Mijas Golf, Los Lagos Course

Bild von Michael Althoff

Michael Althoff

Autor: Der Mann hinter dem Bericht

Wasserspiele nahe Màlaga

Nahe Fuengirola, rund 20 Minuten vom Flughafen Málaga entfernt, liegt der Los Lagos Course von Mijas Golf. Der 18-Loch-Platz wurde ursprünglich 1976 vom renommierten Golfarchitekten Robert Trent Jones Sr. entworfen und vereint seither die klassische Handschrift des Designers mit den Vorzügen des andalusischen Klimas und der offenen, hügeligen Landschaft. Der Name „Los Lagos“ – die Seen – ist ein klares Statement: Insgesamt neun Wasserhindernisse prägen den Charakter des Platzes maßgeblich und fordern ein strategisch anspruchsvolles Spiel. Nach einer umfassenden Renovierung im Jahr 2012 präsentiert sich Los Lagos heute in modernem Gewand, wobei die ursprüngliche Struktur weitgehend erhalten blieb. Die Umgestaltung umfasste insbesondere die Erneuerung der Grüns und Abschläge nach USGA-Standards, die Modernisierung des Bewässerungssystems sowie die Einführung durchgängiger Cart-Wege, was die Bespielbarkeit auch bei ungünstigeren Wetterbedingungen erheblich verbessert hat. Der Par 72-Platz bietet pro Bahn vier Abschläge und spielt sich insgesamt zwischen 5.153 und 6.536 Metern. 

Zur Information: zum Zeitpunkt unseres Besuchs wurden einige Bunker und zudem der große Teich zwischen den Bahnen 10 und 13 renoviert – es unterstreicht das Serviceverständnis des Clubs, dass diese Information vor Buchung der Startzeit bereitgestellt wurde. Im April 2026 wird nach aktuellem Stand der zweite Platz der Anlage, der Los Olivos Course, für eine umfassende Renovierung geschlossen, die Wiedereröffnung soll dann im Herbst 2026 erfolgen.

Die Runde beginnt mit einem bis zu 508 Meter langen Par 5 als Dogleg links bergab. Man sollte daher vom Tee leicht links anhalten, so spielt sich die Bahn etwas kürzer. Im zweiten Teil quert ein Wasserlauf die Bahn von rechts nach links, zudem lauern an US-Plätze erinnernde Bunker auf dem Weg Richtung Fahne. Selbstverständlich hat Trent Jones auch auf diesem Platz eines seiner typischen Design-Merkmale beibehalten: die teils deutlich erhöhten Grüns – man sollte daher mit der Annäherung nie zu kurz bleiben. Die Grüns selbst waren gut spielbar und nicht allzu stark onduliert, was ein gutes Lesen der Puttlinie umso wichtiger macht. Bahn 2 bringt das erste, maximal 162 Meter lange Par 3. Von den erhöhten Abschlägen geht es Richtung Fahne, das Grün wird vorne beiderseits sowie hinten durch mächtige Bunker verteidigt. Hier kommt es vor allem darauf an, den Ball sicher auf dem Grün zu platzieren. Weiter geht es mit einem bis zu 344 Meter langen Par 4 bergab, einem ersten optischen Highlight der Runde. Im ersten Teil wird die Bahn seitlich durch üppige Bunker begrenzt. Spannend wird es dann rund ums Grün: vorne rechts blockiert ein weiterer Bunker den direkten Zugang, zudem zieht sich rund um das Grün ein Teich samt Wasserfontäne, so dass man in keinem Fall über das Grün hinaus spielen sollte. Auch Bahn 4, ein bis zu 390 Meter langes Dogleg rechts, endet am Wasser. Vom Tee sollte man sich links des gut sichtbaren Fairwaybunkers rechts halten, ein großer Grünbunker links und Wasser rechts neben dem Grün lassen nur eine schmale Gasse, um die Fahne flach anzuspielen, besser ist der hohe Schlag ins Grün. Weiter geht es mit der längsten Bahn der Runde, einem bis zu 580 Meter langen Par 5. Da die Bahn nach der Drivelandezone leicht nach links dreht, sollte man den Abschlag möglichst auf dieser Seite positionieren, damit die Bahn sich nicht noch länger spielt. Allerdings sorgt ein kleiner Hang auf der linken Seite gerne dafür, dass der Ball Richtung Bahnmitte rollt. Den Lay-up spielt man am besten mittig bis leicht links, denn das Grün ist nach rechts versetzt und wird vorne durch einen weiteren Teich begrenzt. Gerät die Annäherung zu lang, prallt sie mit etwas Glück von der Mauer hinter dem Grün wieder zurück Richtung Fahne – und bei Pech sogar bis zum Wasser. Dann folgt die schwierigste Bahn der gesamten Runde, ein bis zu 423 Meter mächtiges Par 4. Von den hinteren Teeboxen geht es über den von der vorherigen Bahn bekannten Teich zunächst geradeaus, man sollte nicht zu weit nach rechts spielen, denn im zweiten Teil dreht die Bahn leicht nach rechts, so dass die hohen Bäume rechts ins Spiel kommen können. Das an den rechten Rand versetzte Grün wird zudem durch mehrere Bunker verteidigt, so dass man hier eine Kombination aus Länge und Präzision benötigt. Bei Gegenwind wird die Bahn allerdings schnell zum gefühlten Par 5. Bahn 7 misst maximal 387 Meter als Par 4, die linke Seite vor den Abschlägen wird durch einen Teich begrenzt. Im zweiten Teil dreht die Bahn leicht nach links, das Grün befindet sich jedoch am rechten Rand der Bahn. Was man oft nicht erkennt: neben dem mächtigen Grünbunker rechts vor dem Grün lauert hinter dem Grün erneut Wasser – denn das Grün grenzt an den Teich, der vom dritten Grün bereits bekannt ist. Dann folgt das längste Par 3 mit bis zu 220 Metern. Auch hier gilt: links Wasser, rechts Bunker – man sollte daher möglichst die Grünmitte anvisieren. Mit einem maximal 348 Meter kurzen Par 4, das ganz leicht Richtung Fahne ansteigt, enden die Front Nine. Das Fairway hängt in der Drivelandezone leicht nach rechts, das Grün ist jedoch nach links versetzt. Je nach Länge des Teeshots müssen bei der Annäherung daher einige Bunker überspielt werden.

