Santa Clara Golf Club

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Michael Althoff

Autor: Der Mann hinter dem Bericht

Santa Clara Golf Club

Der Santa Clara Golf Club im Norden Marbellas liegt inmitten eines Wohngebiets. Da aktuell an der Costa del Sol ein neuer Bauboom ausgebrochen ist, sollte man sich von den oft sichtbaren Baustellen und Baukränen jedoch nicht ablenken lassen. Zudem halten die Immobilien und Straßen ausreichend Abstand zu den Bahnen, so dass man sich ganz auf den Golfgenuss konzentrieren kann. Der Platz ist als Par 71 mit vier Abschlägen ausgestattet, die Gesamtlänge beträgt zwischen 4.765 und 5.843 Meter. Dies macht deutlich, dass die Herausforderung weniger in der Länge denn im präzisen Spiel liegt. Die Anlage schmiegt sich wunderbar in die Bergwelt rund um Marbella ein, daher sollte man die Runde vor allem im Sommer am besten per Buggy genießen. Auch im Sommer, wenn viele Anlagen rund um Marbella aufgrund der Trockenheit keine Buggies mehr auf den Fairways zulassen, kann man hier noch auf den meisten Fairways fahren, außer an den Par 3s war nur auf zwei Par 4s Cartpath-only angesagt. Dennoch: selbst mit dem Buggy sorgt die Topographie der Anlage dafür, dass man noch genügend Wegstrecke, vor allem von den Buggy-Parkplätzen rund um die Grüns bis zum Grün, absolviert. Wer daher nicht so gut zu Fuß ist, sollte das Clubsekretariat beziehungsweise den Caddy-Master vorher informieren, für diese Zielgruppe gibt es die Möglichkeit, mit blauer Flagge gekennzeichnet bis nahe an die Grüns heranzufahren. Sehr schön ist auf der Anlage die Begrüßung: im Pro-Shop gibt es beim Caddie-Master eine Waiting Lounge, in der zwei sehr bequeme Sessel auf die Gäste warten – und zur Überbrückung der Wartezeit bis zum Start gibt es ein Glas Cava!

