Royal Park I Roveri – Allianz Bank Course

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Michael Althoff

Autor: Der Mann hinter dem Bericht

Royal Park I Roveri – Allianz Bank Course by Hurzdan/Fry

Die im hervorragenden Clubrestaurant Weise aufgenommenen Kalorien lassen sich wunderbar bei einer weiteren Golfrunde wieder verarbeiten: der Allianz Bank Course (früher Pramerica Course), der zweite 18 Loch Platz des Royal Park, bietet einen wunderbaren Kontrast zum Trent Jones-Platz. Dieser erst vor wenigen Jahren eröffnete Platz wurde von Michael Hurdzan und Dana Fry designt. Hurdzan, auch Autor eines Standard-Werkes über Golfplatz-Architektur, hat gemeinsam mit Fry einen wunderbaren Linkscourse nach Piemont gezaubert. Hier sind die Bäume meist aus dem Spiel, und auch Wasser kommt eher selten ins Spiel. Selbst beim Fairway wurden typische Linkselemente berücksichtigt, im Gegensatz zum perfekten Rasen des Trent Jones Courses zeigt sich der Platz oft als typisch britische Wiese. Einzig Topfbunker fehlen zum kompletten Linksfeeling – doch wer schon einmal aus einem solchen Bunker spielen durfte, wird sie nicht allzu sehr vermissen und das Spiel genießen. Den Auftakt der Runde bildet ein Par 5. Wie der Trent Jones Platz bietet auch dieses Platz 4 Teeboxen pro Bahn. Die 1 reicht von 451 Metern (rot) bis hin zu 515 Metern (weiss). Das leichte Dogleg links ist ein schönes Einstiegsloch, man sollte beim zweiten Schlag allerdings den Fairwaybunker rechts vermeiden. Bahn 2, ein mittellanges Par 4 Dogleg links, spielt sich wunderbar um einen See herum, der gleich für mehrere Spielbahnen genutzt wird. Wer seinen Teeshot hier sauber Mitte Fairway platziert, sollte das Grün bequem mit dem zweiten Schlag erreichen können. Auf Bahn 3 wartet das erste Par 3, das sich aufgrund seiner Bergauf-Lage bei bis zu 210 Metern von weiss fast schon wie ein kurzes Par 4 spielen kann. Die Richtung für den Teeshot geben zwei große Bäume vor, die links und rechts des Fairways eine Gasse für den Ball bilden. Weiter geht es mit einem entspannten Par 4 Dogleg rechts zu einem erneut eher langen Par 3. Bahn 6 ist das längste Par 4 dieses Platzes. Von rot misst es 338 Meter, von weiss gar 413. Wer das Grün mit zwei Schlägen erreichen will, sollte daher keinen der Fairwaybunker vom Tee erwischen. Der leicht hängende zweite Teil der Spielbahn erleichtert jedoch den Annäherungsschlag etwas – wäre da nicht der hervorragend platzierte Bunker direkt rechts vor dem Grün. An der 7, einem kurzen Par 4, sollte man die Fairwaybunker rechts im Dogleg meiden. Bahn 8 ist ein kurzes Par 5, das jedoch im letzten Viertel der Bahn, nach einem frontal querenden Bachlauf, deutlich ansteigt. Dennoch: hier kann man das Grün durchaus mit dem zweiten Schlag erreichen. Den Abschluss des ersten Teils bildet ein entspanntes Par 4 mit leichtem Dogleg nach rechts.

An der 10 sollte man seinen Teeshot möglichst links über den kleinen Hügel spielen – aber nicht zu lange und zu weit links, so droht ein Wasserhindernis. An der 11 trifft man wieder auf den See, der bereits an Bahn 2 im Spiel war. Je nach Teebox gilt es, entweder carry über den See oder links daran vorbei das Grün dieses eher kurzen Par 3s zu erreichen. Die 12 ist ein weiteres Dogleg links. Die Bäume auf der linken Seite verleiten einen dazu, eher rechts anzuhalten, doch warten hier gleich mehrere Bunker auf den Teeshot. Die 13 ist die längste Bahn dieses Platzes, ein Par 5 mit 450 – 550 Metern, je nach Teebox. Die zweite Hälfte der Bahn wird zudem rechts durch einen Bachlauf begleitet, das Grün liegt leicht unterhalb der Spielbahn. Auf der 14, einem kurzen Par 4 Dogleg rechts, sollte man beim Teeshot den Fairwaybunker auf der rechten Seite meiden. Entweder man spielt links drum herum, lässt sich lieber einen langen zweiten Schlag ins Grün – oder befördert seinen Drive einfach carry über den Bunker, was jedoch bis zu 240 Meter Länge je nach Abschlag erfordert. Auch an Bahn 15 kommt der See ins Spiel, dieses Mal rechts und direkt am Abschlag. Das Par 5 Dogleg rechts lädt jedoch vor allem Longhitter dazu ein, über den See abzukürzen. Wer eine 3-Schlag-Strategie wählt, kann See und die Fairwaybunker links recht gut aus dem Spiel nehmen. An Bahn 16 fällt es schwer, sich auf den Abschlag zu konzentrieren, so beeindruckend ragen die Berge hinter der Spielbahn hervor. Das mittellange Par 4 ist ein leichtes Dogleg links. An der 17 wartet das letzte Par 3 auf die Golfer – und mit 150 bis 233 Metern (!) ist es noch einmal ein ordentlicher Tester. Den Abschluss der Runde bildet ein langes Par 4 zurück zum Clubhaus, das deutlich einfacher aussieht als es sich spielt. Konzentration ist daher bis zum Schluss erforderlich. Der Pramerica Course bietet einen gänzlich anderen Golftag als sein Nachbar Trent Jones. Wer Probleme mit Wasser hat und vor allem vom Tee gerne auch mal streut, wird sich auf diesem Platz sehr wohlfühlen. Shotmaker werden den Trent Jones-Platz als größere Herausforderung ansehen.