Saadiyat Beach Golf Club

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Michael Althoff

Autor: Der Mann hinter dem Bericht

Saadiyat Beach Golf Club

Der Saadiyat Beach Golf Club befindet sich auf Saadiyat Island – einer Insel, die derzeit touristisch erschlossen wird, so dass Bauarbeiten auf dem Weg zum Golfplatz zum gewohnten Anblick werden. In den Platz eingebettet ist das St. Regis Saadiyat Island Resort, ein Fünf-Sterne-Hotel der Spitzenklasse. Ebenfalls in der Nähe liegt das Park Hyatt Abu Dhabi. Beide Hotels haben direkten Zugang zum Strand. Der Golfplatz wurde von keinem Geringeren als dem Black Knight, Gary Player, entworfen. Und Gary Player hat sich hier offensichtlich seinen Traum von golferischen Sandkastenspielen erfüllt: selten zuvor haben wir einen Platz kennengelernt, der so viele, so grosse und auch strategisch so hervorragend positionierte Bunker aufzuweisen hatte. Die Anlage wird von der US-Amerikanischen Troon-Gruppe gemanaged, ein Garant für Golf auf höchstem Serviceniveau. E-Carts samt GPS gehören hier ebenso zu den Selbstverständlichkeiten wie Getränkeservice während der Runde oder das Putzen der Schläger nach absolvierter Golfrunde. Auch das Clubhouse samt Proshop und Restaurant laden zum Verweilen ein. Der Saadiyat Beach Golf Club ermöglicht mit seinen fünf verschiedenen Abschlägen ein Golfspiel für nahezu alle Spielstärken – dennoch: präzises Spiel und gute Kenntnis der eigenen Schlaglängen erleichtern die Runde ungemein.

Der Beginn auf der 1 ist sehr fair, allerdings ist das Par 4 mit bis zu 440 Meter Länge ein Vorgeschmack auf den Schwierigkeitsgrad der Anlage. In der Drivelandezone lauern zudem zwei Fairwaybunker. Dennoch: im Vergleich zu den folgenden Spielbahnen spielen Bunker hier fast keine Rolle, nicht umsonst heisst die Spielbahn wohl „Prelude“. Das ändert sich jedoch bereits an Bahn 2 – der Name „Split Personality“ (gespaltene Persönlichkeit) passt bestens. Denn dort, wo man am liebsten seinen Drive – und Bogeyspieler auch ihren Annäherungsschlag – ablegen würde, warten zwei schier unendliche Bunker auf den Golfer. Und selbst das Fairway wird in der Drivelandezone der Longhitter von einem Bunker unterbrochen. Da ist man froh, wenn man mit 3 Schlägen das Grün erreicht, das ondulierte Grün wirkt fast schon entspannend. Bahn 5 trägt den Namen Dolphin View, die linke Seite wird durch Meerwasser begrenzt, vom Grün aus hat man einen ersten Blick auf den Strand und das Meer. Die beiden folgenden Bahnen haben fast schon Linkscharakter, hier wurde die Dünenlandschaft bei der 6 (Par 3) und 7 (langes Par 4) bestens integriert. Zusätzlich zum Sand verteidigen Bunker die Drivelandezonen und die Grüns. Doch wer glaubt, nun bereits Spielbahnen mit vielen Bunkern absolviert zu haben, wird ab der 9 eines Besseren belehrt. Vor allem an der 10 reichen die Bunker sogar über Abschlag und Grün hinaus – ohne Unterbrechung! Da heisst es: unbedingt die rechte Seite von Fairway und Grün anspielen. 

Das mit bis zu gut 500 Metern lange Par 5 auf Bahn 11 trägt den doppeldeutigen Namen „Player’s Alley“. Auch hier: Bunker überall dort, wo man seinen Schlag gerne landen lassen möchte. Und noch dazu werden die Bunkerwände immer höher, so dass man teilweise fast schon wie aus einem Topfbunker weiterspielen muss.

 

Die Dominanz der Bunker wird auch an Bahn 13 – genannt „The Dunes“ deutlich: will man Bunker und Dünen vermeiden, heisst es den längeren Weg rechts herum zum Grün zu wählen. Und auch an der 14 ist man sich als Spieler nicht sicher, ob die Erbauer nicht vielleicht Fairway und Bunker miteinander vertauscht haben, denn vom Tee weg wird die Bahn extrem gut durch die Sandflächen verteidigt. Zum Ausgleich kommt dann an der 15 zusätzlich ein grosser See ins Spiel. Double Trouble ist der perfekte Name für dieses anspruchsvolle Par 5: Kürzt man über die linke Seite des Seeufers ab, liegt man fast sicher im langgezogenen Fairway-Bunker. Spielt man hingegen das breitere Fairway rechts des Sees an, hat man einen vergleichsweise langen dritten Schlag aufs Grün. Hinter dem Grün zeichnet sich zudem die Skyline Abu Dhabis ab – eine fantastische Spielbahn, die klares Course Management belohnt. Mit der 16 kehrt der Golfer nochmals ans Meer zurück, auch hier wird die eigentlich lohnenswerte Spielseite rechts erneut durch einen riesigen Bunker geschützt, der auch das Grün verteidigt. Ein recht entspanntes Par 3 an der 17 und das lange Par 3 Dogleg rechts um einen See herum runden diese grossartige Golfrunde ab. Insgesamt ist die Anlage grossartig designt, wer jedoch Probleme mit langem und kurzem Bunkerspiel hat, hat diese Schwierigkeiten entweder nach der Runde im Saadiyat Beach Golf Club überwunden oder blickt auf einen eher weniger entspannten Golftag zurück…