Die Runde beginnt ebenerdig mit einem bis zu 336 Meter langen Par 4. Um möglichst freie Bahn zur Fahne zu haben, sollte man den Teeshot entweder deutlich links oder rechts des gut sichtbaren Baums in der Fairwaymitte platzieren. Der Grünbunker links kommt an sich nur ins Spiel, wenn man die Annäherung deutlich hooked. Ansonsten ist das Grün sehr gut zu lesen und spurtreu, wie alle weiteren Grüns ebenfalls. Bahn 2 ist ein klassisches Beispiel für „kurz, aber anspruchsvoll“.  Über maximal 262 Meter zieht sich die Bahn in weitem Bogen nach links. Wer den Platz kennt und über die notwendige Schlaglänge verfügt, kann sie daher auch als Par 3 spielen. Ansonsten sollte man den Ball mit einem mittleren Eisen ins Spiel bringen, denn vor dem Grün beginnt eine ausgeprägte Bunkerlandschaft, zwei hohe Palmen können ebenfalls den Weg zur Fahne blockieren. Das erste, maximal 186 Meter lange Par 3 erfordert für die hinteren Abschläge eine kleine Bergtour, doch dafür spielt sich die Bahn dann auch etwas kürzer. Man sollte allerdings sowohl den zentralen Bunker vor dem Grün als auch die Bunkerlandschaften seitlich beachten – und vom Tee wirkt die Bahn breiter als sie ist, da man links bereits das Fairway der siebzehnten Bahn erkennen kann. Das S-förmige Par 4 an Bahn 4 spielt sich maximal 329 Meter lang. Über die gesamte Bahnlänge verläuft links Wasser, daher sollte man vom Tee nicht zu weit nach links zielen. Auch die Fahne spielt man sicherer über die rechte Seite an. Bahn 5, ein maximal 317 Meter langes Par 4, verläuft oberhalb der vierten Bahn. Vom deutlich erhöhten Tee geht es zunächst bergab, das Fairway hängt gut sichtbar deutlich nach rechts, so dass der Abschlag gerne bis ganz auf die rechte Seite rollt. Im zweiten Teil geht es deutlich bergauf, die Bahn wird immer schmaler bis zum langgezogenen Grün. Je nach Balllage kann man die Fahne nur erahnen, hier ist genau Längenkenntnis der eigenen Schläge wichtig. Grundsätzlich sollte man die Fahne eher über links anspielen, da das Gelände rechts neben dem Grün steil abfällt. Das zweite Par 3 mit bis zu 186 Metern ist so etwas wie eine Kurzform der fünften Bahn und verläuft oberhalb dieser. Über eine Senke geht es zum langgezogenen, über 30 Meter tiefen und nach vorne abfallenden Grün. Da das zerklüftete Gelände vor dem Grün nach links abfällt, sollte man eher über die rechte Seite spielen. So nimmt man auch die deutlich unterhalb des Grün angelegten Grünbunker aus dem Spiel – denn von dort droht sonst ein unangenehmer Bunkerschlag bergauf. Bahn 7 bringt ein weiteres, bis zu 318 Meter kurzes Par 4 – als leichtes Dogleg links und vor allem steil bergauf! Vor allem beim Blick zurück Richtung Tee erkennt man den massiven Höhenunterschied. Daher sollte man durchaus vom Tee das Holz wählen, um möglichst weit nach oben zu gelangen – es kann aber passieren, dass der Ball wieder weit zurückrollt. Den etwas besseren Winkel zur Fahne hat man aufgrund des Doglegs über die rechte Seite. Das quer liegende Grün wird beiderseits durch Bunker vorne geschützt. Nun folgt das einzige Par 5 der Front Nine mit maximal 499 Metern Länge. Das Dogleg rechts führt steil bergab, über die gesamte linke Seite droht das Aus. Vom Tee sollte man die Fairway-Mitte anspielen – idealerweise bis kurz vor den Knick des Doglegs. Dann fällt das Gelände noch steiler Richtung Grün, zudem hängt das Fairway nach links, so dass man den Lay-up rechts anhalten sollte. Das langgezogene, nach links hängende und von Bunkern links sowie Bäumen rechts begrenzte Grün spielt man am besten über die Mitte an – das Par erfordert hier nicht nur präzise Schläge, sondern auch eine zur Topographie passende Spielstrategie. Zum Abschluss der Front Nine steht nochmals ein bis zu 337 Meter langes Par 4 auf dem Programm, das parallel zur ersten Spielbahn verläuft. Zunächst geht es eben und geradeaus los, doch rund 100 Meter vor dem Grün dreht die Bahn leicht nach links – und genau dort blockiert ein mächtiger Baum gerne den direkten Weg zur Fahne. Idealerweise sollte der Teeshot daher an diesem Baum rechts vorbeigehen, so hat man einen besseren Winkel Richtung Fahne – sonst bleibt oft nur ein kleines Pitch oder Chip, bevor man die Fahne anspielen kann.

