Autor: Der Mann hinter dem Bericht
Während in Kontinental-Europa über den Winter viele Plätze nicht oder nur eingeschränkt spielbar sind, profitiert die französische Normandie an der Atlantikküste von den dortigen Sandböden. Fast das ganze Jahr hindurch können die Plätze auf Sommergrüns gespielt werden. Eine besonders empfehlenswerte Destination für ein verlängertes Wochenende oder einen Golf-Kurztrip ist der Ort Le Touquet-Paris-Plage in der nördlichen Normandie. Während die Opalküste im Sommer zu den beliebtesten Ferienregionen Frankreichs zählt und entsprechend stark frequentiert ist, kann man im Winter und zu Beginn des Frühjahrs auch den Ort seine seine zahlreichen Angebote deutlich entspannter genießen. Das Le Touquet Golf Resort umfasst insgesamt drei Plätze: den La Mer Course, den La Foret Course und den 9-Loch-Platz Le Manoir. Am besten genießt man seinen Aufenthalt im zum Resort gehörenden Le Manoir Hotel, das sich gegenüber den Golfplätzen befindet. Das Hotel bietet verschiedene Zimmerkategorien sowie – neben dem Hauptgebäude – einige kleine Bungalows, natürlich gibt es auch Stay & Play-Angebote. Die Anlage gehört zur französischen Open Golf-Gruppe, daher kann man im Rahmen eines Pauschalpakets auch Runden auf den ebenso bekannten Plätzen von Golf d’Hardelot über das Resort buchen. Der La Mer-Course ist ein typischer Links Course – allerdings sieht man das Meer erst ganz zum Schluss vom erhöhten Aussichtspunkt vor Bahn 18. Der Par 72-Platz ist bis zu 6.430 Meter lang und wurde 1931 von Design-Legende Harry Colt entworfen. Pro Spielbahn gibt es fünf Abschläge. Vom Clubhaus ist der Weg zum ersten Tee recht weit – wer nicht mit dem Buggy unterwegs ist, kann alternativ einen separaten Parkplatz unmittelbar vor dem ersten Abschlag ansteuern.
Die Runde beginnt direkt mit einem Par 5, das sich zwischen 409 und 482 Metern spielt – vor allem für die Damen eine echte Herausforderung. Das Fairway windet sich leicht S-förmig Richtung Grün, am besten hält man seinen Teeshot rechts der Baumgruppe am linken Fairwayrand an. Erst im letzten Drittel kommen Bunker ins Spiel: einer links in Höhe eines möglichen Lay-ups, der zweite verteidigt die rechte Grünseite. Das Grün bietet unmittelbar hinter dem Bunker einen leicht nach links abfallenden Hügel, so dass man beim Annäherungsschlag die Fahnenposition unbedingt berücksichtigen sollte. Bahn 2 ist ein mächtiges Par 3 mit bis zu 208 Metern Länge – der Eingang zum Grün wird zu beiden Seiten von insgesamt fünf seitlichen Bunkern geschützt. Das Grün hängt leicht von links hinten nach vorne und liegt etwas unterhalb der Abschläge. Ob man deswegen einen Schläger weniger nehmen kann, hängt – wie auf allen Bahnen des Platzes – nicht zuletzt vom Wind und seiner Richtung ab. Das erste Par 4 ist mit maximal 350 Metern und schnurgeradem Bahnverlauf eine gute Scoringmöglichkeit, das leicht langgezogene Grün wird rechts durch einen kleinen Bunker geschützt. Allerdings hängt das Grün von hinten nach vorne und auch das Fairway zeigt eine deutliche Neigung von links nach rechts. Das zweite Par 5 der Front Nine an Bahn 4 verläuft in weitem Links-Rechts-Bogen zum Grün. Die Fairwaybunker links kommen vor allem für Longhitter ins Spiel, zudem sollte man das Wasser rechts des Fairways beachten. Ideal vom Tee ist ein leichter Fade. Das ondulierte Grün hängt Richtung Mitte, zudem gibt es links zwei Bunker mit deutlich erhöhter vorderer Kante. Dennoch, auch hier ist ein Par gut möglich. Das