Die zweiten neun Bahnen beginnen mit einem bis zu 418 Meter mächtigen Par 4, das jedoch deutlich bergab verläuft und sich entsprechend kürzer spielt. Vom Tee sollte man auf die mächtigen Fairwaybunker beiderseits achten. Der Schlag zur Fahne muss einen weiteren, mächtigen Grünbunker überqueren – vor allem, wenn die Fahne rechts gesteckt ist. Zudem lauert rechts neben und hinter dem Grün ein Teich. Durch eine Skulptur – ein stilisierter Golfball – hindurch gelangt man zum ersten Par 3 der Back Nine, das sich über Wasser maximal 176 Meter Richtung Fahne spielt. Da links neben dem Grün Sand und rechts Wasser lauert, sollte man eher die Grünmitte anspielen. Mit dem bis zu 370 Meter langen Par 4 an Bahn 12 geht es wieder bergauf. Idealerweise spielt man vom Tee in die Lücke zwischen dem Fairwaybunker ganz links und dem in der Bahnmitte, rechts der Bunkerreihe wird der Weg zur Fahne etwas länger. Das leicht nach rechts hängende, große Grün wird erneut gut durch Bunker verteidigt und sollte hoch angespielt werden. Nun geht es erneut am Halfwayhouse vorbei zur 13 – einer großen Kopie der zehnten Bahn, denn nun ist es ein Par 5 mit bis zu 535 Metern. Wie an Bahn 10 geht es von deutlich erhöhten Abschlägen bergab, allerdings lauert nur links ein Fairwaybunker. Dafür kommt nach der Drivelandezone links Wasser ins Spiel (der bereits von Bahn 10 bekannte Teich), im Bereich des Lay-ups liegt zudem auch rechts ein Teich, der durch einen kleinen Wasserlauf unmittelbar vor dem Grün mit dem Teich auf der linken Seite verbunden ist. Hinten wird das Grün durch mehrere Bunker begrenzt. Bahn 14 bringt ein bis zu 361 Meter langes Par 4 als sanftes Dogleg links. Vom Tee geht es zunächst zwischen Fairwaybunkern hindurch auf einem gewellten Fairway leicht bergauf. Im zweiten Teil geht es ganz leicht bergab, zudem hängt das Fairway nun nach rechts. Wer die Fahne nicht hoch anspielen möchte, sollte über die rechte Grünseite spielen, da links ein Bunker vor dem Grün lauert. Das folgt das letzte und zugleich kürzeste Par 5 mit maximal 475 Metern. Vom Abschlag geht es geradeaus Richtung Grün, rechts steigt das Gelände leicht an und lässt den Ball nach der Landung nach links rollen. Wer das Grün mit dem zweiten Schlag anspielen möchte, sollte auf die zahlreichen Bunker rund um die Fahne achten: hier braucht man nicht nur einen langen Schlag, sondern muss ihn schnell zum Halten bringen. Einfacher ist es, nochmals vorzulegen und dann mit einem Wedge zur Fahne zu spielen. Bahn 16 bringt das letzte, maximal 150 Meter kurze Par 3. Links vor dem Grün lauert Wasser, zudem begrenzen hohe Bäume beiderseits das Grün. Auch hier gilt: Im Zweifelsfall die Grünmitte anspielen, das Grün ist nicht allzu stark onduliert, jedoch langgezogen. Mit einem bis zu 351 Meter langen, geraden Par 4 geht es leicht bergauf Richtung Clubhaus. Da das Fairway nach rechts hängt, sollte man eher die linke Bahnseite vom Tee anspielen. Beim Schlag zur Fahne kommt es darauf an, die zahlreichen, großen Bunker zu meiden. Mit einem letzten Par 4 über maximal 338 Meter Länge endet die Runde. Rechts lauert aus, denn dort grenzt die Bahn an die Driving Range – weshalb man rund um das 17. Grün und vor den Teeboxen der 18 durchaus einige Rangebälle finden kann. Das Fairway hängt leicht nach links, zudem lauern auf dieser Seite zahlreiche Fairwaybunker. Auch das Fairway selbst ist tückisch, denn im ersten Teil geht es durch eine Senke, auch danach ist die Bahn recht gewellt. Am besten hält man sich vom Tee leicht links und spielt dann mit einem hohen Schlag über die Bunker hinweg bergauf die Fahne an – und beendet die Bahn mit zwei präzisen Putts.

Der Lagos Course eignet sich – die Wahl der richtigen Abschläge vorausgesetzt – für Golfer aller Spielstärken. Aufgrund der Höhenunterschiede sollte man, gerade im Sommer, lieber auf ein Cart zurückgreifen. Lohnenswert ist auch ein Besuch im Pro-Shop, der eine Filiale von Europas größtem Pro-Shop in Calanova ist und mit sehr attraktiven Angeboten aufwartet. Auch die Gastronomie bietet ein ausgezeichnetes Preis-Leistungs-Verhältnis, besonders das Club-Sandwich hat uns sehr gefallen. Wir freuen uns schon, nach seiner Renovierung auch den Los Olivos Course zu erkunden.