Autor: Der Mann hinter dem Bericht
Der Los Arqueros Golf & Country Club liegt in Benahavís nahe Marbella, nur wenige Autominuten von La Zagaleta entfernt. Der Platz wurde vom mehrfachen Major-Sieger Seve Ballesteros designt und fügt sich wunderbar in die hügelige Landschaft mit Blick auf das Meer ein. Der Par 71-Platz (die Front Nine sind Par 36, die Back Nine folglich Par 35) bietet pro Bahn fünf geratete Abschläge und spielt sich über eine Gesamtlänge zwischen 4.231 und 5.667 Metern. Das Design des 1991 eröffneten Platzes zielt darauf ab, die natürliche Landschaft einzubinden. Das Ergebnis ist ein sehr abwechslungsreicher Platz mit vielen Höhenunterschieden, der vor allem präzises Spiel erfordert – auf den Driver kann man mit sehr wenigen Ausnahmen problemlos verzichten.
Die Runde beginnt mit einem bis zu 347 Meter langen Par 4 Downhill. Vom Tee zielt man am besten auf das gut sichtbare Schild am Straßenrand hinter dem Golfplatz, denn das Grün ist vom Abschlag nicht einsehbar. Im zweiten Teil geht es dann deutlich bergab, so dass man für die Annäherung mindestens einen Schläger weniger nehmen sollte. Das Grün spielt sich über die rechte Seite leichter an, da links ein Bunker lauert. Zu lange sollte man nicht sein, sonst landet der Ball schnell in den Büschen hinter dem nach vorne hängenden Grün. Aufgrund der zahlreichen Steigungen und Abhänge absolviert man den Platz am bequemsten per Buggy. Auf dem Weg zum zweiten Abschlag geht es deutlich bergab, die Bergab-Bremse der Buggies sorgt dafür, dass man nicht zu schnell unterwegs ist. Bahn 3 ist ein bis zu 156 Meter langes Par 3. Da das Grün deutlich unterhalb der Teeboxen liegt, sollte man auch hier eher einen Schläger weniger einplanen. Links und rechts lauern vor dem Grün mächtige Bunker mit hochgezogenen Kanten, das Grün fällt von rechts nach links ab. Man sollte daher die Fahne hoch anspielen und im Zweifelsfall links der Fahne anhalten, um einen Bergauf-Putt zu haben. Beim folgenden, bis zu 361 Meter langen Par 4 geht es vom Tee zunächst leicht bergab. Links kommt ein Teich ins Spiel. Daher halten viele Golfer eher rechts an, dort lauert jedoch in der Drivelandezone ein Fairwaybunker. Im letzten Drittel steigt die Bahn wieder an, zudem quert ein Wasserlauf das Fairway schräg von rechts nach links vor dem Grün. Spielt man die rechte Grünseite an, sollte das Wasser aus dem Spiel sein, dafür kommen zwei große Grünbunker in Reichweite – hält man sich eher links, fehlen Bunker, dafür droht bei einem zu kurzen Schlag das Wasser. Auch das Putten ist anspruchsvoll, da das Grün deutlich onduliert ist. Weiter geht es mit einem Par 4, Dogleg links, das sich maximal 311 Meter spielt. Die deutlich oberhalb liegenden Abschläge werden links durch eine hohe Hecke begrenzt, so dass Longhitter hier entweder einen Draw benötigen oder den Ball mit einem kleinen Holz oder langen Eisen geradeaus ins Spiel bringen. Hält man zu weit links an, droht man Bekanntschaft mit den beiden Fairwaybunkern auf dieser Seite zu machen. Richtung Fahne steigt das Gelände wieder leicht an. Beim Schlag ins Grün gilt es, neben insgesamt vier Grünbunkern, vor allem den mittig vor dem Grün platzierten Olivenbaum zu beachten, der entweder über- oder umspielt werden muss. Bahn 5, ein bis zu 154 Meter langes Par 3, verläuft etwas unterhalb der zweiten Spielbahn. Das aus zwei Terrassen bestehende Grün wurde quer zum Hang erbaut. Ein Grünbunker links sowie zwei rechts verteidigen das Grün. Landet man im Bunker links, droht ein Bunkerschlag wie aus einem Topf-Bunker. Rechts und hinter dem Grün steigt das Gelände leicht an, dennoch sollte man versuchen, auf die Grünmitte zu zielen – je nach Fahnenposition auf das vordere oder hintere Plateau. Dann folgt das erste, bis zu 519 Meter mächtige Par 5. Vom Tee geht es zunächst über einen Teich auf das dann schräg verlaufende Fairway. Am besten zielt man in Richtung des gut sichtbaren Fairwaybunkers rechts, der rund 250 Meter vom hinteren Tee entfernt ist. Da das Fairway sehr wellig ist, steht man beim zweiten Schlag selten gerade zum Ball. Das Gelände verläuft ganz sanft bergab. Den Transportschlag sollte man eher rechts anhalten, da links dichte Büsche die Bahn begrenzen. Das in Richtung des Grünbunkers vorne hängende Grün spielt man ebenfalls am besten über die rechte Seite an. Bahn 7 ist ein bis zu 307 Meter langes