Les Bordes Wild Piglet

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Michael Althoff

Autor: Der Mann hinter dem Bericht

Frankreichs exklusiver Privatclub

Dieser Kurzplatz umfasst 10 Bahnen – warum? Weil sich während der Bauphase herausstellte, dass die neunte Bahn sonst im Vergleich zu den übrigen Bahnen zu lang gewesen wäre, daher hat man sie auf zwei Bahnen aufgeteilt. Der Platz ist das, was Amerikaner gerne als „Fun Track“ bezeichnen: ein Platz, bei dem es vor allem auf den Spass ankommt und der sich besonders für Generationen-übergreifende Runden von Familien anbietet. Der Par 30-Platz misst insgesamt 955 Meter, die kürzeste Bahn spielt sich 52 Meter (Bahn 9), die längste 123 Meter (Bahn 6). Wer jedoch glaubt, der Platz sei auch kinderleicht, irrt: hier kann man hervorragend das kurze Spiel trainieren, denn die Bahnen bieten deutlich ondulierte Fairways, Grüns, anspruchsvolle Bunkerpositionen und viele spannende Fahnenpositionen. An Bahn 1 beispielsweise kommt es darauf an, nicht zu kurz zu spielen, sonst rollt der Ball meist wieder vom Grün herunter. Bahn 2 wartet mit einem stark ondulierten Grün auf, dass quasi in einem kleinen Dschungel versteckt wurde, man sollte das Grün hier nicht verfehlen. An Bahn 3 ist das Grün durch quer verlaufende Sträucher und Büsche kaum erkennbar – genaue Ausrichtung wird belohnt. An Bahn 4 sollte man vor allem auf den rechts in das Grün integrierten Bunker achten, Bahn 5 erfordert einen präzisen Schlag zur Fahne, um die Bunker zu beiden Vorderseiten des Grüns aus dem Spiel zu nehmen. Das längliche Grün an Bahn 6 spielt sich um so leichter, je weiter vorne die Fahne gesteckt ist. Je weiter sie nach hinten wandert, um so schwieriger wird der Teeshot, denn dann muss man ihn über eine Landschaft aus mehreren Bunkern links spielen. Zudem fällt das Grün von der Mitte her spürbar nach vorne und hinten ab. Bahn 7 trägt den Namen „Coffin“ (Sarg) – denn die beiden Grünbunker links sehen in der Tat wie ausgehobene Gräber im Wilden Westen aus. Auch an Bahn 8 spielt die Fahnenposition eine wichtige Rolle. Das Grün hängt von rechts nach links, die rechte Vorderseite des Grüns wird durch einen großen Bunker geschützt – steckt die Fahne rechts, braucht man einen präzisen hohen Schlag, der schnell liegen bleibt. Steckt die Fahne jedoch links, kann man den Ball bei 91 Metern Länge fast schon mit einem Chip and Run Richtung Fahne in Bewegung setzen. Rolling Stone heisst die neunte Bahn – denn das Grün ist stark onduliert, leicht erhöht und fällt deutlich nach vorne ab. Auf der rechten Grünseite landet der Ball dann in einem unangenehm hochgezogenen Bunker, von der linken Grünseite rollt der Ball bei trockener Witterung fast wieder bis zum Abschlag zurück. Hier kann man herrlich erkennen, ob die Wedge-Schläge genügend Spin auf den Ball bringen. Die letzte Bahn kombiniert dann erneut ein nach vorne hängendes Grün mit einem mächtigen Bunker auf der linken Seite – auch hier gilt: hoch Anspielen, niedrig Scoren.