wie ein Stadiongrün ausgeformt, so dass zu weit nach rechts gespielte Bälle vor allem bei Trockenheit durchaus noch nach links Richtung Grün rollen können.

 

Insgesamt ist auch der Heathland Course ein spannender Platz mit vielen Herausforderungen. Beim ersten Mal werden viele Golfer noch die richtige Spielstrategie suchen, aber hat man den Platz mit seinen Schräglagen und blinden Abschlägen erst einmal verstanden, bietet er für Golfer aller Spielstärken viel Abwechslung – vor allem auf den Bahnen 6 bis 14.