Rams Hill Golf Club

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Michael Althoff

Autor: Der Mann hinter dem Bericht

Rams Hill Golf Club

Mitten in der Wüste Kaliforniens, nahe Borrego Springs, liegt der herrliche Wüstenplatz Rams Hill. Der von Tom Fazio designte Platz wurde häufig unter die Top 100 öffentlichen Golfplätze der USA gewählt. Hier treffen Golfer auf klassisches Wüstengolf: Kakteen entlang der Spielbahnen, große Waste Areas und Bunker – und natürlich auch Wasser, das mehrheitlich aus Bewässerungsteichen stammt. Der Golfclub bietet auch Stay & Play-Angebote: für größere Gruppen in Häusern entlang der Anlage, zudem kooperiert der Club mit dem Borrego Springs Resort, das nur wenige Minuten von der Golfanlage entfernt liegt. Die Anlage liegt rund drei Autostunden süd-östlich von Los Angeles und gute anderthalb Stunden nord-östlich von San Diego. Auch vom Coachella Valley mit Palm Springs und Palm Desert kann man sie in maximal zwei Stunden erreichen.

 

Der Par 72-Platz spielt sich über eine Gesamtlänge zwischen 5.037 und 7.209 Yards – auch Longhitter kommen hier auf ihre Kosten. Pro Bahn stehen fünf geratete Abschläge zur Verfügung, die Wahl des zum eigenen Spiel passenden Abschlags trägt deutlich zum Erlebnis bei. Obwohl der Platz vergleichsweise eben ist, nutzen die meisten Golfer einen Buggy – gerade in der wärmeren Jahreszeit, denn die Anza Borrego-Wüste kann bereits im Frühjahr mit beachtlichen Temperaturen aufwarten. Daher eignet sich die Anlage auch wunderbar für das Spiel im deutschen Winter, selbst Mitte Januar überschreitet das Thermometer oft die 20-Grad-Marke. Die Buggies sind mit modernen GPS-Systemen ausgerüstet. Grandios sind die Sonnenaufgänge, die man vom Clubhaus aus bestaunen kann. Frühaufsteher sollten daher möglichst vor Sonnenaufgang auf der Anlage eintreffen und vor der Runde bereits einige Fotos machen.

Ansonsten gilt für die Anlage, wie bei vielen Plätzen in Wüstenregionen mit umliegenden Bergen: morgens ist es meist etwas windstiller. Den Auftakt für die Runde markiert ein bis zu 439 Yards langes Par 4, das sich in der zweiten Hälfte leicht nach rechts dreht und Richtung Grün sanft ansteigt. Vom Tee sollte man nicht zu weit nach rechts anhalten, dort lauern einige große Bunker. Das nach vorne hängende, langgezogene Grün spielt man besser über die rechte Seite an, da links vorne ein großer Bunker die Puttfläche begrenzt. Bahn 2 bietet direkt das erste Par 5 mit bis zu zu 543 Yards. Der Teich rechts der Abschläge hat eher psychologische Bedeutung. Im Bereich der Drivelandezone kommt rechts jedoch eine kleine Bunkerlandschaft ins Spiel. Da die Bahn im letzten Drittel nach links dreht, sollte man vom Tee möglichst in der Mitte anspielen. Wer nochmals vorlegt, sollte nun eher die linke Seite wählen, da die Bahn ohnehin von dort nach rechts hängt und rund 80 Yards vor dem Grün rechts nochmals ein Bunker ins Spiel kommt. Das Grün ist leicht erhöht und umfasst drei Ebenen – daher sollte man darauf achten, wo die Fahne positioniert wurde. Auch der mächtige Grünbunker links kann Probleme bereiten. Das nächste Par 4 misst bis zu 472 Yards – und ist als Dogleg rechts gestaltet. Vom Tee spielt man durch eine Schneise an Bäumen und Sträuchern. Genau im