La Zagaleta, Old Course

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Michael Althoff

Autor: Der Mann hinter dem Bericht

La Zagaleta, Old Course

La Zagaleta zählt zu den exklusivsten Communities an der Costa del Sol. Hier wird der Begriff „Gated Community“ vollständig umgesetzt, ein Zutritt zum Gelände ist nur nach vorheriger Anmeldung möglich. Während der New Course (siehe dazu unseren separaten Bericht) inzwischen zu ausgewählten Zeiten auch externen Gastspielern offen steht, bleibt der Old Course weiterhin den Mitgliedern von La Zagaleta und ihren Gästen vorbehalten. Der Old Course wurde 1991 von Brad Benz designt, 2016 erfolgte ein Redesign unter der Leitung von Marc Westenborg. Neben dem außergewöhnlichen Parkland Course verdient auch der exzellente Service in Clubhaus und auf dem Platz Anerkennung, hier wird das Thema „Customer Experience“  groß geschrieben! Der Platz ist ein Par 72 und schmiegt sich in die Hügellandschaft rund um Benahavís ein, immer wieder hat man fantastische Blicke auf die umliegende Bergwelt und Richtung Mittelmeer. Die Front Nine sind als Par 37 ausgelegt, die Back Nine als Par 35. Bei vier Abschlägen pro Bahn addiert sich die Gesamtlänge zu mindestens 4.834 und maximal 6.010 Meter.

 

Die Runde beginnt mit einem sehr schönen, maximal 330 Meter kurzen Par 4, Dogleg rechts. Vom erhöhten Tee geht es in Richtung eines tiefer liegenden Fairways, das jedoch in der Drivelandezone fast wieder die Höhe der Abschläge erreicht. Man sollte sich leicht links der gut sichtbaren Fairwaybunker rechts halten. Die Steigung setzt sich Richtung Grün fort, das Grün hängt leicht von links hinten nach rechts vorne. Grünbunker sucht man hier vergeblich, dafür lauert eine veritable False Front auf die Golfer – eine tolle Auftaktbahn! Dann folgt das erste Par 3 mit bis zu 161 Metern. Da es vom Tee deutlich bergab geht, darf man ruhig zwei Schläger weniger einplanen. Die von links herein ragenden Bäume sorgen dafür, dass man das Grün nahezu automatisch über die linke Bahnhälfte anspielt. Wichtig ist, dass der Ball schnell zum Halten kommt und nicht über das Grün hinaus den Abhang hinunter rollt. Bleibt der Teeshot zu kurz, sorgt das mal nach rechts, mal nach links hängende Gelände dafür, dass die Balllage für den zweiten Schlag zur Lotterie wird. Wer schon einmal den New Course von La Zagaleta gespielt hat, wird sich am dritten Tee heimisch fühlen. Das bis zu 365 Meter lange Par 4 ist ein Dogleg rechts bergauf, vom Tee muss dichter Bewuchs überspielt werden. Hier ist es besonders wichtig, die Bahnmitte zu treffen, denn beiderseits des Fairways lauern Probleme. Richtung Grün, das nochmals leicht nach links versetzt ist, so dass die Bahn fast ein Doppel-Dogleg ist, geht es weiter deutlich bergauf. Beim Schlag ins Grün sollte man den hinteren Teil anspielen, da das Grün vorne deutlich abfällt. Auch die Bunker rechts mit ihren steilen Kanten sind nicht zu unterschätzen – insgesamt eine sehr anspruchsvolle Bahn. Auch das folgende Par 5 mit bis zu 542 Metern erfordert vom Tee eine klare Spielstrategie, denn das Dogleg rechts grenzt an