Autor: Der Mann hinter dem Bericht
McLemore zählt zu den neuen Communities in Georgia und liegt, wie Old Toccoa Farm, in den Bergen des US-Bundesstaats. Die noch junge Anlage hat sich mit dem Highland Course bereits weltweit einen Namen gemacht – die 18. Spielbahn wurde mehrfach zur besten Schlussbahn der USA und zu einer der 10 besten Schlussbahnen weltweit gewählt. Künftig werden Golfer noch einen weiteren Platz genießen können: den Outpost Course, der 2024 seine Tore öffnen soll und mindestens genau so anspruchsvoll wie der Highland Course werden soll. Beide Plätze wurden von Rees Jones entworfen – und wer den Architekten kennt, weiss, dass er für spektakuläre Bahnen wie beispielsweise die 17 im TPC Danzante Bay, Mexico, verantwortlich zeichnet. Um den Highland Course spielen zu können, hat man drei Zugangsmöglichkeiten: Der erste und einfachste Weg ist als „Friend of McLemore“ (nach Registrierung und auf 1 Mal pro Jahr plus ausgewiesener Events limiert), der zweite als Stay & Play-Gast und der dritte als Mitglied des Highland Courses oder Equity-Mitglied von The Outpost. Der Highland Course bietet sechs Abschläge pro Bahn und spielt sich zwischen 4.253 und 7.005 Yards. McLemore trägt übrigens den Beinamen „above the clouds“ – vor allem im Herbst sollte man daher durchaus darauf gefasst sein, dass Morgennebel den Rundenbeginn verzögern kann. Auch wir haben beide Varianten erlebt: nach einem herrlichen Sonnentag war der Nebel am nächsten so dicht, dass man nicht mal einen Pitch sehen konnte und das Spiel wurde für den gesamten Tag abgesagt. Der Platz umfasst drei verschiedene Bereiche: Canyons mit den Bahnen 2, 3, 6, 7 und 9, Highlands mit der Mehrzahl der Bahnen und damit 4, 5, 8, 10, 11, 12, 13, 14, 15 und 16 sowie Cliff Edges mit den Bahnen 1, 17 und 18.
Der Platz beginnt direkt mit einem bis zu 575 Yards langen Par 5, einem leichten Dogleg links. Vom erhöhten Abschlag geht es zunächst geradeaus, das breite Fairway verzeiht auch leichte Slices und Hooks. Interessant sind die Wellen im Fairway, die ein wenig an das Meer erinnern – und den Ball gerne einmal vor- oder zurückrollen lassen. Richtung Fahne erhebt sich links das Gelände ganz leicht, dort lauert auch ein Bunker im Bereich der Lay-up Zone. Das nach hinten ansteigende Grün wird nur rechts durch einen kleinen Bunker verteidigt, insgesamt eine schöne und nicht ganz so schwierige Auftaktbahn. Direkt an der nächsten Bahn, einem bis zu 449 Yards langen Par 4, wartet die schwierigste Bahn der Runde. Zum Auftakt geht es hier bergab, für die meisten Golfer dürfte der kleine See links jedoch nicht ins Spiel kommen. Dennoch: wer den Teeshot rechts anhält, hat einen besseren Winkel ins Grün. Während sich das Fairway zunächst um den See herum windet, dreht die Bahn zum Schluss nach links. Beim Schlag Richtung Fahne muss daher auch Wasser überspielt werden, das Grün und Fairway voneinander trennt. Das quer liegende Grün bietet zudem wenig Platz, damit der Ball hält – und links droht der bekannte See. Das erste Par 3 ist zwar nur maximal 148 Yards lang, aber dennoch spannend: die quer in einen Hang gebaute Bahn endet nämlich mit einem deutlich von links hinten nach rechts vorne hängenden Grün – und das erhöhte Grün selbst wird hinten und links durch eine Mauer aus Steinen