Autor: Der Mann hinter dem Bericht
Der zweite Club auf der Hauptinsel Madeira, der Clube de Golf Santo da Serra, blickt auf eine lange Tradition zurück. Seine Ursprünge reichen bis ins Jahr 1937 zurück – allerdings wurde bereits vor rund 100 Jahren auf dem Santo da Serra Golf Course Golf auf Madeira Golf gespielt. Der heutige Platz umfasst 27 Bahnen und wurde vom berühmten US-amerikanischen Golfplatzarchitekten Robert Trent Jones Sr im Auftrag der Regionalregierung Madeiras entworfen. Ende September 1991 wurden die beiden jeweils 9 Bahnen umfassenden Plätze Machico und Desertas eröffnet, der dritte 9-Loch-Teil Serra folgte gut fünf Jahre später. Vor allem die spektakulären Aussichten in Richtung Ponta de São Lourenço auf den Bahnen 3 und 4 des Machico-Courses bleiben vielen Golfern in Erinnerung. Mit einer Gesamtlänge von bis zu 6.241 Metern präsentiert sich vor allem diese Platzkombination deutlich sportlicher und war von 1993 bis 2015 als Madeira Islands Open fester Bestandteil des Turnierkalenders der European Tour sowie der Challenge Tour. Die drei Teil-Runden können unterschiedlich kombiniert werden. Die vielleicht schönste und anspruchsvollste Kombination ist Machico und Desertas. Jede Bahn bietet drei Teeboxen: weiss, gelb und rot. Die Gesamtlängen der drei Plätze betragen (jeweils von weiss und rot) 3.136/2.613 Meter bei Machico, 3.105/2.534 Meter bei Desertas und 2.920/2.506 Meter bei Serras.
Machico-Course
Dieser Platz bietet fantastische Ausblicke Richtung Meer und den Bereich der Ponta Sao Lorença. Die Runde beginnt mit einem bis zu 364 Meter langen Par 4, einem Dogleg links. Im ersten Teil geht es deutlich bergab. Den Teeshot sollte man nicht zu weit nach links anhalten, dort lauern im Knick der Bahn Bunker. Richtung Grün hängt das Fairway leicht nach rechts, das Grün hingegen von rechts hinten nach links vorne. Die Grüns sind sehr spurtreu und selbst im Morgentau bereits schnell – und mit zunehmender Sonne werden sie noch schneller. Wer noch nicht ganz wach sein sollte, wird dies spätestens an den hinteren Tees der folgenden Bahn. Das bis zu 403 Meter lange Par 4 verläuft insgesamt gerade Richtung Fahne, das Fairway zieht sich jedoch leicht kurvenförmig. Die Herausforderung liegt im Teeshot, denn hier gilt es von den hinteren Tees, über eine breite Schlucht das Fairway zu treffen. Links lauert dichter Baumbestand auf die Bäume, zudem hängt die Bahn im zweiten Teil nach links, auch das Grün fällt am linken Rand spürbar ab. Dann folgt das erste Par 5 mit bis zu 476 Metern. Über eine kleine Senke sollte man am besten rechts bleiben, denn im zweiten Teil öffnet sich die Bahn zum Dogleg links. Auf der linken Seite kommt nun dichtes Rough und Aus ins Spiel, zudem habt man über die rechte Seite einen etwas einfacheren Winkel Richtung Grün. Ein mächtiger Bunker rechts vor dem Grün sowie hinter dem quer verlaufenden Grün kommen ebenfalls ins Spiel. Bahn vier, ein bis zu 185 Meter langes Par 3, erfordert einen konsequenten Teeshot – denn von den hinteren Abschlägen geht es über ein kleines, dicht bewachsenes Tal. Gerät der Abschlag zu lang – und erwischt auch nicht den längs hinter dem Grün verlaufenden Bunker – rollt er den Abhang hinunter. Das Grün hängt zudem von hinten nach vorne – ein Par ist hier ein gerne akzeptiertes Ergebnis. Danach wartet ein bis zu 377 Meter langes Par 4. Da das Fairway spürbar nach links hängt, sollte man vom Tee eher rechts spielen. Das aus zwei Ebenen bestehende Grün ist zudem deutlich erhöht und wird vorne durch mächtige Bunker geschützt. Bahn 6 ist ein maximal 333 Meter langes, deutliches Dogleg links. Da man den Abschlag zwischen hohe Bäume beiderseits spielt, sollte man stets versuchen, den Teeshot möglichst genau in den Knick der Bahn zu spielen – für Longhitter reicht hier ein mittleres bis langes Eisen. Richtung