Autor: Der Mann hinter dem Bericht
Der RTJ Trail ist ein in vieler Hinsicht einzigartiges Projekt. Die Finanzierung erfolgte über einen staatlichen Pensionsfonds und im Vordergrund stand insbesondere die Förderung des Golftourismus nach Alabama. Insgesamt wurden zwischen 1992 (Oxmoor Valley) und 2005 (Ross Bridge) 11 Golfanlagen geschaffen, die mit ihren zahlreichen Plätzen mehr als 400 Spielbahnen umfassen. Für das Management der Anlagen gründete der Investor RSA (Retirement Systems of Alabama, dem Pensionsfonds des Staates für Staatsbedienstete und Staatslehrer) ein eigenes Unternehmen: SunBeltGolf. Alle Plätze sind als Pay and Play-Plätze ausgelegt, es gibt keine Mitgliedschaften. Zudem wird bis heute das Ziel eingehalten, bezahlbare Greenfees zu bieten: alle Plätze sind, Stand 2023, zu einem Greenfee von um 100 USD inklusive Buggy, spielbar – oft sogar zu günstigeren Preisen. Wie der Name bereits zeigt, stammen alle Plätze aus der Feder des renommierten Architekten Robert Trent Jones Sr.. Wer mehr über den RTJ Trail und seine wirtschaftlichen Hintergründe erfahren möchte, findet diese unter https://bit.ly/44FYnfd.
RTJ at Grand national in Auburn/Opelika bietet 54 Bahnen, verteilt auf drei 18-Loch-Parcours. Designer Robert Trent Jones Sr sagte einst, dass Grand National der beste natürliche Platz für Golf sei, den er je gesehen habe. Grand National liegt am 600 Hektar großen Saugahatchee-See, an dessen filigranen Ufern 32 der 54 Löcher angelegt sind. National Village, eine Golfgemeinschaft auf dem Trail, grenzt an diese Plätze an. Mit zahllosen Auszeichnungen und Anerkennungen sticht Grand National als vielleicht einziges Anwesen im Land hervor, das die folgenden Veranstaltungen und Touren ausrichtet: NCAA D1 Men’s and Women’s National Championships; LPGA Tour; Symetra Tour (LPGA); Korn Ferry Tour (PGA TOUR); PGA TOUR. Die drei Plätze der Anlage sind Lake, Links und der 18-Bahnen Par 3-Platz Short. Mit seinen 12 Bahnen, die sich am Seeufer entlang ziehen, ist der Lake Course des Grand National ebenso malerisch wie der Links Course. Das mächtige Par 3 an Bahn 15 mit seinem Inselgrün gilt als eine der schönsten Bahnen des gesamten Trails. Insgesamt fünf Teeboxen bieten eine Gesamtlänge zwischen 4.873 und 7.314 Yards.
Der Lake Course startet mit einem bis zu 390 Yards langen Par 4, Dogleg links. Schon diese Bahn zeigt, dass der Platz viele herrliche Bahnen und Ausblicke bietet. Vom Tee sollte man sich leicht rechts halten, denn links droht ein großer Fairwaybunker. Dann geht es über Wasser auf ein quer liegendes Doppelgrün, dass durchaus Ähnlichkeiten mit Wellpappe hat – hier ist der Zweiputt nicht sicher. An der zweiten Bahn kommt erstmals der See ins Spiel. Das bis zu 428 Yards lange Par 4 verläuft geradeaus, vom Tee sollte man sich – trotz Wasser – nicht zu sehr nach rechts orientieren, denn dort lauern Fairwaybunker. Das nach rechts hängende Grün grenzt links ans Wasser, vorne und rechts warten große Grünbunker im typischen Trent Jones-Stil. Das erste Par 3 führt über maximal 197 Yards zum Grün. Da dieses leicht nach links in Richtung See versetzt liegt, führt der Teeshot je nach Teebox ganz oder teilweise über Wasser. Hält man zu weit rechts an, macht man oft Bekanntschaft mit den zwei Topfbunkern auf dieser Seite. Das Grün bietet zwei Ebenen und hängt nach vorne, hier ist das Par immer ein tolles Resultat. Das