einen Abhang und bietet ein schmales Fairway. Longhitter müssen entscheiden, ob sie über den dicht bewachsenen Abhang auf das Fairway nach dem Knick spielen wollen – oder lieber mit einem kleinen Holz oder langen Eisen vorlegen bis zum Knick. Nach dem Dogleg hängt das Fairway spürbar nach rechts in Richtung Abhang – und der Lay-up über links wird durch einen großen Baum links auch nicht leichter. Beim Schlag ins nach links hängende Grün muss man sich entscheiden: rechts droht der Hang, links einige Grünbunker. Spätestens jetzt versteht man, warum diese Spielbahn als schwierigste der Anlage gilt. Das folgende Par 3 spielt sich maximal 193 Meter, das Grün liegt leicht unterhalb der Abschläge. Rechts bleibt der Abhang der vorherigen Bahn erhalten, daher sollte man das nach vorne geneigte Grün eher über die linke Seite anspielen. Das folgende, bis zu 452 Meter lange Par 5 zieht sich als Doppel-Dogleg Richtung Fahne. Longhitter sollten versuchen, den Ball zwischen Hügel links und dem einzelnen Baum auf der linken Fairwayseite zu spielen, alle anderen Golfer halten eher rechts an, um den Baum für den zweiten Schlag aus dem Spiel zu nehmen. Ganz rechts droht jedoch erneut Ungemach, der Bereich ist als seitliches Wasser gekennzeichnet. Im zweiten Teil geht es zunächst deutlich bergab, um dann Richtung Grün wieder sanft anzusteigen – das ist vor allem beim Lay-up zu berücksichtigen. Das Grün hängt von links nach rechts und wird vorne durch zwei große Bunker verteidigt. Besonders knifflig: es umfasst drei Ebenen, die von links oben nach rechts unten verlaufen. Da ist das folgende, maximal 279 Meter kurze und gerade Par 4 fast schon eine Erholung. Hier kommt es darauf an, nicht zu aggressiv zu spielen und auf die Fairwaybunker zu achten. Da die Bahn nach rechts hängt, sollte man sich vom Tee eher leicht links halten, sonst kann ein langer Teeshot schnell in den tiefen Bunker vor dem Grün rollen. Das dritte Par 5 der Front Nine spielt sich bis zu 457 Meter und verläuft als Dogleg links bergauf. Vom Tee muss man sich daher entscheiden, ob man den Drive über den Fairwaybunker auf der linken Seite über den Knick spielen möchte oder lieber rechts davon vorlegt. Richtung Fahne geht es dann wieder leicht bergab, direkt vor dem Grün sorgt eine kleine Senke dafür, dass zu kurz gespielte Annäherungen gerne wieder in die Senke zurückrollen. Zudem lauert links vor dem Grün ein Bunker, die rechte Grünseite wird ebenfalls durch Bunker begrenzt. Ein maximal 356 Meter langes Par 4 beschließt die Front Nine. Das Fairway zieht sich leicht S-förmig Richtung Grün. Das Grün ist, vom Tee aus gesehen, leicht nach links versetzt. Da das Fairway zudem im zweiten Teil nach rechts hängt, sollten Longhitter vom Tee eher links anhalten, wer das Grün mit drei Schlägen anspielt, kann vom Tee zunächst Mitte Bahn spielen. Der Schlag zur Fahne ist umso anspruchsvoller, je weiter rechts der Ball liegt. Ursache ist, dass dann zwei große Bunker die rechte Vorderseite des Grüns blockieren und das Gelände vor den Bunkern deutlich abfällt. Einfacher ist es daher, über die linke Seite zu spielen.

