Le Portage Golf Club

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Michael Althoff

Autor: Der Mann hinter dem Bericht

Le Portage Golf Club

Der 18-Loch-Mitgliederclub liegt in Chéticamp, dem arkadischen und damit frankophonen Teil Cape Bretons. Superintendent Michel Bourgeois zählt zu den Greenkeeping-Koryphäen des Landes, zumal er mit einem für europäische Verhältnisse sehr schmalen Budget auskommt. Der Par 72-Platz ist als Parkland-Course wunderbar in die Landschaft integriert und bietet schon alleine optisch das, was viele Golfer mit Kanada verbinden: endlose Wälder, Wasser und hügeliges Gelände. Der Platz zählt für Greenfee-Spieler zu den günstigsten Angeboten auf der Insel und sollte auf keiner Cape Breton-Reise fehlen. Für Golfer stehen pro Bahn vier Abschläge zur Verfügung, die Gesamtlänge des Par 72-Platzes liegt zwischen 5.503 und 6.787 Yards.

 

Die Runde beginnt direkt mit der anspruchsvollsten Bahn des Platzes, einem bis zu 513 Yards langen Par 5. Vom Tee steigt das leichte Dogleg rechts sanft Richtung Grün an. Wer sich für den Lay-up entscheidet, sollte diesen über links spielen und so sowohl die einzelnen hohen Bäume entlang des Fairways als auch die Bunkerlandschaft vor dem Grün aus dem Spiel zu nehmen. Bleibt der Lay-up allerdings zu kurz, muss man die Fahne über genau diese Bunkerlandschaft anspielen. Bahn 2, ein bis zu 390 Yards langes Par 4, zieht sich in sanftem Linksbogen Richtung Grün. Hier sollte man vom Tee leicht rechts anhalten. Das nach vorne hängende Grün spielt man am besten mittig an, da beiderseits Bunker lauern. Beim folgenden Par 4 geht es über maximal 420 Yards zunächst bergauf, das Grün liegt jedoch deutlich unterhalb. Bei dieser Bahn kommt es tatsächlich auf die Schlaglänge an, denn Bunker sucht man rund um das Grün ebenfalls vergeblich, so dass man – zwei präzise Schläge zum Grün vorausgesetzt – hier eine sehr gute Scoringchance hat. Dann folgt das erste Par 3 mit bis zu 171 Yards – einer wunderschönen Spielbahn. Vom deutlich erhöhten Tee geht es rechts an einem Teich vorbei auf das Grün. Richtung Fahne steigt das Gelände wieder an, so dass das Grün letztlich ungefähr auf Höhe des Abschlags liegt. Man sollte vor allem auf den Bunker mittig vor dem Grün achten. Gerät der Schlag etwas zu lang und nach links, kann man Glück haben und er rollt von den dortigen Hängen dennoch Richtung Fahne. Dann folgen drei Par 4. Das erste spielt sich bis zu 398 Yards. Vom Tee geht es über Rough und Wassergraben, das Grün wird beiderseits durch Bunker, Büsche und Bäume begrenzt. Die nächste Bahn ist mit bis zu 414 Yards nicht nur länger, sondern gilt auch als schwierigste Bahn der Runde. En Teeshot sollte man links anhalten – nicht nur wegen des Wasserhindernisses rechts, sondern auch aufgrund des nach rechts deutlich hängenden Geländes. Über ein welliges Fairway geht es weiter zum Grün, das links von einem Bunker verteidigt wird und zudem nach rechts hängt. Dann folgt eine maximal 389 Yards lange Bahn, die Richtung Fahne sanft ansteigt. Hier sollte man nicht nur die zahlreichen Fairwaybunker beachten, sondern vor allem nicht über das Grün hinaus spielen – sonst landet der Ball schnell in einem der vier Bunker hinter dem Grün, welche nicht nur wunderbar in einen Hang integriert wurden, sondern auch für einen spannenden Bunkerschlag bergab sorgen. Bahn 8 ist ein bis zu 505 Yards langes Par 5. Vom Tee geht es leicht bergab, in der Drivelandezone kommt von beiden Seiten Wasser ins Spiel. Dann zieht sich eine Bunkerlandschaft über die rechte Seite neben dem Fairway bis hin zum leicht nach rechts versetzten Grün. Wer den Lay-up wählt, sollte daher über die Mitte oder links spielen, so hat man einen weitgehend bunkerfreien Zugang zur Fahne. Nachdem man acht herrliche Parkland-Bahnen absolviert hat, bietet Bahn 9 – ein bis zu 152 Yards langes Par 3 – eine andere Optik. Hinter dem Grün liegen Werkshallen und der Parkplatz des Clubs, daher bleiben manche Golfer hier aus Vorsicht zu kurz und treffen den vorderen Grünbunker.