Knick kommt ein großer Bunker ins Spiel – wer diesen nicht überspielt, sollte daher eher links davon anhalten. Das deutlich ondulierte Grün spielt man am besten über rechts an, da die Konturen den Ball dann meist Richtung Grünmitte rollen lassen. Beim folgenden Par 4, nun ein Dogleg links, geht es über maximal 368 Yards leicht bergauf. Von den drei hinteren Abschlägen muss der Teeshot über einen Teich gespielt werden, die beiden vorderen Abschläge sind neben dem Teich platziert. Vom Tee sollte man sich rechts halten, da links ein großer Bunker wartet. Longhitter sollten eher zum kleinen Holz oder langen Eisen greifen, denn rund 100 Yards vor dem Grün kommt auch rechts ein Fairwaybunker ins Spiel. Die linke Seite des erneut erhöhten Grüns wird ab rund 70 Yards vor dem Grün durch insgesamt drei Bunker verteidigt, das ondulierte Grün erfordert zudem konzentriertes Putten. Ab Bahn 5 wartet das erste, maximal 206 Yards lange Par 3. Über eine Senke geht es zum leicht oberhalb gelegenen Grün, links kommt zudem Wasser ins Spiel. Man sollte daher eher den Draw spielen und rechts anhalten. Das Grün ist allerdings stark onduliert und wird in der Mitte durch eine deutliche Welle geteilt – auch wenn der Teeshot das Grün findet, ist das Par hier nicht garantiert. Bahn 6 bietet das zweite Par 5 mit bis zu 519 Yards und ändert zweimal die Spielrichtung. Vom Tee geht es zunächst nach rechts – die Drivelandezone wird beiderseites von vielen Bunkern verteidigt, zudem hängt das Fairway deutlich nach rechts, fast wirkt es wie eine Steilkurve einer Speedway-Rennstrecke. Daher sollte man vom Tee eher links anhalten. Wer den Lay-up wählt, sollte diesen ebenfalls über links spielen, da rechts weitere Bunker lauern. Das erneut stark wellige Grün wird auf der linken Seite von einem mächtigen Bunker geschützt, je nach Ballposition muss dieser überspielt werden. Bahn 7, ein bis zu 370 Yards langes Par 4, verläuft vom Tee zunächst gerade, man sollte die linke Fairwayseite anspielen und so den großen Bunker rechts meiden. Da die Bahn Richtung Grün leicht abfällt, spielt sie sich etwas kürzer als angegeben. Richtung Fahne dreht die Spielrichtung dann leicht nach rechts. Das gut sichtbar nach rechts hängende Grün spielt man besser über die linke Seite an. Auch Bahn 8 ist ein Par 4, allerdings maximal stolze 498 Yards lang und ein sanftes Dogleg links. Die schwierigste Bahn der Runde hängt auf der rechten Seite deutlich bergab, dort lauern jedoch auch einige Bunker in der Drivelandezone. Vor allem bei Gegenwind spielt sich die Bahn fast eher wie ein Par 5, man sollte daher gut überlegen, ob man mit dem zweiten Schlag bereits die Fahne anspielen möchte. Vor dem Grün wird das Fairway immer welliger, das nach links versetzte Grün spielt man besser über die rechte Seite an und nimmt so den Grünbunker links aus dem Spiel. Man sollte jedoch beachten, dass das Grün zwei Ebenen umfasst und nach links hängt. Mit einem bis zu 151 Yards kurzen Par 3, da leicht bergab führt, enden die Front Nine. Das riesige, langgezogene und schmale Grün bietet sehr viele Fahnenpositionen. Am einfachsten ist es, wenn diese rechts gesteckt wird. Ist sie mittig oder links positioniert, muss meist einer der beiden Grünbunker links überspielt werden.