Fahne geht es dann bergauf, man darf ruhig einen Schläger mehr wählen. Da das Grün nach rechts abfällt und dort zudem ein Bunker lauert, sollte man die Fahne eher über die linke Seite anspielen. Bahn 7 bringt das zweite Par 5 dieses Platzes und spielt sich bis zu 492 Meter. Vom Tee geht es zunächst leicht bergab. Man spielt jedoch aus einer Schneise heraus, für Draw und Fade wird der Platz hier schnell eng. Ab dem Fairwaybunker rechts steigt die Bahn Richtung Fahne zunehmend an – insgesamt vier Bunker vor dem Grün nehmend zu kurz gespielte Bälle dankend entgegen. Dann folgt das zweite, bis zu 154 Meter kurze Par 3. Das Grün wirkt wie ein kleines Plateau: rechts lauern Büsche, links fällt das deutlich ondulierte Grün stark ab und wird zudem von Bunkern verteidigt. Hier ist „Mitte Grün“ immer eine gute Option! Bahn 9 ist zwar „nur“ maximal 352 Meter lang, das gerade Par 4 verläuft jedoch stetig bergauf. Hier kommt es vor allem darauf an, beim Schlag ins Grün den richtigen Schläger zu finden – dann bietet das faire Grün eine gute Chance aufs Par.
Desertas Course
Der Desertas Course beginnt rechts des Machico Courses. Zum Auftakt wartet ein bis zu 361 Meter langes Par 4. Vom Tee geht es bergab in Richtung Meer. Die rechte Grünseite wird durch zwei tiefe Bunker geschützt. Dann folgt bereits das erste, mit bis zu 523 Meter auch längste Par 5 der gesamten Anlage – und zugleich eine der schönsten Bahnen von Santo da Serra. Vom Tee geht es bergab, links lauert ein See, rechts hohe Bäume. Zudem fällt das Gelände rechts neben dem Fairway leicht ab. Den Lay-up spielt man am besten einfach Mitte Bahn, dann hat man einen guten Winkel ins Grün, das nach vorne abfällt und zudem von Bunkern und Hügeln umgeben ist. Bahn 3 ist ein bis zu 288 Meter kurzes Par 4. Hier muss man sich am Abschlag entscheiden, ob man den Ball über den Hügel spielen möchte (dann kann er noch einige zusätzliche Meter rollen) oder ihn vor dem Hügel ablegt und einen etwas weiteren Weg für den zweiten Schlag in Kauf nimmt. Für viele Spieler reicht hier ein Eisen vom Abschlag. Zum Grün steigt die Bahn dann erneut leicht an, das quer verlaufende Grün bietet zudem viele Fahnenpositionen. Weiter geht es mit einem mächtigen, bis zu 422 Meter langen Par 4, Dogleg rechts. Der Abschlag ist blind auszuführen, es geht zudem leicht bergauf. Man sollte den Teeshot leicht rechts anhalten, so kann man abkürzen. Richtung Grün geht es dann deutlich bergab, links des Grüns lauern große Bunker. Auch an Bahn 5, ein bis zu 327 Meter langes Par 4, Dogleg links, geht es zunächst ohne Blick auf das Grün bergauf. Da das Grün quer verläuft, ist ein präziser Schlag Richtung Fahne erforderlich. Auch das erste Par 3 mit bis zu 171 Metern verläuft leicht bergauf, erneut verläuft das Grün quer zur Spielrichtung – gerät der Teeshot zu lange, kommen die Bunker hinter dem Grün ins Spiel. Dann folgt das zweite Par 5 dieser Runde mit bis zu 508 Metern. Der kleine Teich kommt allenfalls psychologisch ins Spiel – aber die Bahn steigt stetig Richtung Fahne an und dreht leicht nach links. Daher sollte man den Teeshot nicht zu weit nach links spielen und sich so einen besseren Winkel für den zweiten Schlag erhalten. Ist das Grün erst erreicht, bleiben meist zwei nicht weniger anspruchsvolle Putts – kein Wunder, dass dies die schwerste Bahn dieses Platzes ist. Weiter geht es mit dem zweiten, bis zu 171 Meter langen Par 3. Hat man es auf das plateau-artige Grün geschafft, fällt auf, dass diese eine leichte Senke in der Mitte hat – die Putts wollen daher genau dosiert werden. Mit der letzten Bahn, einem bis zu 353 Meter langen Par 4, geht es Richtung Clubhaus nochmals bergauf. Das Fairway ist onduliert und hängt nach rechts, links droht zudem das Aus. Das Grün ist leicht nach rechts versetzt und wird links durch einen großen Bunker verteidigt.