Unterhalb des Clubhauses geht es nach links zur zehnten Bahn, einem bis zu 361 Meter langen Par 4, Doppel-Dogleg links-rechts. Wer den Draw beherrscht oder eine große Schlagweite hat, kann links über den Hang abkürzen, ansonsten sollte man den vom Fairway vorgegebenen Weg ausspielen. Links lauert hinter dem Hügel jedoch eine kleine Einkerbung im Fairway, die den Ball gerne nach links in eine Senke rollen lässt. Von rechts hat man jedoch einen deutlich anspruchsvolleren Winkel zur Fahne. Daher sollte man einen möglichen Lay-up über die Einkerbung hinweg links anhalten. Das Grün wird beiderseits durch Bunker verteidigt und hängt nach vorne – hier ist ein präziser Schlag erforderlich, um den Ball richtig zu platzieren. Auch Bahn 11 präsentiert sich als Doppel-Dogleg, jedoch als bis zu 472 Meter langes Par 5. Vom Tee beginnt man daher bei eine Drei-Schlag-Strategie zum Grün eher über die rechte Bahnhälfte, Longhitter können über die gut sichtbare Holzbegrenzung links abkürzen – allerdings mit deutlich mehr Risiko. Wer das Grün mit dem zweiten Schlag erreichen möchte, braucht dafür meist einen guten Fade, da die rechte Bahnseite durch dichte Büsche begrenzt wird und das Grün nach rechts versetzt ist. Leichter ist es bei einem Lay-up auf die linke Seite, dann hat man nahezu freie Bahn zur Fahne. Auch hier hängt das Grün deutlich nach vorne, zudem lauern zahlreiche Bunker vor dem Grün auf beiden Seiten. Bahn 12, ein maximal 398 Meter langes Par 4, wirkt wie ein Spiegelbild der ersten Bahn, denn in der Drivelandezone dreht die Bahn nach rechts. Richtung Fahne geht es leicht bergab, das Fairway ist jedoch vor dem Grün sehr wellig, so dass man den Ball eher hoch aufs Grün spielen sollte, bei einem Roll landet er gerne in einem der Grünbunker zu beiden Seiten des Grüns. Dann folgt eine der schönsten Bahnen, ein maximal 132 Meter kurzes Par 3. Obwohl es die leichteste Bahn der Runde ist, steht man doch mehreren Herausforderungen gegenüber. Die linke Seite wird vom Tee durch Büsche und Bäume blockiert, für Fade-Spieler problematisch. Ein Wassergraben trennt zudem das deutlich unterhalb liegende Grün vom Fairway – und mehrere Bunker verteidigen das von links nach rechts hängende Grün zusätzlich. Hier kommt es auf den Teeshot an – spielt man zu weit nach links, verschwindet der Ball meist in der Schlucht neben dem Grün. Wer seinen Teeshot nicht landen sieht, sollte daher im Zweifelsfall direkt einen provisorischen Ball nachspielen. Bahn 14 bietet ein Par 4 mit bis zu 310 Metern. Die hinteren Abschläge sind deutlich nach rechts zum Fairway versetzt, so dass man dieses fast quer anspielen muss – und dabei erneut eine kleine, dicht bewachsene Schlucht überspielt. Danach dreht die Bahn leicht nach rechts, zudem geht es nun vom unterhalb der Teeboxen gelegenen Fairway wieder bergauf. Beim Schlag ins erhöhte Grün ist ebenfalls Längenkontrolle gefragt, vor allem, wenn man die rechte Grünseite anspielen möchte: bleibt der Schlag zu kurz, droht der Ball in der Schlucht rechts auf Nimmer-Wiedersehen zu verschwinden. Das zweite Par 3 der Back Nine misst bis zu 148 Meter, verläuft jedoch deutlich bergauf. Erneut geht es über eine kleine Schlucht, zudem schützt ein mächtiger Grünbunker die Vorderseite des Kurzgemähten. Da das Grün nach vorne abfällt, sollte man hier im Zweifelsfall lieber zu einem Schläger mehr greifen, um die hintere Grünhälfte sicher zu erreichen. Das folgende Par 4 mit bis zu 355 Metern verläuft recht gerade, allerdings hängt das Fairway nach links. Daher sollte man sich vom Tee rechts halten. Das Grün wird beiderseits durch Bunker gerahmt und ist leicht erhöht. Man sollte sich von der Optik nicht täuschen lassen: dies ist die viert-schwerste Bahn der Runde. Das letzte Par 3 ist mit bis zu 198 Metern auch das längste, und vielleicht auch – vor allem im Licht der Dämmerung – das schönste. Die Bergwelt der Costa del Sol bildet die grandiose Kulisse hinter einem leicht unterhalb der Abschläge gelegenen Grün. Hinter dem Grün geht es daher auch deutlich bergab, man sollte nicht zu lang sein – allerdings auch nicht zu kurz, denn eine krater-ähnliche Bunkerlandschaft ziert vor allem die linke Seite vor dem Grün. Daher sollte man in jedem Fall eher über rechts zur Fahne spielen. Das hilft auch, falls der Ball zu kurz bleiben sollte, denn das Fairway hängt ebenfalls deutlich nach links. Zum Abschluss bietet der Platz nochmals ein Par 5 mit maximal 501 Metern, das über weitere Strecken parallel zur neunten Bahn verläuft. Vom Tee sollte man zunächst auf den großen Teich links achten. Diesder kommt in Form eines quer von links nach rechts verlaufenden Wasserlaufs auch bei einem Lay-up nochmals ins Spiel. Richtung Fahne geht es dann wieder leicht bergauf, das Wasser bleibt rechts als Bach erhalten. Die linke Grünseite wird durch einige Bunker geschützt – man hat also die Wahl zwischen Sand und Wasser und sollte daher am besten den sicheren Weg über die Grünmitte wählen.

 

Nach der Runde lohnt ein Besuch im ausgezeichnet sortierten Pro-Shop sowie – wenn man die Möglichkeit hat – ein Essen im ausgezeichneten Restaurant. Wer die Möglichkeit hat, diesen außergewöhnlichen Platz auf Einladung eines Mitglieds zu spielen, sollte sich dieses Erlebnis in keinem Fall entgehen lassen!