folgende, bis zu 536 Yards lange Par 5, Dogleg rechts, startet eben, steigt dann aber Richtung Grün spürbar an. Vom Tee sollte man in jedem Fall rechts des gut sichtbaren Fairwaybunkers links anhalten. Den Lay-up spielt man besser über links in die Lücke zwischen den noch ausstehenden Bunkern links und nimmt so den Fairwaybunker rechts aus dem Spiel. Bahn 5 ist zwar bis zu 431 Yards lang, aber vom Tee geht es deutlich bergab. Hier muss man sich entscheiden, ob man sich zutraut, die Dreierkette an Fairwaybunkern zu überspielen – wobei der Weg umso weiter wird, je weiter links man spielt. Der schmale Eingang zum Grün wird beidseitig durch Bunker geschützt, zudem ist das Grün stark onduliert und hängt nach vorne. Die sechste Bahn ist ein Dogleg rechts. Hier sollte man den großen Bunker im Knick der Bahn meiden. Im zweiten Teil der bis zu 442 Yards langen Bahn kommt links Wasser ins Spiel. Erneut ist das Grün als Doppelgrün gestaltet und führt in mehreren Wellen leicht bergab. Mit dem bis zu 557 Yards langen Par 5 an Bahn 7, einem weiteren Dogleg rechts, kehrt man an den See zurück. Man sollte daher vom Tee links anhalten, so bleibt auch der große Fairwaybunker aus dem Spiel. Da das Gelände anschließend nach rechts hängt, sollte man auch den Lay-up eher über links spielen. Richtung Grün kommt auf der rechten Seite das Wasser immer näher, am besten spielt man das Grün mittig an. Bahn 8 bringt ein ebenso schönes wie mit 213 Yards mächtiges Par 3. Der Weg zur Fahne führt über unebenes Gelände mit Rough und einen großen Bunker. Von rechts kommt der See vor dem Grün ins Spiel und bleibt bis links hinter dem Grün erhalten. Vor allem das Gefühl, geradewegs auf den See hinaus zu schlagen, sorgt für zusätzlichen Nervenkitzel und lässt manche Golfer vom Tee zu kurz bleiben. Mit einem maximal 430 Yards langen Par 4 geht es zurück Richtung Clubhaus. Nun spielt man vom See weg und zusätzlich bergauf. Vom Tee sollte man sich rechts des gut sichtbaren Fairwaybunkers auf der linken Seite halten. Der Weg zum erhöhten Grün samt hoher Vorderkante wird durch zahlreiche weitere Bunker gesäumt.
Über eine Brücke geht es zum zweiten Teil der Runde. Das bis zu 434 Yards lange Par 4 ist ein sanftes Dogleg rechts. Die Hauptschwierigkeit bietet jedoch das Gelände: links lauert dichter Wald, auch rechts säumen Bäume das Fairway. Das Gelände ist sehr wellig und hängt leicht nach links. Am linken Rand lauern einige Mulden. Dafür fehlen jedoch Fairwaybunker, man sollte vom Tee über die rechte Seite spielen. Oft steht man beim zweiten Schlag unter dem Ball, zudem lauert ein großer Bunker deutlich vor dem Grün auf alle Golfer, die lieber einen Lay-up spielen möchten. Das nach rechts hängende Grün fällt an den Seiten deutlich ab, so dass man hier eher die sichere Variante über die Grünmitte erwägen sollte. Bahn 11 ist ein sanftes Dogleg rechts über bis zu 445 Yards. Vom Tee geht es zunächst bergab, am besten hält man den Abschlag leicht links an. Wichtig beim nächsten Schlag ist die Distanzkontrolle, denn denn das erhöhte Grün fällt vorne deutlich ab. Zudem bleibt vorne nur eine schmale, bunkerfreie Gasse, daher sollte man die Fahne möglichst hoch über den Bunker anspielen. Dann folgt das erste, maximal 522 Yards lange Par 5 der Back Nine. Das Dogleg links bietet Risk and Reward vom Feinsten! Wer auf Nummer Sicher gehen möchte, spielt den