Par 4 und „typisches Seve-Design“: leicht bergauf, schmales Fairway, links lauert out of bounds, rechts fällt das Gelände in Richtung eines dicht bewachsenen Hangs ab. Daher sollte man hier den Ball mit einem mittleren oder langen Eisen ins Spiel bringen. So nimmt man auch die drei Fairwaybunker rechts sicher aus dem Spiel. Nach der Landezone dreht die Bahn sanft nach links, zudem geht es nun bergauf. Die Fahne sollte man eher über links anspielen, denn rechts droht ein unangenehm zu spielender Bunker sowie seitliches Wasser, die kleinen Hügel links des Grüns hingegen lassen manchen unpräzise gespielten Ball dennoch Richtung Fahne rollen. Das zweite Par 5 an Bahn 8 misst bis zu 480 Meter und ist quasi die Langfassung der vorherigen Spielbahn, allerdings als Dogleg rechts. Erneut lauert links die Ausgrenze, rechts kommt Wasser ins Spiel. Zudem verläuft die Bahn bergab, vor allem im zweiten Teil ist das Gefälle deutlich. Da das Fairway sehr schmal ist und bereits in der Drivelandezone nach rechts dreht, sollte man hier eher mit einem kleinen Holz vom Tee starten. Wer einen Lay-up spielt, muss auf den Absatz rund 100 Meter vor dem Grün achten: entweder legt man den Ball davor ab oder überspielt diesen und landet dann in einem Bereich, in dem das Fairway deutlich nach links hängt. Spielt man die Annäherung von einer Position vor dem Absatz, liegt das Grün unterhalb, sonst geht es vom Fairway Richtung Grün wieder leicht bergauf. Nicht weniger als vier Bunker zieren den Weg zur Fahne links und rechts, man sollte daher in keinem Fall zu kurz bleiben, zumal auch das Grün leicht nach vorne abfällt. Das letzte Par 4 der Front Nine spielt sich zwar nur bis zu 283 Meter, beginnt allerdings mit einem blinden Teeshot, der deutlich bergauf führt. Am besten platziert man seinen Teeshot auf dem kleinen, etwas ebeneren Plateau in der Bahnmitte und spielt dann das Grün mit dem zweiten Schlag an. Dabei sieht man kaum die vier Bunker, die das Grün zu allen Seiten einrahmen – hier sollte man schlicht Mitte Grün spielen. Da das Grün deutlich onduliert ist und nach vorne hängt, kann auch das Putten an dieser Bahn sehr spannend sein.
Unterhalb des Clubhauses geht es auf die Back Nine, die insgesamt ein wenig großzügigere Spielbahnen und Fairways bieten. Zum Auftakt wartet erneut ein Par 4 bergab mit bis zu 330 Metern Länge. Nun lauert rechts die Ausgrenze, direkt neben dem Cartweg. Ideal ist es, den engeren Teil des Fairways (gut zu erkennen am Cartweg, der sich um den Hügel rechts zieht) zu überspielen, dafür reicht aufgrund des Höhenunterschieds meist schon ein Holz 3. Im letzten Drittel wird das Gefälle flacher, zudem ist das Fairway sehr wellig, man sollte das Grün daher besser hoch anspielen und aufgrund der Fairwaybunker eher auf die hintere Grünhälfte zielen. Da das folgende, bis zu 144 Meter kurze Par 3 ein deutlich oberhalb gelegenes Grün bietet, sollte man mindestens einen Schläger mehr vom Tee wählen. Links des Grüns lauern zwei Bunker, zudem fällt das Gelände neben den Bunkern deutlich ab. Daher sollte man das Grün eher mitte-rechts anspielen. Nun folgt eine der schönsten, aber auch schwersten Bahnen des Platzes. Obwohl sich das Par 4 nur maximal 320 Meter spielt, gilt es als zweitschwerste Bahn der Runde (nach Bahn 8). Die deutlich erhöhten Teeboxen ermöglichen einen guten Blick auf die Bahn. Die Herausforderung liegt zum einen im Gelände, denn das Fairway steigt Richtung Grün stetig an. Zudem wirkt die Drivelandezone vom Abschlag sehr schmal, da links das Gelände abfällt und rechts ein bewachsener Hügel samt Cartweg und Mauer die Bahn begrenzt. Hier sollte man den Ball defensiv mit einem langen Holz oder kleinen Eisen ins Spiel bringen. Zudem sollte man nicht zu weit nach rechts anhalten, denn sonst muss mit der Annäherung die Mauer samt Hügel überspielt werden. Ideal ist eine Linie leicht links der Bahnmitte. Die Fahne spielt man hingegen besser über rechts an, da links vor dem Grün ein Bunker lauert und es links neben dem Grün deutlich bergab geht. Auch das einzige Par 5 der Back Nine mit bis zu 458 Metern erfordert klares Course Management. Die Abschläge liegen mehr als 20 Meter über der Landezone. Wichtig ist es, die bewachsene Zone zwischen Teeboxen und Fairway zu überwinden. Zudem sollte man beachten, dass rechts neben dem Fairway eine Schlucht lauert, die sich im