Serras Course
Wie der Name schon andeutet, verlaufen diese Bahnen meist mit Blick auf die Bergwelt Madeiras. Gleich zu Beginn wartet ein bis zu 518 Meter langes, mächtiges Par 5 – allerdings mit sehr breitem Fairway. Im zweiten Teil der Bahn dreht diese erst leicht nach links, dann wieder nach rechts, zudem fällt sie leicht ab. Das riesige Grün wird durch einen kleinen Teich vom Fairway getrennt, nur ganz links bleibt eine kleine Gasse, wenn man die Fahne nicht hoch anspielen möchte. Weiter geht es mit einem bis zu 363 Meter langen Par 4. Zunächst geht es leicht bergauf, dann fällt die Bahn Richtung Fahne wieder etwas ab. Auch das Grün fällt an der Vorderkante ab, man sollte daher beim Schlag Richtung Fahne nicht zu kurz bleiben. Das Fairway des folgenden, bis zu 339 Meter langen Par 4s wird beiderseits durch dichten Baumbestand begrenzt. In der Drivelandezone lauert rechts ein Bunker. Das Grün hängt leicht nach vorne, zudem geht es links und hinter dem Grün deutlich bergab. Bahn 4 ist mit maximal 297 Metern ein kurzes Par 4, allerdings geht es stetig bergauf. Die parallel zur dritten Bahn verlaufende Spielbahn ähnelt der Vorbahn auch architektonisch, allerdings verläuft das Grün hier quer. Mit 160 Metern wartet an Bahn 5 das erste Par 3 – und das geht deutlich bergab. Die rechte Grünseite wird durch einen Teich geschützt, hinter dem Grün drohnen zwei Bunker. Da das Grün zudem Richtung Wasser hängt, sollte man hier tendenziell eher links anhalten. Bahn 6 ist ein langes Par 4 und beginnt mit einem blinden Teeshot. Das leichte Dogleg links bietet ein großes Grün, das von zahlreichen Bunkern umgeben ist – und am hinteren Rand an das Grün der ersten Bahn angrenzt, so dass es fast wie ein Doppelgrün wirkt, man sollte daher die richtige Fahne anspielen. Nun folgt erneut ein kurzes Par 4 mit bis zu 274 Metern. Erneut führt die Bahn leicht bergauf – und zwei große Bäume rechts sowie zahlreiche Bunker versperren den direkten Weg zur Fahne. Die vorletzte Bahn ist ein bis zu 149 Meter kurzes Par 3, das eine gute Chance aufs Par bietet. Zum finale wartet das kürzeste Par 5 der Anlage mit maximal 424 Metern. Vom Tee geht es stetig bergauf Richtung Clubhaus. Der Teeshot ist vergleichsweise einfach, sofern man die Bahnmitte findet. Kniffliger wird es anschließend, da das Fairway deutlich nach links hängt und das nach links versetzte Grün zudem durch zahlreiche Bunker geschützt wird. Nach links und vorne fällt das Gelände um das Grün zudem deutlich ab – eine ebenso schöne wie anspruchsvolle Schlussbahn.