Musselburgh Old Links

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Michael Althoff

Autor: Der Mann hinter dem Bericht

Musselburgh Old Links

Musselburgh Links, The Old Course, gilt als der älteste, heute noch spielbare Golfplatz der Welt! Der 9-Loch-Platz befindet sich inmitten einer Pferderennbahn – eine noch heute anzutreffende Kombination, die auch der Abu Dhabi City Golf Club aufweist. Es wird davon ausgegangen, dass die schottische Königin Maria Stuart hier bereits 1567 aufteete, offiziell belegt ist das Golfspiel seit 1672. Musselburgh war über viele Jahre die Heimat der „Honourable Company of Edinburgh Golfers“, bevor diese ihren Sitz nach Muirfield verlagerte. Im 19. Jahrhundert war Musselburgh Teil der ursprünglichen Rota der Open Championship – was heute für eine 9-Loch-Anlage kaum vorstellbar ist. Im Wechsel mit dem Geburtsort der Open, Prestwick, und dem Old Course in St. Andrews wurde hier zwischen 1874 und 1889 sechs Mal der Champion Golfer of the Year ausgespielt. Auch die frühe Geschichte des Golfsports wurde von Männern aus Musselburgh geprägt. Beispielhaft seien nur Fiery (der mit bürgerlichem Namen John Carrey hierss), der legendäre Caddie von Willie Park Jr., und die Dunn-Zwillinge genannt. Auch heute noch ist Musselburgh ein durchaus lohnenswerter Golfplatz, vor allem als Einstieg in einen Golfurlaub aufgrund seiner Nähe zum Flughafen. Auch die Greenfees sind mit 13,90 GBP wochentags und 14,90 GBP am Wochenende mehr als fair für 9 Loch, Senioren und Kinder erhalten Ermässigungen (Stand: März 2015). Wer möchte, kann das historische Flair noch steigern und sich im Club für die Runde Hickory-Schläger ausleihen (ca. 35 GBP) – dann ist das Spiel wie zu den Urzeiten der Open perfekt!

Bereits der 1. Abschlag ist aussergewöhnlich: man schlägt von weiss direkt neben dem Clubhaus über die Rennbahn zum ersten Grün – immerhin gleich zu Beginn ein fast 220m langer Par 3-Tester. Wer sanfter einsteigen möchte, wählt die Abschläge gelb oder rot und verkürzt so auf gut 130 Meter. Die Bahnen 2 und 3 ziehen sich entlang der Innenbahn des Pferdeparcours und bieten alles, was man von Linksgolf erwarten darf: breite Fairways, Topfbunker und Büsche. An Loch 4, einem Par 4, spielt man aus dem Innenteil der Rennbahn über diese hinweg in Richtung eines Pubs – schade nur, dass der Pub kein Fenster zum Golfplatz hin hat, sonst könnte man hier ein landestypisches Halfway abhalten. Auch die Bahn 5, ein Par 3, wird ausserhalb der Rennbahn gespielt, bevor es an Bahn 6 wieder, über die Rennbahn hinweg, in den Innenbereich geht. Hier sollte man vor allem darauf achten, dass man die Grünbunker bei der Annäherung vermeidet. Bahn 7 ist mit rund 430 Metern von allen Abschlägen die längste Bahn des Platzes und gleichzeitig das einzige Par 5. Sofern kein starker Gegenwind herrscht, bietet sich hier eine gute Birdiechance. Loch 8 ist mit über 200 Metern Länge ein weiteres anspruchsvolles Par 3, bevor es mit der neunten Bahn, einem leichten Dogleg links, wieder Richtung Clubhaus geht. Da man entlang der Rennbahn-Innenseite spielt und das Dogleg in der Kurve der Rennbahn beginnt, sollte man hier vermeiden, zu weit nach rechts zu spielen. Insgesamt neun Bunker erfordern zudem volle Konzentration zum Ende der Runde.

 

Wir haben den Kurs sehr genossen. Er ist für Golfer aller Spielstärken gut zu meistern und mit Ausnahme der 1 und der 8 sind die Bahnen auch eher kurz bis mittellang. Besonders wichtig: selbstverständlich sind auf diesem Golfplatz Hunde angeleint erlaubt. Auch wir haben auf der Runde zahlreiche Golfer und Spaziergänger samt ihren vierbeinigen Freunden erlebt, die offensichtlich genau so wie ihre Besitzer diese schöne und historisch bedeutende Anlage gerne besuchen.