River Golf Club

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Michael Althoff

Autor: Der Mann hinter dem Bericht

Südstaaten-Flair vom Feinsten

Augusta, der Austragungsort des einzigen, permanent am gleichen Ort ausgetragenen Majors – dem Masters – liegt im US-Bundesstaat Georgia. Wer jedoch selbst rund um das Masters abschlagen möchte, stößt schnell auf einen Ortsteil Namens North Augusta – und dieser liegt, nur durch eine Brücke über den Savannah River getrennt, bereits im Bundesstaat South Carolina. Wer daher Golfplätze nach Bundesstaat sucht, läuft Gefahr, einige wunderschöne Plätze zu verpassen. Der River Golf Club gehört in die Kategorie der bei den Einheimischen besonders beliebten Golfplätze – und bietet ein Golferlebnis, dass viele Südstaaten-Elemente perfekt vereint. Das erkennt man schon an der Architektur des Clubhauses, in dem sich auch der sehr gut sortierte Pro-Shop befindet. Der Club wendet übrigens Dynamic Pricing an, das Greenfee kann daher nur tagesaktuell über die Club-Website oder einen Anruf im Pro-Shop in Erfahrung gebracht werden. Oft sind Gäste-Startzeiten nur per Telefon buchbar. In jedem Fall ist das durchschnittliche Greenfee inklusive Buggy meist im zweistelligen Bereich und bietet damit ein sehr gutes Preis-Leistungs-Verhältnis. Während der Masters Woche werden Startzeiten nur komplett pro Spielgruppe abgegeben und schließen ein Mittagessen ein. Der Platz bietet seit Ende 2022 19 Spielbahnen, denn dann wurde am Ende der klassischen 18-Loch-Runde noch ein weiteres Par 3 als Shoot-out Bahn eingeweiht. Der von Jim Fazio entworfene Platz bietet eine tolle Kombination aus großen Grüns, Südstaaten-Wetlands (teils mit Alligatoren), zahlreichen Wasserhindernissen und großen Bunkern, oft mit hochgezogener Kante. Der Par 71-Platz umfasst pro Bahn fünf Abschläge und spielt sich insgesamt zwischen 5.081 und 6.847 Yards.

 

