Stonehouse Golf Club

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Michael Althoff

Autor: Der Mann hinter dem Bericht

Wiedererweckt aus dem Dornröschenschlaf

Stonehouse war das zweite eigene Design von Mike Strantz und zugleich sein erster Golfplatz in Virginia. Um das Stonehouse ranken viele Legenden: einige besangen, dass dort einst James Smith gewohnt habe, auch der Pirat Blackbeard soll hier gewohnt haben. Heute sind keine Überreste mehr davon zu finden, sie wurden von Einheimischen für andere Zwecke verwendet. Der heutige Eigentümer Joe Sanders hat mit seiner Familie den Stonehouse Golf Club wieder zum Leben erweckt. In den Zeiten der Golfrezession wurde der 1996 eröffnete Platz geschlossen und die Natur setze an, sich das Gelände zurückzuholen. Doch die neuen Eigentümer erweckten den Platz buchstäblich aus seinem Dornröschenschlaf, die Spielbahnen mussten teilweise wie Ruinen im Dschungel wieder freigelegt werden. Auch heute noch erkennt man an einigen Bahnen, dass der Kampf gegen die wuchernde Natur noch nicht überall gewonnen wurde. Die Bahnen des Par 72-Platzes sind so in die Wälder Virginias eingebettet, dass man von kaum einer Spielbahn eine weitere Spielbahn sieht. Das sorgt während der gesamten Runde für einen außergewöhnliche Ruhe, man hat fast den Eindruck, den Platz für sich alleine zu spielen. Mit insgesamt sechs Abschlägen spielt sich der Platz zwischen 4.135 und 7.013 Yards.

 

Los geht es mit einem bis zu 413 Yards langen Par 4, einem Dogleg rechts. Der Teeshot ist vergleichsweise einfach zu spielen, spannend wird der Schlag ins Grün: dieses liegt in einen Hügel eingebettet. Man sollte daher eher über links spielen, dann kann der Ball unter Umständen vom Hang auf das Grün rollen. Spielt man zu weit nach rechts, fällt das Gelände neben dem Grün ab und es lauert ein Bunker. Bahn 2 ist ein bis zu 407 Yards langes Par 4, das gerade Richtung Fahne verläuft. Hier sollte man auf den das Fairway querenden Wassergraben achten, zudem hängt das Grün nach vorne. Das erste Par 3 misst stolze 206 Yards maximal. Das Grün liegt hinter einer Senke wie in einer kleinen Mulde. Man sollte jedoch möglichst nicht neben das Grün spielen, denn Farne und anderer Bewuchs lassen den Ball dort schnell auf Nimmerwiedersehen verschwinden. Bahn 4 ist mit 582 Yards ein beachtliches Par 5. Das Dogleg rechts bietet jedoch keine besonderen Schwierigkeiten, man sollte jedoch beim Lay-up auf den das Fairway querenden Grünstreifen vom dem Grün achten. Das maximal 398 Yards lange Par 4 an der folgenden Bahn beginnt mit einem blinden Teeshot bergauf. Richtung Fahne geht es dann wieder bergab, das Grün ist nach vorne geneigt und wird durch zwei Bunker links und rechts vorne verteidigt. Dann folgt ein bis zu 426 Yards langes Par 4, Dogleg rechts, mit deutlich onduliertem Fairway. Das Grün liegt quer zur Spielrichtung, rechts steigt das Gelände an und ein Wassergraben trennt das Fairway von der Fahne. Bahn 7, ein bis zu 544 Yards mächtiges Par 5, Dogleg rechts, führt den Golfer erst bergauf, dann wieder bergab. Vom Tee sollte man sich eher rechts halten, es geht spürbar bergauf. Nach einem kleinen Hochplateau fällt das Gelände Richtung Grün wieder ab, man sollte den Lay-up nicht zu weit nach rechts spielen, sonst muss man auf dem Weg zur Fahne eine tiefe Senke überspielen. Überhaupt: beim Schlag zur Fahne kommt es vor allem darauf an, das Grün zu treffen, denn beiderseits des Kurzgemähten geht es deutlich bergab. Das zweite Par 3 der Front Nine misst bis zu 194 Yards, spielt sich aber kürzer, da das Grün deutlich unterhalb der Abschläge liegt. Das nierenförmige Grün fällt nach rechts vorne ab, ein mittig platzierter Bunker lauert auf alle, die klassisch Mitte Grün spielen möchten und zu kurz bleiben. Mit einem bis zu 381 Yards langen Par 4 endet der erste Teil der Runde mit einer weiteren Bergauf-Bahn. Wer zu weit rechts zielt, landet schnell in einer Waste Area. Auch beim Schlag ins Grün ist Präzision gefragt, denn links droht das Aus, hinter dem Grün stehen hohe Bäume und rechts lauert ein Bunker.