Teeshot die Bahn entlang bis zum Dogleg und benötigt dann noch zwei eher lange Schläge ins Grün. Wer über die nötige Drivelänge verfügt, kann jedoch über die linke Seite abkürzen. Doch Vorsicht: das bedeutet über die gesamte Drivestrecke hinweg Wasser, zudem lauern zwei große Bunker am Ufer auf der linken Fairwayseite. Einen Lay-up sollte man unbedingt über rechts spielen, sonst bleibt links der hohe Baum im Spiel. Das nach vorne hängende Grün wird links und hinten durch Wasser eingerahmt – an dieser Bahn ist für Longhitter vom Eagle bis zum Doppelbogey alles drin. Bahn 13 ist mit bis zu 472 Yards ein anspruchsvolles Par 4, Dogleg links. Vom Tee hält man sich am besten rechts des gut sichtbaren Fairwaybunkers, das Grün spielt sich über links etwas einfacher an. Dann folgt bereits das letzte Par 5 mit maximal 545 Yards, eine gerade Bahn, die erst kurz vor dem Grün nochmals nach links dreht. Wer es vom Tee nicht über den mittig platzierten Fairwaybunker schafft, sollte sich rechts davon halten. Danach geht es über mehrere Ebenen bergauf Richtung Fahne, hier sollte man möglichst eher rechts bleiben, denn das Grün ist nochmals nach links versetzt. Da das Grün ebenso wie das Gelände nach vorne hängen, sollte man den Approach nicht zu kurz lassen. Nun folgt das bereits erwähnte, wunderschöne und bis zu 230 Yards lange Par 3. Vom leicht erhöhten Tee geht es über Wasser zum quer liegenden Grün. Zudem hängt das Grün nach vorne, der linke hintere Rand wird durch einen Bunker begrenzt. Kommt auch noch Wind ins Spiel, wird der Teeshot fast zur Lotterie. Auch an Bahn 16, einem maximal 352 Yards kurzen Par 4 und 90 Grad-Dogleg, kommt Wasser ins Spiel. Bis zum Knick ist das Wasser rechts, das Fairway hängt ebenfalls von links nach rechts. Hier kann man seine Strategie den eigenen Stärken anpassen: je kürzer der Teeshot, umso länger der zweite Schlag und umso mehr Wasser muss überspielt werden. Meist reicht hier das kleine Holz oder lange Eisen, damit man das nur über eine schmale Landzunge links mit dem Fairway verbundene Grün anschließend mit einem kleinen Eisen oder Wedge anspielen kann. Da das Grün rechts abfällt, sollte man es lieber über die linke Seite anspielen. Nun folgt das letzte Par 3 mit bis zu 214 Yards. Über die gesamte linke Seite droht Wasser, die Bahn erinnert ein wenig an Bahn 3. Da es Richtung Fahne leicht bergauf geht, spielt sich die Bahn ohne Windunterstützung etwas länger als angegeben. Nicht nur aufgrund des Sees, sondern auch wegen des Grünbunkers links sollte man die Fahne besser über die rechte Seite anspielen. Mit einem sanften Dogleg links, einem bis zu 476 Yards langen Par 4, geht es bergauf zurück zum Clubhaus. Vom Tee zielt man am besten rechts des linken Fairwaybunkers – man kann auch einfach die Mitte des Bunkers rechts des Grüns anspielen, denn dieser ist selbst für Longhitter nicht vom Tee erreichbar. Da man für den zweiten Schlag bergauf spielen muss, sollte man möglichst die Grünmitte anspielen, denn das Grün weist zahlreiche Wellen auf und sorgt so für manch unerwarteten Roll.
Wie bei allen Anlagen des RTJ Trails lohnt auch das Clubhaus von Grand National einen Besuch – sei es, um Logoware zu erwerben oder um sich vor der Weiterfahrt noch zu erfrischen. In jedem Fall stimmt auch hier der Service, kein Wunder, dass sich Platzdesigner Trent Jones von diesem Flecken Erde so begeistert zeigte.