Vorbei am Clubhaus geht es auf die zweite Etappe, die direkt mit der leichtesten Bahn beginnt. Das bis zu 351 Yards lange Par 4 beginnt auf einem deutlich erhöhten Abschlag und spielt sich daher nochmals kürzer. Zudem verläuft die Bahn gerade Richtung Grün. Auch die beiden Grünbunker stellen kein großes Hindernis dar, allerdings hängt das Grün leicht nach vorne. Bahn 11 ist hingegen mit bis zu 436 Yards ein mächtiges Par 4 und zugleich leichtes Dogleg rechts. Außerdem steigt die Bahn Richtung Grün an. Vom Tee sollte man vor allem auf den Fairwaybunker rechts achten. Wer das Grün mit dem zweiten Schlag anspielen möchte, sollte – unabhängig von der Fahnenposition – am besten Mitte Grün zielen. Auch das erste Par 3 ist mit bis zu 205 Yards nicht gerade kurz. Allerdings liegt das Grün deutlich unterhalb des Abschlags – daher landet mancher Teeshot im großen Bunker hinter dem Grün, wenn der Höhenunterschied nicht sauber berücksichtigt wurde. Da rechts ein kleiner Teich liegt, sollte man vom Tee kein Shank in diese Richtung produzieren. Dann folgt das erste Par 5 der Back Nine mit bis zu 516 Yards. Das Fairway hat fast schon Highway-Breite, man sollte nur nicht zu weit nach rechts spielen, denn dort lauert ein Bunker. Zum Ende hin dreht die Bahn sanft nach links, zudem liegt das nach vorne hängende Grün deutlich erhöht. Bahn 14 ist ein bis zu 401 Yards langes Par 4 und ein Dogleg rechts. Vom leicht erhöhten Tee geht es über einen Wassergraben, ideal ist der Fade. Allerdings begrenzt rechts ebenfalls Wasser die Bahn, man sollte daher nicht zu aggressiv abkürzen. Im zweiten Teil spielt sich die Bahn dann vergleichsweise einfach, auch wenn das Grün erneut durch Bunker begrenzt wird. Das letzte Par 5 misst stolze 226 Yards maximal – und verläuft bergauf, so dass man das Grün vom Abschlag nur begrenzt erkennen kann. Hier kommt es auf die Länge an, Mitte Grün ist eine durchaus bewährte Ausrichtung. Das bis zu 408 Yards lange Par 4 an der folgenden Bahn beginnt mit einem blinden Teeshot leicht bergauf. Da die Bahn zudem nach rechts dreht, sollte man nicht zu weit nach links anhalten. Gerät der Teeshot zu weit nach rechts, lauern einige Fairwaybunker. Ein quer verlaufender Wassergraben trennt das Grün vom Fairway – wer sich die nötige Länge beim zweiten Schlag nicht zutraut, sollte daher einen sicheren Lay-up spielen. Bahn 17 ist mit bis zu 394 Yards unwesentlich kürzer, aber ein Dogleg links. Da das Fairway im ersten Teil nach rechts hängt, sollte man sich trotz des angrenzenden Waldes eher links halten – denn rechts lauert ein gut positionierter Fairwaybunker. Nach dem Knick steigt die Bahn Richtung Fahne an, das Grün wird wie ein Hochplateau. Mit einem maximal 498 Yards langen Par 5 geht es zurück zum Clubhaus. Die Bahn dreht leicht nach links, dort lauert im Knick ein kleiner Teich. Daher sollte man sich rechts davon orientieren. In der zweiten Hälfte steigt die Bahn kontinuierlich Richtung Grün an. Beiderseits der Fahne lauern mächtige Bunker – und wenn der Schlag ins Grün zu kurz bleibt, rollt der Ball gerne einmal wieder den Hang hinab.

 

Der Le Portage Golf Club steht für eine geradezu familiäre, entspannte Runde. Das Preis-Leistungs-Verhältnis ist ausgezeichnet, auch der Service sehr zuvorkommend und freundlich. Wer von Cabot Cape Breton Richtung Pleasant Bay reist, sollte diesem Club unbedingt einen Besuch abstatten.