zweiten Teil der Bahn immer stärker in das Fairway hineinzieht. Da das Fairway nach rechts abfällt, sollte man vom Tee eher links anhalten, die gut sichtbare Pinie auf der linken Fairwayseite dient als Orientierung, man sollte sich leicht rechts davon halten. Das Fairway zieht sich von der Drivelandezone fast S-förmig bergauf Richtung Grün. Wer die Fahne mit dem zweiten Schlag anspielen möchte, muss die Schlucht überspielen und sollte bedenken, dass das Grün dann quer zur Spielrichtung liegt – der Schlag mit dem Holz oder langen Eisen muss daher nicht nur genügend carry mitbringen, sondern auch schnell zum Halten kommen. Leichter ist es, den Ball nochmals über links vorzulegen und dann von dort, nahezu quer, in Richtung des langgezogenen Grüns zu spielen. Dabei ist Präzision gefragt, denn Richtung Grün wird es immer schmaler, da neben der Schlucht rechts von links hohe Pinien die Bahn begrenzen. Das folgende, maximal 289 Meter kurze Par 4 gilt als leichteste Bahn der Runde. Wer zum Driver greift, sollte auf die linke Grünseite zielen. Da das Fairway deutlich sichtbar nach rechts hängt, sollte man auch für den Lay-up mit einem mittleren Eisen die linke Seite wählen. Auch in diesem Fall empfiehlt es sich, die Annäherung über links zu spielen, da das Grün nach rechts sowie nach hinten hängt. Bahn 15 bietet ein bis zu 376 Meter lange Par 4, ein sanftes Dogleg links. Vom deutlich erhöhten Abschlag sollte man sich eher rechts anhalten. Idealerweise schafft es der Teeshot, die gesamte Senke zu überqueren – gelingt dies nicht, wartet oft ein blinder zweiter Schlag bergauf, daher sollte man sich die Position des Fairwaybunkers links gut merken. Das Grün sollte man eher über rechts abspielen, da das Gelände links neben dem Grün abfällt. Um die beiden Grünbunker vorne sicher aus dem Spiel zu nehmen, empfiehlt sich ein hoher Schlag zu Fahne. Vom 15. Grün sieht man bereits das 16. Grün an einem bis zu 150 Meter langen Par 3. Normalerweise beginnt man die Bahn von den direkt neben der Straße gelegenen Abschlägen, dann hat man einen schmalen Landzugang zum Grün, die linke Seite wird durch einen Teich begrenzt. Bei unserem Besuch waren die Abschläge jedoch auf die gegenüber liegende Seite des Teichs verlegt, so dass man carry über Wasser zu einem nun quer verlaufenden Grün spielen musste – und dies auch nur gut 100 Meter. Dennoch: eine spannende und nicht weniger anspruchsvolle Variante, vor allem für Wasser-Phobiker. Am Ende des Teichs warten die Abschläge von Bahn 17, einem bis zu 350 Meter langen Par 5, Dogleg rechts. Von den hinteren Tees, die nach rechts versetzt sind, benötigt man einen halbwegs geraden Abschlag, denn rechts begrenzen hohe Bäume und Sträucher die Bahn (und erschweren einen Draw), links begrenzt ein kleiner Hügel das Gelände und verhindert extreme Fades. Am besten hält man sich vom Tee links an und zielt in Richtung der gut sichtbaren Palmen unterhalb des oberen Wohnkomplexes. Richtung Grün geht es stetig bergauf, so dass der Schlag zur Fahne nahezu blind erfolgt. Daher sollte man wissen, dass das Grün als Plateau in den Hang eingebettet wurde, schräg von links nach rechts verläuft und zudem links durch einen Bunker verteidigt wird. Für die Annäherung sollte man eher links anhalten, da der dortige Hang oftmals hilft, die Bälle doch noch auf das Grün rollen zu lassen, während rechts dichtes Rough und Büsche drohen. Mit einem letzten Par 4 mit bis zu 335 Metern geht es sanft bergauf zurück zum Clubhaus. Fairwaybunker sucht man bei diesem leichten Dogleg rechts vergebens, dafür sollte man nicht zu weit links anhalten, sonst können die dort gut positionierten Olivenbäume den direkten Weg zum Grün versperren. Das langgezogene Grün umfasst zwei Ebenen, zudem lauern links drei und rechts ein Grünbunker. Daher sollte man auch hier eher den Weg über die rechte Grünseite wählen und nicht zu knapp hinter den Grünanfang spielen, da das Grün auf beiden Ebenen nach vorne hängt.
Los Arqueros lohnt in jedem Fall einen Besuch und bietet ein angemessenes Preis-Leistungs-Verhältnis. Nach der Runde kann man noch die Clubgastronomie (mit Blick auf das 18. Grün auf der gegenüber liegenden Straßenseite) genießen, im sehr gut sortierten Pro-Shop (einige Bekleidungsartikel werden explizit zu Outlet-Preisen angeboten) shoppen oder das Angebot des Fitness Centers und Beauty Salons nutzen.