Pinehurst No 4

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Michael Althoff

Autor: Der Mann hinter dem Bericht

Gil Hanses Version von Golf in den Carolinas

Gil Hanse hat der Golfwelt schon viele atemberaubende, ebenso schöne wie anspruchsvolle Golfplätze beschert. Man war daher gespannt, wie sein 2018 eröffnetes Redesign von Pinehurst No 4 ausfallen würde. Heute wissen wir längst: der Platz gehört zu den Besten und Schönsten des Resorts, er ist nicht nur technisch herausfordernd, sondern bietet auch viele schöne Ausblicke. Die mit fünf Teeboxen versehenen Bahnen addieren sich zu einer Gesamtlänge zwischen 5.260 und 7.227 Yards -hier finden auch Longhitter eine Herausforderung.

 

Die Runde beginnt mit einem maximal 450 Yards langen Par 4 als Dogleg rechts. Je weiter man vom Tee spielt, umso weniger Bunker müssen rechts auf dem Weg zum Grün überspielt werden. Das Grün hängt leicht nach vorne und ist auch sonst onduliert. Bahn 2 ist ein Par 5 mit bis zu 512 Yards. Da das Dogleg rechts jedoch leicht bergab verläuft, spielt es sich etwas kürzer. Knifflig ist vor allem die Annäherung, denn das Grün liegt wiederum erhöht und wird durch strategisch gut platzierte Bunker verteidigt. Weiter geht es mit einem bis zu 411 Yards langen Par 4. Über eine Waste Area geht es leicht bergauf, man sollte nicht zu weit nach rechts anhalten, sonst hat man einen schwierigen Winkel Richtung Grün. Dieses kommt zwar ohne Bunker aus, zieht sich aber in zwei Geländewellen von hinten nach vorne. Unterhalb der vierten Bahn wartet das erste, bis zu 153 Yards kurze Par 3. Fairway und Grün hängen nach links, rechts neben dem Grün fällt das Gelände deutlich ab – aber links lauern auch die Grünbunker. Daher ist ein präziser, schnell zur Ruhe kommender Teeshot gefragt. Weiter geht es mit einem bis zu 489 Yards langen Par 4, der schwierigsten Bahn der gesamten Runde. Das Wasser rechts sollte nicht ins Spiel kommen, denn es geht vom Tee über eine Senke leicht bergauf, man sollte die Sandlandschaft rechts meiden und den Ball links platzieren. Der lange zweite Schlag zum nach rechts versetzten, erhöhten Grün bevorzugt Fade-Spieler, aufgrund eines Bunkers mit hoher Kante sollte man das Grün möglichst nicht rechts verfehlen. Das zweite Par 3 ist mit bis zu 217 Yards deutlich länger als das erste. Über eine Senke geht es zum leicht erhöhten Grün, Gefahr droht hier vor allem rechts durch Sandlandschaften, man sollte daher eher über links spielen. Dann folgt ein bis zu 439 Yards langes Par 4. Vom Tee sollte man vor allem auf den mächtigen Fairwaybunker rechts achten. Das Grün ist leicht links versetzt, hier lauert nur ein Bunker links vor dem Grün. Mit einem bis zu 527 Yards langen Par 5 endet die erste Hälfte der Runde. Auf dem welligen Fairway, leicht bergauf, sollte man auf die in das Fairway hineinragende Waste Area rechts achten, die danach das Fairway quert. Wer den Lay-up wählt, sollte auch hier auf den Bunker rechts achten. Das erhöhte Grün spielt man besser über die rechte Seite an, da links ein mächtiger Grünbunker droht.

Auch Pinehurst No 4 ist klassisches Out-In-Design. Weiter geht es mit einem maximal 432 Yards langen Par 4, einem leichten Dogleg rechts. Vom Tee spielt man am besten geradeaus, die Fahne auf dem erhöhten Grün sollte man eher über rechts anspielen, da links hinten einige Bunker lauern. Das erste Par 3 der Back Nine misst bis zu 174 Yards und erfordert einen hohen Teeshot Richtung Fahne und onduliertem Grün. Verfehlt man das Grün, lauern links und rechts anspruchsvolle Bunker. Das nachfolgende Par 4 spielt sich bis zu 453 Yards und beginnt mit einem blinden Teeshot, da das Gelände leicht ansteigt. Diesen sollte man eher recht anhalten, da die Bahn im zweiten Abschnitt leicht nach links dreht. Die Fahne spielt man am besten mitte-links an, denn rechts neben dem Grün liegt eine dicht bewachsene Grünzone. Mit dem ersten Par 5 der Back Nine kommt auch Wasser ins Spiel. Die maximal 529 Yards lange Bahn dreht vom Tee zunächst nach links Richtung Wasser, ab der Drivelandezone geht es rechts weiter und Richtung Fahne schließlich nochmals nach links. Man sollte daher vom Tee eher die rechte Bahnseite anspielen. Da Wasser die linke Seite bis zum Grün abgrenzt, sollte auch der Lay-up über rechts gespielt werden. Auch das Grün spielt sich etwas leichter über rechts an, nur hinter dem Grün lauert ein Bunker, während links das Wasser auf Hooks lauert. Das folgende Par 3 spielt sich maximal 216 Yards. Von den hinteren Abschlägen geht es dabei im 45 Grad-Winkel Richtung Fahne, das vom vorherigen Grün bekannte Wasser muss ebenfalls als schmaler Wasserarm überspielt werden. Wer aus Angst vor dem Wasser zu weit nach rechts zielt, landet gerne in einem der zahlreichen Bunker auf dieser Seite. Bleibt der Teeshot zu kurz, wartet ein Chip oder langer Putt über welliges Gelände bergauf. Bahn 15 bringt ein bis zu 398 Yards langes Par 4. Da die Bahn leicht ansteigt, spielt sie sich entsprechend länger. Am besten hält man sich hier mittig, während man die Fahne aufgrund von Bunkern eher über die rechte Seite anspielen sollte. Das nur bis zu 321 Yards kurze Par 4 an der nächsten Bahn sollte eher defensiv gespielt werden. Vom Tee hält man leicht rechts in Richtung des Markierungspfostens an, hier reicht ein mittleres Eisen oder kurzes Holz. Dann hat man weitgehend freie Bahn zur Fahne, allerdings ist da Grün ausgesetzt und tückisch onduliert. Das letzte Par 5 spielt sich bis zu 590 Yards, die längste Bahn der gesamten Runde. Vom Tee geht es über eine Waste Area hinweg. Beim Lay-up hängt es von der Schlagweite ab, ob man diesen eher links oder rechts platziert, denn einige Fairwaybunker säumen beide Bahnseiten. Das erhöhte Grün fällt zu allen Seiten ab, vorne lauern links und rechts mächtige Bunker. Mit einem bis zu 487 Yards mächtigen Par 4 endet die Runde. Wer über die notwendige Länge verfügt, sollte den Teeshot über die deutlich sichtbare Sandlandschaft links spielen, sonst muss man rechts von ihr anhalten. Wer einen Lay-up spielt, sollte diesen nach links spielen. Richtung Fahne geht es sanft bergauf, das Grün ist leicht nach rechts versetzt und wird auf der rechten Seite durch eine mächtige Sandlandschaft begrenzt. Dafür kann man die letzten Putts erledigen, ohne weitere Bunker rund um das Grün fürchten zu müssen.

Gil Hanses Design ist ein wahres Meisterwerk. Wer andere Plätze von ihm wie beispielsweise Streamsong Black oder Les Bordes New Course kennt, wird einige Parallelen entdecken. Wer nach Pinehurst reist, sollte diesen Platz unbedingt spielen.