Nach der neunten Bahn wartet das Ram Shack, das Halfway House. Hier kann man sich die berühmten und im Greenfee inkludierten Tacos schmecken lassen – Getränke und andere Speisen sind kostenpflichtig, natürlich sollte man den Taco-Service mit einem Trinkgeld honorieren. Taco-Liebhaber können nach Bahn 13 übrigens nochmals hier stoppen, denn das Ram Shack liegt direkt oberhalb des vierzehnten Abschlags. Die Back Nine beginnen ebenfalls mit einem Par 3, einer wunderschönen Bahn mit bis zu 213 Yards Länge. Das Grün liegt leicht unterhalb der Abschläge, links kommt in der zweiten Hälfte bis hinter das Grün Wasser ins Spiel. Das aus zwei Ebenen bestehenden Grün wird vorne links zudem durch Bunker geschützt – und auch rechts hinter dem quer verlaufenden Grün lauern ausgeprägte Bunker. Steckt die Fahne linke hinten, wird es besonders anspruchsvoll, dann muss man die Bunker überspielen, aber gleichzeitig das Wasser weiter links meiden. Bahn 11 gilt als Signature Hole. Vom Tee des bis zu 556 Yards mächtigen Par 5s geht es leicht bergab, das Grün ist nach links versetzt. Links neben den Tees begleitet ein Wasserlauf die Spieler, der kurz vor dem Grün in einen weiteren Teich mündet. Im Hintergrund blickt man vom Tee auf die Anza Borrego-Wüste samt zahlreicher Berge. In der Drivelandezone kommt links ein schmaler Bunker ins Spiel, auch von rechts ragt ein Bunker ins Fairway hinein. Allerdings dreht die Bahn direkt danach nach rechts, bevor es dann wieder nach links zur Fahne geht. Den Lay-up sollte man eher über rechts spielen, so nimmt man die beiden mächtigen Bunker links des Grüns aus dem Spiel und hat einen besseren Winkel zum halbseitig von Wasser umgebenen Grün. Für manche Überraschung beim Lay-up sorgt der kleine Bunker in der Fairwaymitte, rund 70 Yards vor dem Grün. Das quer liegende Grün hängt zudem deutlich nach rechts vorne – eine ebenso anspruchsvolle wie landschaftlich reizvolle Bahn. Der Teich rund um das elfte Grün kommt auch an der folgenden Bahn, einem geraden und nur maximal 333 Yards kurzen Par 4, ins Spiel. Vom hinteren Tee geht es zunächst über den großen Teich, die anderen Abschläge sind rechts des Teichs angesiedelt. Auch hier reicht ein langes Eisen oder kleines Holz, man sollte sich zunächst links halten. Im zweiten Teil geht es dann spürbar bergauf, zahlreiche Bunker queren den Weg Richtung Fahne, das Grün umfasst drei Ebenen und fällt deutlich nach vorne. Bahn 13 ist ein Par 4, Dogleg rechts mit bis zu 455 Yards. Vom Abschlag spielt man am besten die linke Fairwayseite an, rechts lauern zahlreiche Bunker. Das deutlich erhöhte Grün ist quer angelegt, vorne rechts blockiert ein Bunker den direkten Zugang. Zudem hängt das Grün gut sichtbar nach links und nach vorne. Auch die nächste Bahn ist ein Par 4, nun mit bis zu 473 Yards und als sanftes Dogleg rechts. Nach den Abschlägen geht es ein wenig bergab, man sollte sich eher links halten und so die Bunker rechts meiden. Das Grün kommt ohne Bunker aus, ist stark gewellt und hängt deutlich nach rechts, auch neben dem Grün geht es rechts bergab. Daher sollte man die Fahne hier besser über links anspielen. Bahn 15 misst bis zu 508 Yards, ist aber ein Par 4, und zwar ein Dogleg links. Zudem steigt das Gelände ganz leicht an. Viele Golfer werden daher einen Lay-up wählen. Während man den Teeshot links anhalten sollte, ist für den Lay-up rechts die beste Seite. Den Schlag zur Fahne spielt man am besten über rechts. Man sollte beachten, dass das Grün erhöht liegt und zudem nach vorne abfällt. Dann folgt das letzte, bis zu 220 Yards mächtige Par 3. Das Grün liegt etwas unterhalb der Abschläge, dennoch ist hier ein beherzter Teeshot erforderlich. Diesen sollte man unbedingt links anhalten, denn rechts neben dem Grün lauern zwei mächtige Bunker, welche nahezu die gesamte rechte Seite umfassen. Bleibt der Teeshot zu kurz, rollt er oft wieder zurück in die Senke – und dort dann gerne auch nach rechts das Gelände hinab. Bahn 17, ein nur bis zu 331 Yards kurzes Par 4, Dogleg links, bietet nochmals eine sehr gute Scoringmöglichkeit. Vom Tee sollte man sich zunächst rechts halten, den Schläger wählt man so, dass der Ball in dem ondulierten Gelände vor den beiden großen Fairwaybunkern zum Liegen kommt. Von dort ist es noch ein Wedge zwischen weiteren Bunkern zum großen, quer angelegten Grün, dass deutlich vom oberen Plateau links nach rechts vorne hängt. Mit einem bis zu 577 Yards mächtigen Par 5, einem Dogleg rechts, endet die Runde. Vom Tee hält man sich am besten links, denn rechts lauern Bunker und ein Teich. Den Lay-up sollte man ebenfalls links anhalten und so das Wasser und vor allem den großen Bunker mitten im Fairway rund 90 Yards vor dem Grün zu meiden. Auch die Fahne spielt man am besten über die linke Seite an, da das Gelände rechts neben dem Grün in Richtung Wasser abfällt und zudem mächtige Bunker drohen. Das Grün ist fast wie eine kleine Arena ausgeführt, hier kann man zum Schluss nochmals wunderbar mit den Konturen spielen.

 

Geradezu legendär ist der Apfel-Karamell-Cookie, den alle Golfer nach der Runde überreicht bekommen. Lohnenswert sind auch der wunderbar sortierte Pro-Shop mit einem breit gefächerten Sortiment und ausgezeichnetem Service, man sollte – gerade bei schönem Wetter auch unbedingt das Restaurant genießen. Besonders gut gefallen hat uns hier die Sitzgelegenheit rund um die Außen-Feuerstelle (hier kann man beispielsweise nach dem Essen in Ruhe einen Kaffee oder Digestiv trinken – und dazu eine Zigarre genießen), vor der aus man einen tollen Ausblick auf die 18. Spielbahn vom Abschlag bis zum Grün hat.

 

Rams Hill gehört, gerade in Europa, noch zu den Geheimtipps unter den kalifornischen Golfanlagen – wer dort jedoch einmal gespielt hat, kommt sehr gerne wieder, da auch der Ort Borrego Springs mit seinen Skulpturen in Galleta Meadows, den faszinierenden Sonnenaufgängen am Font’s Point und natürlich auch den geführten Touren mit Sternenkundlern (Borrego Springs ist die einzige kalifornische Dark Sky Community) ein attraktives Angebot jenseits der Golfanlage bietet.