folgende, bis zu 420 Meter mächtige Par 4 ist nicht nur sehr lang, sondern bietet gleich vier Bunker links und rechts des Fairways. Vom Tee sollte man nicht zu sehr nach rechts spielen, sonst versperren mächtige Bäume den direkten Weg zum Grün. Wer einen Lay-up spielt, sollte den Bunker rechts vor dem Grün beachten. Der Schlag ins Grün sollte nicht zu weit nach links angehalten werden, da dort ein großer Grünbunker lauert. Die Abschläge des zweiten Par 4s sind Terrassen-förmig angelegt und liegen spürbar über dem Grün. Links lauert Wald auf Hooks, rechts lauern vier Bunker. Da die Bahn insgesamt maximal 319 Meter misst, sollte man vom Tee eher zum kleinen Holz oder langen Eisen greifen. Beim folgenden, maximal 146 Meter kurzen Par 3 kommt es auf den Teeshot an: rechts wird die Bahn durch Büsche und Bäume begrenzt, die man jedoch gut überspielen kann. Mit Ausnahme einer kleinen Gasse rechts wird die Vorderkante des Grüns durch drei mächtige Bunker verteidigt – daher sollte man das Grün möglichst hoch anspielen. Zudem kann man das Grün ruhig über rechts anspielen, wenn die Fahne links gesteckt ist: zwei Hügel im Grün sorgen dafür, dass der Ball dennoch nach links rollt. Am eher kurzen Par 4 an Bahn 8 kommt erstmals merklich seitliches Wasser ins Spiel – allerdings sieht man den kleinen Teich links vom Tee gar nicht. Dennoch: da die Bahn zudem leicht bogenförmig nach links verläuft, sollte man den Abschlag nicht zu sehr nach links anhalten. Das von links nach rechts hängende Grün liegt zudem deutlich erhöht, da darf man ruhig einen Schläger mehr für die Annäherung nehmen. Auch an Bahn 9 kommt links Wasser ins Spie. Das bis zu 413 Meter lange Par 4 ist ein leichtes Dogleg rechts. Vom Tee darf man ruhig „Gas geben“, neben der Länge ist der Schlag ins Grün die besondere Herausforderung, lauern doch insgesamt vier Bunker vor und ums Grün auf die Bälle. Der vordere Teil des Grüns fällt zudem stark nach vorne ab, auch sonst ist das Grün spürbar onduliert – kein Wunder, dass diese Bahn Slope Index 2 hat. Als klassischer Links Course geht es nun direkt weiter – man kommt an keinem Clubhaus vorbei, das sollte man beim Getränke- und Bällevorrat berücksichtigen.
Vom neunten Grün geht es einen kleinen Hügel hoch zum Beginn der Back Nine, einem sehr schönen und maximal 139 Meter kurzen Par 3. Zwischen Abschlag und Grün verläuft eine Senke, eine kleine Holzbrücke verbindet beide Bereiche. Das Grün bietet rechts einen Hügel, der dafür sorgt, dass die Bälle nach links rollen – bleibt man zu weit links, rollt der Ball schnell den deutlichen Abhang herunter. Weiter geht es mit einem bis zu 437 Meter mächtigen Par 4, das als leichtes Dogleg links verläuft. Der deutlich erhöhte Abschlag hilft bei der Längenbewältigung. Man sollte seinen Teeshot jedoch nicht zu sehr nach links anhalten, sonst landet der Ball schnell in einem der beiden großen Fairwaybunker. Überhaupt sollte man auf dieser Bahn das Fairway treffen, denn zu beiden Seiten lauern Links-typische, dichte Büsche. Das Grün hängt deutlich von links hinten nach rechts vorne – auf dieser schwersten Bahn des Platzes ist, vor allem bei Gegenwind, selbst ein Bogey ein gerne akzeptierter Score. Auch am zwölften Abschlag geht es vom Tee zunächst deutlich nach unten. Das maximal 367 Meter lange Par 4 verläuft gerade Richtung Grün, es gibt keine Bunker und das Fairway hängt leicht von links nach rechts. Anfang 2020 wurde das Grün neu gestaltet, so dass ein zeitweiliges Grün genutzt