Vorbei am Starterhaus geht es auf die Back Nine, die im Gegensatz zu den ersten neun Bahnen (Par 35) als Par 36 ausgelegt sind. Die zehnte Bahn verläuft zunächst parallel zur ersten Bahn. Das bis zu 459 Meter lange Par 5 dreht jedoch dort, wo an Bahn 1 das Grün beginnt, nach links und verläuft bergauf. Vor dem Dogleg gilt es jedoch, einen Wassergraben zu überspielen. Am besten platziert man seinen Lay-up vor dem Graben und hat dann noch ein kleines Eisen zur Fahne auf dem quer zur Spielrichtung liegenden Grün. Auch Bahn 11, ein Par 4 mit maximal 289 Meter, führt die Golfer steil bergauf. Am besten orientiert man sich vom Tee zwischen Fairwaybunker links und der kleinen Palme Mitte Fairway. Die Annäherung ist oft ein blinder Schlag, da weiterhin ein großer Höhenunterschied zu überwältigen ist – man sollte aber nicht zu kurz bleiben, sonst kommt der Ball wieder den Hang zurück. Links vor dem Grün und rechts direkt neben dem Grün lauern zudem Bunker. Vom zwölften Tee sieht man nicht nur ein Hochhaus, sondern auch die wunderschöne Bergwelt Andalusiens und natürlich das Meer von Marbella. Das maximal 418 Meter lange Par 4 verläuft stark bergab. Vom Tee sollte man vor allem die Fairwaybunker meiden und sich möglichst zentral halten. Im zweiten Teil der Bahn wird es erst flacher, dann kommt rechts vor dem Grün auch Wasser ins Spiel. Zudem steigt das Gelände Richtung Fahne wieder leicht an. Die Bunker haben ausreichend Abstand zum Grün und sollten an sich nicht ins Spiel kommen. Das längste Par 3 der Runde mit bis zu 204 Metern an Bahn 13 erfordert für die meisten Golfer, obwohl der Grün etwas tiefer als der Abschlag liegt, ein Hybrid oder Holz. Rechts vor dem Grün kommt Wasser ins Spiel, auch die linke Fairwayseite wird durch einen kleinen Wassergraben begrenzt. Hier kommt es darauf an, den Ball auf das bunkerfreie, nach vorne hängende Grün zu befördern, danach hat der Putter seinen Einsatz. Bahn 14 bringt sogar die längste Spielbahn der gesamten Runde – und zugleich die schwerste. Bis zu 546 Meter sind es bei diesem Par 5 vom Tee bis zur Fahne, kombiniert mit einem leichten Dogleg links. Links verläuft über fast die gesamte Bahnlänge zudem seitliches Wasser. Vom Tee sollte man sich zunächst leicht rechts anhalten, um so einen besseren Winkel für den Lay-up zu haben. In der Landezone des Lay-ups wird das Fairway nicht nur schmaler, sonst hängt auch deutlich nach links, weshalb man eher rechts anhalten sollte. Da das Grün ebenfalls nach links in Richtung eines Grünbunkers hängt, sollte man die Fahne eher über die rechte Seite anspielen. Das letzte Par 3 verläuft weitgehend eben über bis zu 170 Meter Richtung Grün, ist allerdings sehr schmal. Das Fairway hängt nach rechts, rechts neben dem Fairway geht es deutlich bergab, zudem lauert dort neben dem Grün nicht nur ein Bunker, sondern auch dichter Bewuchs mit Büschen und Bäumen. Man sollte daher eher die linke Grünseite anspielen. Bahn 16, ein maximal 322 Meter langes Par 4, erfordert eine klare Strategie vom Tee: je nach angestrebter Schlagweite hält man seinen Teeshot entweder eher links Richtung Cartweg oder weiter rechts an. Allerdings droht rechts mit einem Hang nach links sowie zahlreichen Büschen und Bäumen eher Ungemach, dafür ist dieser Weg insgesamt etwas kürzer. Da das Fairway insgesamt leicht nach links hängt, wirkt das Grün wie nach rechts versetzt, wird links durch einen mächtigen Grünbunker begrenzt und ist zudem sehr schmal. Hier sollte man die Annäherung möglichst mit einem Wedge spielen, um höchstmögliche Kontrolle über seinen Schlag zu haben. Bahn 17 bringt ebenfalls ein Par 4, nun mit 311 Metern. Vom Tee zieht sich die Bahn zunächst eben, dann immer stärker bergauf im Halbkreis nach links um die dritte Spielbahn herum. Man sollte daher seinen Abschlag bis mindestens 120 Meter vor das Grün spielen, sonst ist der Winkel zur Fahne besonders schwierig. Richtung Fahne geht es nochmals deutlich bergauf, man sollte sich mitte-rechts halten, denn links hinten lauert ein großer Grünbunker. Auch die letzte Bahn, ein bis zu 354 Meter langes Par 4, beginnt von einem erhöhten Abschlag. Von dort geht es geradeaus über einen Wassergraben Richtung Grün, man sollte nicht zu weit nach rechts zielen, denn dort lauern Büsche und Bäume. Das Grün wird nach dem ersten Drittel von einem kleinen Teich eingerahmt – im Sommer sieht das Wasser aufgrund der Algenblüte oftmals wie Kunstrasen aus, man sollte sich davon nicht täuschen lassen, es gibt keinen Zugang über den Teich zum Grün, dieses kann nur vom Fairway aus betreten werden.

Santa Clara Golf liegt sehr zentral zu Marbella und bietet nicht nur einen abwechslungsreichen Golfplatz, sondern auch ausgezeichneten Service. In jedem Fall eine lohnenswerte Golfrunde!