Zum Auftakt wartet ein bis zu 394 Yards langes Par 4, Dogleg links. Man sollte in jedem Fall über oder rechts des gut sichtbaren Fairwaybunkers auf der linken Seite spielen. Rund um das deutlich erhöhte Grün lauern zahlreiche Hügel und Bunker, zudem bieten sämtliche Grüns aufgrund ihrer Größe zahlreiche Fahnenpositionen. An Bahn 2, einem bis zu 563 Yards langen und geraden Par 5, spielt man vom Tee über Marschland, nach der Drivelandezone muss ein quer zum Fairway verlaufender Wassergraben überspielt werden. Über die gesamte Bahn gilt: nicht zu weit nach rechts halten, dort wechseln sich Bunker und Marschland ab. Da das Grün von links hinten nach rechts vorne abfällt, sollte man vor dem Annäherungsschlag die Fahnenposition beachten. Weiter geht es mit einem Par 4, dass sich über maximal 406 Yards in leichter Rechtskurve Richtung Grün zieht. Der Weg über eine langgestreckte Holzbrücke zeigt, dass hier weiterhin feuchter Boden herrscht. Daher sollte man vom Tee nicht zu kurz bleiben, denn auch zu Beginn der dritten Bahn trifft man noch auf diesen Untergrund. Das erhöhte und nach vorne abfallende Grün wird durch eine Bunkerlandschaft links geschützt. Das erste Par 3 spielt sich maximal 159 Yards. Das Grün hängt von links nach rechts und wird vorne durch einen Bunker geschützt. Daher ist es wichtig, die Fahne möglichst hoch anzuspielen. Wer das mit dem Fade versucht, kann durchaus im Baum links der Bahn Mitte Fairway hängen bleiben. Das bis zu 388 Yards lange, folgende Par 4 zieht sich in gerader Linie Richtung Fahne. Hier sollte man nicht zu weit nach rechts spielen, denn vor allem im zweiten Teil lauern dort mit Bunker und Wasser Probleme. Das wellige Fairway sorgt zudem für teils anspruchsvolle Standpositionen. Über eine Holzbrücke geht es zum Abschlag am nächsten Par 4 mit bis zu 418 Yards. Links lauert über die gesamte Drivezone Wasser, am besten zielt man links des gut sichtbaren Baums auf der rechten Seite. Dann steigt die Bahn an, das Grün hängt jedoch deutlich nach vorne. Große Bunkerlandschaften zu beiden Seiten des Grüns ermutigen die Golfer, nicht zu kurz zu bleiben und möglichst die Grünmitte anzuspielen. Das zweite Par 3 der Runde spielt sich bis zu 200 Yards. Über eine große Waste Area hinweg zielt man am besten auf die Grünmitte, denn links lauert ein tiefer Bunker und rechts begrenzt ein Baum die Flugbahn des Balles. Bahn 8 ist ein Par 4 mit bis zu 427 Yards Länge. Vor der Drivelandezone kommt links erst ein Bunker ins Spiel, neben dem Bunker beginnt das Wasser, das sich bis zum Grün zieht. Da die Bahn als Dogleg links ausgelegt ist, sollte man ohnehin nicht zu weit nach links zielen und den besseren Winkel über rechts nutzen. Spielt man zu weit nach rechts, bleibt der Ball gerne am dortigen, Richtung Fairway abfallenden Hang hängen. Das deutlich ondulierte Grün wird vorne erneut durch Bunker begrenzt. Mit einem bis zu 487 Yards langen Par 5 endet die erste Teilrunde. Auch hier kommt Wasser ins Spiel: zuerst links der Bahn, dann für den Rest der Bahn auf der rechten Seite. Daher sollte man den Lay-up eher über links spielen, dadurch nimmt man auch den Grünbunker rechts etwas aus dem Spiel. Wer ein Halfway möchte oder seinen Bällevorrat auffüllen muss, kann über die lange Holzbrücke rechts kurz zum Clubhaus zurückkehren – in jedem Fall ist die Brücke samt Clubhaus im Südstaaten-Stil ein tolles Fotomotiv!