abgegrenzt. Man sollte daher in dem Fall anstreben, den Ball auf das Grün zu bringen – und sich beim Putten darauf vorbereiten, dass der Ball sehr schnell vom Grün herunter rollen kann oder – bei Bergauf-Putts – wieder zurück zum Ausgangspunkt rollt. Wer sich über den großen Ventilator rechts hinter dem Grün wundert: es handelt sich hier um ein überirdisches Gebläse des bekannten Unternehmens SubAir, die auch für die unterirdische Grün-Entwässerung bei Top-Anlagen wie Augusta National und Adare Manor verantwortlich zeichnen. Das hier installierte Gebläse sorgt dafür, dass das Grün bei Regen oder Tau deutlich schneller abtrocknet. Beim folgenden, bis zu 364 Yards langen Par 4, geht es zunächst leicht bergauf, das Grün ist vom Abschlag nicht zu sehen. Beim Schlag in Richtung des leicht nach links versetzten Grüns sollte man auf den Wasserlauf links achten, der vor dem Grün bis ungefähr zur Hälfte ins Fairway ragt. Auch der große Grünbunker links ist eine echte Herausforderung. Das zweite Par 3 – der Highland Course bietet auf den Front Nine insgesamt drei Par 3 und ist daher ein Par 71 – misst bis zu 201 Yards. Da das Grün leicht erhöht liegt, sollte man eventuell einen Schläger mehr nehmen. Aufgrund der großen Grünbunkers rechts spielt man die Fahne besser über die linke Seite an. Auch wenn viele Golfer mit dem Highland Course vor allem die 18. Bahn verbinden: auch Bahn 6 ist nicht minder spektakulär! Das bis zu 548 Yards lange Par 5 trägt den Beinamen „Fantastic“ in Anlehnung an die in den Pigeon Mountains gelegene Fantastic Pit-Höhle, die mit rund 25 Metern das größte vertikale Gefälle einer Höhle auf dem US-amerikanischen Festland bietet. Vom Tee erkennt man zunächst nur ein sehr breites Fairway, aber kein Grün. Am besten hält man sich hier leicht links an, denn im zweiten Teil wird die Bahn zum Dogleg – und es geht steil bergab! Das Grün liegt so deutlich unterhalb des ersten Bahnabschnitts, dass die Betreiber empfehlen, hier rund 20% weniger Länge einzuplanen – das sind (je nach dem, ob man das Grün mit dem zweiten oder dritten Schlag anspielen möchte) für die meisten Spieler bis zu drei Schläger weniger! Kurz vor dem Grün steigt das Gelände wieder sanft an, die linke Grünseite fällt in Richtung zweier großer Bunker ab – eine tolle Bahn, die ebenso anspruchsvoll wie unterhaltsam ist. Das letzte Par 3 der Front Nine misst bis zu 192 Yards, spielt sich aber etwas kürzer, da das Grün unterhalb der Abschläge liegt. Das Grün hängt nach vorne, zudem schützen insgesamt drei Bunker das Kurzgemähte. Dennoch: eine gute Möglichkeit zum Par, sofern der Teeshot gelingt. Weiter geht es mit einem bis zu 462 Yards langen Par 4. Vom Tee sollte man sich leicht rechts halten, der gut sichtbare Bunker auf dieser Seite dient als Orientierung. Das Grün hängt deutlich von links nach rechts – wer lieber bergauf puttet, sollte daher über die rechte Seite spielen. Mit einem maximal 441 Yards langen Par 4, Dogleg links, geht es zurück Richtung Clubhaus. Dabei muss vom Tee eine kleine Schlucht überspielt werden – spätestens hier zeigt sich endgültig, ob man die passenden Abschläge für seine Runde gewählt hat. Richtung Grün geht es dann spürbar nach oben – bleibt die Annäherung zu kurz, lern mancher Golfer den „Steinkreis“ Mitte Fairway vor dem Grün kennen.
