PGA West, Mountain Course

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Michael Althoff

Autor: Der Mann hinter dem Bericht

Pete Dye’s Meisterwerk, frisch renoviert

Das im kalifornischen La Quinta beheimatete PGA WEST® Resort, auch bekannt als „The Western Home of Golf in America™“, ist Golffans seit Jahrzehnten als Austragungsort der früheren Bob Hope Classics, nunmehr American Express, bekannt – vor allem der legendäre Bunker an Bahn 16 des Stadium Courses hat den Platz international bekannt gemacht. Insgesamt umfasst das Resort neun Meisterschaftsplätze (fünf davon sind der Öffentlichkeit zugänglich) mit zwei Privatclubs und insgesamt fünf Clubhäusern. Das 1985 eröffnete Resort befindet sich seit 2020 im Besitz von Hankuk industries sowie Century Golf Partners, einem etablierten Betreiber von High-End-Clubs und -Resorts. Die neuen Besitzer gaben Anfang 2025 den Abschluss einer millionenschweren, dreijährigen Restaurierungsinitiative auf drei der von Pete Dye entworfenen Resort-Plätzen bekannt. Verantwortlicher Golfplatzarchitekt für das Projekt war Tim Liddy, der fast drei Jahrzehnte lang mit Dye zusammengearbeitet hat. Im Rahmen der millionenschweren Investition nahmen die Eigentümer auch eine umfassende Modernisierung des Pete Dye-Clubhauses vor. Das für die Öffentlichkeit zugängliche Clubhaus verfügt nun über neue Veranstaltungsräume und einen neu gestalteten Golfshop. Herzstück des Gebäudes ist das neue, moderne Restaurant The Bunker Bar, an das zwei Trackman-4 Indoor-Simulatorboxen angrenzen.

Natürlich haben wir die Gelegenheit eines Besuchs genutzt, uns sowohl das Clubhaus als auch insbesondere den Mountain Course mit seinen spektakulären Spielbahnen genauer anzusehen. Der Platz ist als Par 72 ausgelegt und bietet pro Bahn sechs Abschläge. Die Gesamtlänge liegt zwischen 3.873 und 6.666 Yards. Aus der Luft erkennt man besonders gut, wie Dye diesen Platz in das Coachella Valley und seine Bergwelt integriert hat.

Zum Auftakt wartet ein mit bis zu 368 Yards eher kurzes Par 4. Vom Abschlag geht es über einen lang gezogenen Bunker links hinweg zum Fairway. Dann dreht die Spielrichtung leicht nach links, das erhöhte Grün wird links durch einen Bunker und insgesamt durch onduliertes Gelände umrahmt. Kein Zweifel: diese Bahn wirkt leichter, als sie sich spielt – bei den Damen gilt sie als schwerste Bahn der Runde! Auch Bahn 2 ist kein „Gimmie“: das bis zu 205 Yards lange Par 3 grenzt links an einen Teich – keine Bahn für Freunde des gepflegten Hooks. Dafür gibt es auch nur einen einzigen Bunker, der rechts hinter dem Grün eher selten ins Spiel kommen sollte. Nun folgt ein bis zu 349 Yards langes Par 4, bei dem man auf einen der massiven Berge der Region um Palm Desert zuspielt. Vom Tee geht es nach links – am besten mit einem Draw, denn Bäume links versperren den direkten Weg von den hinteren Tees etwas, zudem setzt sich anfangs der von der vorherigen Bahn bekannte Teich entlang der Bahn fort. Auf dem Weg zum Grün lauern zwei Bunker, zudem ist das Gelände rund um das leicht nach vorne hängende Grün stark onduliert, so dass man in jedem Fall das Kurzgemähte treffen sollte. Das erste Par 5 der Runde spielt sich maximal 508 Yards. Vom Tee sollte man sich nicht zu weit nach links orientieren, hier grenzt die Bahn an einen Berghügel samt Geröll. Nach der Drivelandezone dreht die Bahn mit zwei kleinen Knicks nach links. Der Approach sollte nicht zu lang geraten, denn hinter dem Grün liegt die Ausgrenze. Da das Grün leicht nach links und vorne hängt, spielt man die Fahne besser über die rechte Seite an. Bahn 5 bringt das zweite, maximal 162 Yards lange Par 3. Auch diese Bahn schmiegt sich eng an die Hügellandschaft, daher droht links sowie hinter dem Grün das Aus. Rechts vor dem Grün lauert ein Bunker samt hoher Kante, hier ist der gerade Schlag zur Grünmitte ein probates Mittel. Die beiden folgenden Bahnen spielen sich im 180-Grad-Winkel um einen großen Teich. Das bis zu 400 Yards lange Par 4 verläuft leicht ansteigend, rechts sollte man neben dem Wasser auch die Bunker beachten. Das quer angelegte Grün bietet zwei Terrassen und fällt von rechts nach links vorne, ein großer Bunker vor dem Grün erwartet Golfer, die den Höhenunterschied nicht ausreichend beachtet haben. Dann geht es – mit weiter nach hinten versetzten Teeboxen – in der Gegenrichtung zurück, sodass der Teich nun ebenfalls auf der rechten Spielseite liegt. Allerdings zieht sich das Fairway in weitem Linksbogen einmal um den Teich herum. Daher sollte man vom Tee leicht nach links anhalten. Danach kann man bei dem bis zu 492 Yards langen Par 5 entweder direkt Richtung Fahne spielen oder nochmals vorlegen, dann am besten über rechts. Hierbei gilt es, die vielen, großen Fairwaybunker rechts zu beachten. Das Grün ist erneut erhöht ausgeführt, hängt in zwei Terrassen nach links vorne und fällt rechts steil in Richtung eines Grünbunkers ab – eine anspruchsvolle und schöne Spielbahn. Weiter geht es mit einem bis zu 400 Yards langen Par 4, das über eine mächtige Waste Area (die von links nach rechts der Bahn wechseln und teilweise mit Carts befahren wird) zum ondulierten Fairway führt. Rund um das erhöhte Grün ist die Landschaft weiterhin sehr wellig und wird von vier Bunkern rechts und hinten eingefasst. Mit einem bis zu 433 Yards langen Par 4 – für die Herren die schwierigste Bahn der Runde – geht es zurück Richtung Clubhaus. Ab der Drivelandezone kommt links ein Teich ins Spiel, am besten positioniert man den Abschlag zwischen den beiden ersten Fairwaybunkern (Achtung, der linke Bunker befindet sich in der Bahn-Mitte – alternativ kann man auch links hiervon spielen). Der Teich endet erst kurz vor dem Grün und wird dann durch eine um das Grün herumreichende Vielzahl von Grünbunkern abgelöst – eine wirklich anspruchsvolle Bahn, die präzise Schläge zur Fahne und konzentriertes Putten erfordert.