Weiter geht es mit einem bis zu 460 Yards mächtigen Par 4. Im zweiten Abschnitt dreht die Bahn nach links, zudem geht es Richtung Grün bergab. Das langgezogene Grün wird links vorne durch einen Bunker geschützt. Bahn 11 ist ein bis zu 416 Yards langes Par 4 und sanftes Dogleg links. Vom Tee sollte man sich unbedingt am gut sichtbaren Markierungspfosten halten und so die Fairwaybunker aus dem Spiel nehmen. Der Schlag zur Fahne muss hoch ausgeführt werden, da er über eine dicht bewachsene Senke führt. Bleibt der Schlag zu kurz, lauert rechts vorne ein Bunker. Beim bis zu 395 Yards langen Par 4 an der folgenden Bahn hat man am Tee das Gefühl, in einen Tunnel zu schlagen. Erst säumen hohe Bäume den Weg, dann besteht das Fairway aus zahlreichen Hügeln beiderseits. Das leicht nach links versetzte Grün liegt etwas unterhalb, man sollte die Fahne nicht zu aggressiv anspielen. Mit bis zu 534 Yards wartet danach das erste Par 5 der Back Nine. Da es bergauf beginnt, spielt sich die Bahn jedoch länger. Vom Tee zielt man beim blinden Abschlag am besten zwischen die gut sichtbaren Fairwaybunker beiderseits. Für den Lay-up sollte man sich an der Richtungsempfehlung des gut sichtbaren Markierungspfostens orientieren. An der folgenden Bahn, einem bis zu 410 Yards langen Par 4, gilt:  Beim Schlag zur Fahne gilt: lieber über rechts als über links. Denn dort lauert abschüssiges Gelände und dichter Wald, während rechts ein Hang dafür sorgen kann, dass zu weit nach rechts gespielte Bälle dennoch aufs Grün zurückrollen. Erst an Bahn 15 kommt das erste Par 3 der Back Nine. Über zwei Senken hinweg geht es zum ausgesetzten Grün, hier sollte man vor allem darauf achten, das Kurzgemähte nicht zu verfehlen. Das folgende, maximal 355 Yards kurze Par 4 beginnt mit einem Teeshot bergauf. Der Schlag zur Fahne führt über eine Senke. Das zweite Par 3 an Bahn 17 spielt sich bis zu 189 Yards, für uns die schönste Bahn der Runde. Vom Cartweg sieht sie noch harmlos aus, erst vom Tee erkennt man, dass man über ein dicht bewachsenes Tal zum Grün spielt. Bleibt man zu kurz, lauert bestenfalls der Grünbunker vorne. Mit einem bis zu 500 Yards langen Par 5, Dogleg rechts, geht es zurück zum Clubhaus. Da links eine Senke mit dichtem Rought droht, sollte man sich vom Tee eher rechts halten. Gleich, ob man das Grün mit dem zweiten Schlag anspielen möchte oder nochmals vorlegt: man sollte sich auch danach rechts halten, denn links droht weiter dicht bewachsenes Ungemach. Das Grün ist leicht nach links versetzt und liegt etwas tiefer, dafür kommt es ohne Bunker aus.

Stonehouse ist ein wunderbar in die Waldlandschaft Virginias integrierter Platz. Die dichte Bewaldung stellt für das Greenkeeping eine besondere Herausforderung dar, da nicht immer und überall Sonnenlicht das Wachstum des Grases unterstützt. Dennoch: der Platzustand war sehr gut, auch der Service sehr zuvorkommend. Wer möglichst alle Plätze von Mike Strantz spielen möchte, sollte diesen Platz mit zu Beginn spielen, denn hier war der Designer vergleichsweise zahm und hat vor allem auf die später für ihn so typischen, ausgeprägten Sandlandschaften verzichten – ein Zeichen, dass für Strantz Design stets zur lokalen Landschaft passen musste.