Die Back Nine starten mit einem bis zu 444 Yards langen Par 4. Über die gesamte rechte Seite zieht sich Wasser, auch die Bahn dreht kurz vor dem Grün leicht nach rechts. Mehrere Hügel säumen die linke Seite vor dem Grün – mit etwas Glück rollt daher ein zu weit links angehaltener Ball doch noch an die richtige Stelle. Das Grün selbst hängt nach links, allerdings wird die rechte Seite von zwei mächtigen Bunkern geschützt, während links nur ein Grünbunker lauert. Bahn 11 zieht sich in gerader Linie über bis zu 391 Yards vom Tee zum Grün. Allerdings geht die Bahn bergauf und spielt sich so deutlich länger. Auch die zahlreichen Büsche und Bäume auf beiden Fairwayseiten können hinderlich sein, wenn der Ball genau vor diesen zum Liegen kommt und somit die freie Bahn zur Fahne blockiert. Da es zur Fahne deutlich bergan geht, finden viele Golfer ihre zu kurz gelassenen Annäherungen in einem der deutlich nach vorne versetzen Bunker wieder. Dann geht es leicht bergab mit einem maximal 406 Yards langen Par 4, das im letzten Moment vor dem Grün noch nach links dreht. Ab der Drivelandezone zieht sich links ein großer Bunker bis zum Grün, daher sollte man sich unbedingt rechts halten vom Tee. Die vordere Kante des quer liegenden Grüns wird durch einen erhöhten Bunker geschützt, zudem fällt das Grün deutlich sichtbar nach links hinten ab. Auch das Grün des ersten, bis zu 206 Yards langen Par 3s auf den Back Nine hängt nach links. Hier sollte man die Grünmitte anvisieren, denn rechts zieht sich ein großer Bunker bis zur Grünmitte. Dann geht es mit einem Par 4 als sanftem Dogleg über bis zu 408 Yards weiter. Die Bahn kommt ohne Wasser aus, allerdings können die Bäume auf beiden Seiten des Fairways schnell den Weg für den nächsten Schlag blockieren. Wer das Grün über die rechte Seite anspielen möchte, sollte vor allem den tiefen Grünbunker vor dem Kurzgemähten meiden. Obwohl bis zu 461 Yards lang, ist auch Bahn 15 ein Par 4. Während die vorderen Abschläge in direkter Linie zum Fairway gesetzt sind, wurden die hinteren Teeboxen deutlich nach rechts versetzt. Das Ergebnis: ein Teeshot auf ein quer verlaufendes Fairway über Wasser. Wer als Longhitter die Direttissima wählt, benötigt mindestens 192 Yards, um Wasser und Fairwaybunker zu überspielen. Das Grün spielt man besser über links an, denn rechts sorgt eine Kombination aus Senke und Bunkern schnell für Ungemach. Herrscht hier Gegenwind, spielen sich auch die Back Nine eher als Par 36 statt Par 35, denn dann wird es schwer, an Bahn 15 das Grün mit dem zweiten Schlag zu erreichen. Nun beginnt ein wunderbares Finale, das klares Course Management und präzise Schläge erfordert. An Bahn 16, einem mit maximal 334 Yards eher kurzen Par 4, spielt man vom Tee über Wasser auf eine Fairway-Insel. Das Wasser wechselt dann auf die rechte Seite, zudem dreht die Bahn nun nach rechts. Auch beim Schlag zur Fahne geht es wieder über Wasser – und links lauern neben dem ebenfalls nach links und vorne hängenden Grün einige Bunker. Hier reichen zwei gute Eisenschläge, um das Grün zu erreichen – der Driver darf daher gerne im Bag bleiben. Bahn 17 ist mit bis zu 154 Yards zugleich das kürzeste, aber auch schönste Par 3. Von den leicht erhöhten Abschlägen spielt man in Richtung eines von Wasser eingerahmten Grüns. Hier kommt es auf die Längenkontrolle an, das leicht nach rechts hängende Grün sollte mit zwei Putts zu bewältigen sein. Zum Abschluss steht die längste Bahn der Runde an, ein bis zu 601 Yards langes Par 5, das im letzten Viertel zudem nach rechts dreht. Über die gesamte rechte Seite setzt sich das von der vorherigen Bahn bekannte Wasser fort. Hier heisst es, vor allem auf der Bahn zu bleiben, links der gut sichtbaren, hohen Bäume auf der rechten Seite ist eine gute Orientierung. Im Bereich des Lay-ups hängt die Bahn leicht nach rechts, so dass man diesen eher links platzieren sollte. Vor dem Grün verbindet ein Wassergraben die beiden Teiche links und rechts des Fairways, auch die rechte Seite neben dem Grün fällt in zunächst in Richtung eines Bunkers und dann des Wassers ab. Dass nach vorne hängende Grün ist zudem onduliert, hier kann man sich zum Abschluss nochmals deutlich beim Lesen der Puttlinie irren.

 

Nach der Runde kann man einen Drink im Clubhaus genießen – oder natürlich auch ein Lunch oder Dinner. Craftbeer-Freunde können auch auf einen „Absacker“ bei Savannah River Brewing in Augusta fahren, die eine große Auswahl sehr guter Biere anbieten – und am Wochenende steht oft ein Foodtruck vor der Brauerei und sorgt für das leibliche Wohl.