Vorbei am Clubhaus geht es auf den zweiten Teil der Runde. Dieser beginnt mit einem bis zu 372 Yards langen Par 4. Der zweite Teil der Runde verläuft vielfach entlang der Häuser, welche zur hiesigen Community zählen. Über ein welliges, von einer großen Waste Area durchzogenes Fairway geht es in Richtung des leicht erhöhten Grüns. Ein mächtiger Bunker über die gesamte Grünbreite erfordert eine hohe Annäherung zur Fahne. Beim bis zu 398 Yards langen Par 4 an der nächsten Bahn sollte man sich vom Tee leicht rechts halten und so die Waste Area links (in die erneut der Cartweg mündet) meiden. Das Grün ist leicht nach links versetzt, die gesamte rechte Grünseite wird durch einen Bunker umrahmt, auch links lauert ein Sandhindernis. Weiter geht es mit einem bis zu 373 Yards langen Par 4, das im zweiten Teil leicht nach links dreht. Rechts kommt vor dem Grün zudem Wasser ins Spiel, auch die Grünbunker vor dem nach rechts vorne hängenden Grün sollten vermieden werden. Das erste Par 3 der Back Nine spielt sich über bis zu 183 Yards. Es führt über eine mächtige Waste Area in der Bahnmitte, die Fairwayränder sind leicht erhöht, so dass gefühlt in einer kleinen Halfpipe spielt. In jedem Fall sollte man den Bunker hinter dem Grün meiden, er ist sehr tief und bedeutet einen unangenehmen, topfbunker-ähnlichen Schlag aus dem Bunker. Dann folgt ein bis zu 389 Yards langes Par 4. Über eine mächtige Waste Area geht es geradeaus Richtung Fairway. Man sollte hier nicht zu weit nach rechts zielen, denn dort ist das Fairway zwar eine Ebene höher, aber ein Fehlschlag bedeutet oft, dass der Ball am Hang zwischen den beiden Fairwayebenen hängen bleibt. Dann zieht sich das Fairway in weitem Linksbogen durch eine Senke Richtung Grün. Die Annäherung sollte nicht zu kurz geraten, denn Grünbunker mit hoher Kante sowie Wüstenlandschaft mit Geröll rechts bedeuten einen anspruchsvollen Folgeschlag – oder gar einen Strafschlag wegen Überschreitens der Ausgrenze. Bahn 15 bringt ein bis zu 517 Yards langes Par 5, das sich schlangenlinienartig Richtung Grün zieht. Vom Tee sollte man sich leicht rechts halten und so die riesige Waste Area links aus dem Spiel nehmen. Der Lay-up wird dann über links gespielt, da das Grün nochmals deutlich nach rechts versetzt ist. Nach links hängendes Gelände und Geröll samt Ausgrenze auf der rechten Bahnseite sorgen für zusätzliche Herausforderungen. Nun folgt das Signature Hole: ein bis zu 167 Yards langes Par 3, das von teils deutlich erhöhten Abschlägen über ein Geröllfeld hinweg zum fast vollständig von Sand umgebenen Grün führt. Zudem verläuft ungefähr in der Grünmitte ein kleiner Rücken, so dass man möglichst den richtigen Bereich des Grüns vom Tee anspielen sollte. Bahn 17 bringt ein bis zu 446 Yards mächtiges Par 4, ein kleines Dogleg links. Vom Tee sollte man den Ball zunächst rechts halten, denn links lauert erneut Sand. Dann dreht die Bahn etwas nach links, das erhöhte Grün wird auf dieser Seite auch durch Bunker verteidigt, etwas sicherer ist der Weg über rechts. Nmit einem bis zu 504 Yards langen Par 5 endet die Runde. Durch eine schmale Gasse -erneut hat man den Eindruck, in einer kleinen Halfpipe zu spielen – geht es geradeaus. Nach der Drivelandezone dreht die Bahn nach links, das nochmals nach links versetzte Grün wird vorne durch zahlreiche Bunker beiderseits geschützt. Der Teich rechts neben dem Grün sollte nicht ins Spiel kommen.

Der Mountain Course erstrahlt nach seiner Renovierung noch mehr und ist ein äußerst gelungenes Beispiel für eine erfolgreiche Platzrenovierung auf höchstem Niveau. Gemeinsam mit den anderen Plätzen der Anlage festigt PGA West damit seine Stellung im Coachella Valley – erfreulich, dass dieser Platz und das Clubhaus samt Simulatoren auch Gastspielern zugänglich ist.