Vorbei am Clubhaus beginnt die Back Nine mit einem bis zu 359 Yards kurzen Par 4. Über dichtes Rough geht es zunächst geradeaus. Beim Schlag ins leicht nach rechts versetzte Grün sollte man vor allem auf die unzähligen Bunker auf der rechten Seite achten, denn natürlich hängt das Gelände vor dem Grün in diese Richtung. Das längste Par 3 der Runde spielt sich bis zu 223 Yards, das Grün hängt von links hinten nach rechts vorne in Richtung des großen Grünbunkers rechts. Wer hier das Par spielen möchte, braucht vor allem einen guten Teeshot. Bahn 12 bringt das erste, bis zu 570 Yards lange Par 5 der zweiten Hälfte – und ein weiteres, sehr interessantes Bahndesign. Das Fairway der in Form einer S-Kurve verlaufenden Bahn wird von einem Bachlauf getrennt. Dieser verläuft zunächst rechts der Bahn, so dass man seinen Teeshot eher über links spielen sollte. Rund 210 Yards vor dem Grün trennt das Wasser dann die beiden Fairwaybereiche – man sollte daher seinen Lay-up entsprechend spielen. Zudem wird das Gelände rund ums Wasser zur Senke, man sollte seinen Lay-up eher über die rechte Seite spielen. Bei der Annäherung gilt: bloss nicht zu weit nach links, denn dort fällt das Gelände neben dem Fairway und Grün deutlich nach links ab – so, wie man dies beispielsweise von vielen Fairway des Ocean Courses im Kiawah Island Golf Resort kennt. Auch beim letzten Par 3 der Runde an Bahn 13 kommt Wasser ins Spiel – allerdings liegt der kleine Teich rechts so weit vor dem Grün, dass er eher psychologische Wirkung hat. Das leicht unterhalb liegende Grün sollte man eher über links anspielen, da es nach rechts vorne hängt. Insgesamt drei Bunker sorgen jedoch für zusätzliche Herausforderungen, wenn man das Grün verfehlt. Das folgende, gerade Par 4 mit bis zu 410 Yards verläuft zwar leicht bergauf, bietet aber sonst keine speziellen Herausforderungen. Mal sollte jedoch auf die Fairwaybunker und Grünbunker achten, ansonsten hat man hier eine gute Scoringmöglichkeit. Bahn 15 ist ebenfalls ein Par 4, allerdings ist die bis zu 423 Yards lange Bahn als Dogleg rechts ausgeführt. Longhitter sollten zudem auf den Wasserlauf achten, der das Fairway im letzten Viertel quert – bei abfallendem Gelände. Am besten hält man sich vom Abschlag leicht links an, die rechte Kante des gut sichtbaren, hinteren Fairwaybunkers links ist ein guter Zielpunkt. Das Grün wird ein wenig wie ein Trichter und hängt nach vorne mittig. Je nach Ballposition für die Annäherung können die beiden Grünbunker links und rechts mehr oder weniger ins Spiel kommen. Beim bis zu 464 Yards mächtigen Par 4 an der Folgebahn quert das Wasser gleich zweimal die Bahn. Zudem dreht die Richtung ganz leicht nach rechts. Vom Tee sollte man sich daher entscheiden, ob man – da es zudem leicht bergauf geht – den ersten Wassergraben überspielt oder lieber vorlegt (oder hier eine Abschlagposition nach vorne rückt….). Wer aufgrund der Bahnlänge den Lay-up wählt, sollte diesen vor den zweiten Wassergraben spielen. Das nach links hängende Grün spielt man besser über die linke Seite an und nimmt so die beiden Grünbunker rechts aus dem Spiel. Das letzte Par 5 der Runde misst bis zu 569 Yards und ist ein leichtes Dogleg rechts. Daher sollte man sich vom Tee zunächst links halten. Der Weg Richtung Fahne wird beiderseits des Fairways von mehreren Bunkern geziert, das nach rechts vorne hängende Grün fällt auf der rechten Seite in Richtung eines Bunkers ab, die Kante des Grünbunkers links ist etwas niedriger. Dann folgt das Signature Hole – das durchaus etwas Schwindelfreiheit voraussetzt. Über bis zu 435 Yards bergauf zieht sich die Bahn in weitem Linksbogen. Schon am Abschlag hat man links einen tollen Blick über die Bergwelt Georgias. Im weiteren Verlauf fällt das Gelände links des Fairways steil ab und wird felsig. Da auch das Fairway nach links hängt, sollte man den Abschlag in jedem Fall über die rechte Seite spielen. Der Schlag ins Grün sollte hoch ausgeführt werden – liegt der Ball vorher weit links, geht es gar nicht anders, denn man muss dann über eine Einbuchung im Fels spielen. Da das Gelände neben dem Grün zudem deutlich abfällt, spielt man die Fahne besser über die rechte Seite an. Vom Grün sollte man noch einmal den Blick auf die umliegenden Berge und Wälder schweifen lassen und die letzten Momente dieser grandiosen Schlussbahn genießen.
Nach der Runde kann man seinen Ballvorrat im sehr gut sortierten Pro-Shop auffüllen – und sich natürlich auch mit weiteren Souvenirs eindecken. Das sehr freundliche und kompetente Personal hilft dabei, aus dem großen Angebot die passenden Modelle zu finden. Tafeln entlang des Ganges zwischen Pro-Shop und Restaurant informieren über die Geschichte von McLemore – und natürlich sollte man auch die Speisen und Getränke dieses wunderbaren Orts genießen.