wurde – ein Par ist auf dieser Bahn immer möglich. Die Bahnen 13 bis 16 wurden 2014-2015 überarbeitet und dabei wieder stärker dem ursprünglichen Entwurf von Harry Colt angepasst – Golffreunde können so noch stärker in das traditionelle Spiel eintauchen. Das Par 4 an Bahn 13 ist bis zu 416 Meter lang. Von einem erhöhten Tee geht es zunächst über Rough Richtung Fairway. Dabei sollte man den Bunker rechts meiden. Unmittelbar vor dem Grün lauert eine Senke, die vor allem bei einer Fahnenposition im vorderen Grün-Drittel zu beachten ist. Hier kann man klassisches Links-Golf spielen, also den Ball kurz vor dem Grün aufkommen und dann hinauf rollen lassen. Auch Bahn 14 ist ein schönes Par 4 mit bis zu 416 Metern Länge. Vom Tee sollte man jedoch den schräg Richtung Grün verlaufenden Wassergraben auf der linken Seite beachten – daher entweder auf den gut sichtbar positionierten Markierpfahl rechts zielen oder den Teeshot kürzer spielen und einen längeren zweiten Schlag ins Grün in Kauf nehmen. Das quer verlaufende Grün bietet viele Fahnenpositionen, allerdings wird fast die gesamte rechte Grünseite durch einen großen Bunker geschützt. Bahn 15 ist ein bis zu 487 Meter langes Doppel-Dogleg, Par 5. Longhitter können über den kleinen Hügel auf der rechten Fairwayseite abkürzen, sonst sollte man eher die linke Fairwayseite anspielen. Spielt man einen Lay-up, lauern drei Bunker. Man sollte übrigens nicht zu weit nach links spielen, denn dort gibt es dichtes Gestrüpp. Das längliche Grün spielt man am besten mit dem weithin sichtbaren Solitärbaum an – und sollte damit Mitte Grün landen, der Rest ist vor allem Längenkontrolle. Das Grün hängt zudem von rechts nach links und hinten nach vorne, was vor allem bei mittigen und linken Fahnenpositionen hilft. Das letzte Par 3 der Runde ist bis zu 186 Meter lang. Von den teils deutlich erhöhten Abschlägen geht es gerade Richtung Grün – die rechte Seite wird jedoch durch drei recht mächtige Bunker verteidigt. Der gesamte Bereich vor dem Grün und das Grün selbst sind stark onduliert, am besten spielt man daher auch diese Fahne hoch an – lässt man den Ball aufs Grün rollen, sollte man den Break kennen und gut berechnen. Das letzte Par 5 ist mit 456 Metern eher kurz und ein leichtes Dogleg links. Allerdings steigt das Fairway Richtung Grün spürbar an. Vom Tee spielt man den Ball am besten zunächst nach rechts. Bleibt der Schlag ins Grün zu kurz, lauern links und rechts zwei Fairwaybunker. Danach wird der Anstieg zum Grün noch stärker, auf der rechten Seite wartet ein Grünbunker. Zudem hängt das Grün von hinten nach vorne – hat der Ball zu viel Backspin oder puttet man vom hinteren Grünende nach vorne, rollt er gerne wieder den Hang hinab. Bevor man zum letzten Abschlag geht, sollte man sich die Zeit nehmen und den von den hinteren Abschlägen aus leicht zugänglichen Aussichtspunkt erklimmen. Von hier sieht man das Meer und hat eine tolle Rundum-Sicht über den Platz. Von den erhöhten Abschlägen geht es dann auf die letzte Bahn, ein bis zu 384 Meter langes Par 4. Links lauert dichter Wald, daher sollte man den Teeshot eher rechts anhalten. Auf dem Weg zum Grün lauern nochmals drei Bunker, am besten spielt man es schlicht mittig an.
Nach der Runde kann man im sehr gut sortierten Pro-Shop mit stets freundlichem Personal (die Mitarbeiter sprechen auch sehr gut Englisch) noch ein paar Souvenirs einkaufen oder im Restaurant des Clubhauses das ausgezeichnete Essen oder einen Drink genießen.