Autor: Der Mann hinter dem Bericht
Als das Talamore Resort in Southern Pines in den berühmten Sandhills, zu denen auch Pinehurst gehört, 1991 den Talamore Resort Course eröffnete, war man überzeugt, dass das sehr gelungene Design von Rees Jones für viel Anerkennung sorgen würde. Zwar wurde der Platz von Golfdigest 1992 tatsächlich zum besten neuen Golfplatz im Süden gekürt, doch dem berühmten Architekten stahlen Vierbeiner die Show: die Talamore Lama Caddies. Die Lastentiere aus den Anden wurden bis in die 2000er Jahre als Taschenträger eingesetzt und von zweibeinigen Cadddies, die zugleich Tippgeber für die Golfer und Lamaführer waren, geleitet. Mehr als 5.000 Medienberichte wurden über diese außergewöhnlichen Golfcaddies publiziert. Heute hat man längst auf moderne Carts umgestellt und Caddies sind selten geworden, doch die Talamore Lamas existieren weiterhin. Sie haben nun eine dauerhafte Heimat in einem Gehege entlang der Back Nine gefunden – und auch heute noch sind sie eine weit über die Grenzen von Southern Pines und Talamore bekannte Berühmtheit und zieren das Logo des Platzes, auch auf den Hinweistafeln.
Der Platz ist ein Par 71-Platz bietet pro Bahn fünf Teeboxen und spielt sich zwischen 4.386 und 6.641 Yards. Architekt Rees Jones hat nicht nur die wunderbar sanften Hügel der Region perfekt in sein Design integriert, sondern mit einigen Potbunkern auch schottische Anleihen integriert. Nach einer umfassenden Renovierung strahlt der Platz nun wieder in früherem Glanz. Die Runde beginnt direkt mit einem bis zu 421 Yards langen Par 4, Dogleg rechts. Da die Bahn bergab beginnt, spielt sie sich etwas kürzer als angegeben. Vom Tee sollte man sich links halten und in den Knick spielen. Dadurch nimmt man die dichte Roughzone rechts aus dem Spiel. Richtung Fahne sollte man den Grassodenbunker rechts beachten und das Grün eher mittig oder über links anspielen, zudem geht es nun Richtung Fahne wieder bergauf. Dann folgt ein bis zu 353 Yards kurzes Par 4 bergauf. Schon vom Tee erkennt man: die Gefahr lauert hier vor dem Grün. Wer schon einmal Carnoustie Champions gespielt hat, wird vertrautes Terrain entdecken, denn die beiden Poutbunker sind wie die berühmte „Brille“ in Carnoustie angelegt. Weiter geht es mit einem maximal 340 Yards kurzen Par 4. Hier fällt auch eine Design-Besonderheit der Front Nine auf: man spielt jeweils zwei Bahnen, dann gilt es eine kleine Fahrtstrecke zum nächsten Abschlag zu bewältigen. Dies zieht sich bis zum Schluss durch, erst mit Bahn 9 schließt die nächste Bahn recht eng an die vorherige an. Auch diese Bahn verläuft leicht bergauf, links lauern einige Fairwaybunker, so dass man sich eher Mitte Bahn halten sollte. Zudem sollte der Teeshot lange genug sein, um die gut sichtbare Bodenwelle mit Senke zu überqueren. Das Grün ist leicht nach rechts versetzt, hängt deutlich nach vorne und wird beiderseits erneut durch Grassodenbunker begrenzt. Nun folgt das erste Par 3 über maximal 165 Yards. Hier geht es steil bergab, man kann ein bis zwei Schlägerlängen weniger nehmen. Wichtig ist, den Teeshot über die Grünbunker vorne zu spielen, das quer angelegte Grün hängt gut sichtbare nach links. Bahn 5 bringt ein bis zu 556 Yards langes Par 5. Da die Teeboxen leicht nach rechts versetzt sind, spielt sich die Bahn wie ein leichtes Dogleg rechts. Vom Tee muss man zunächst einen dicht bewachsenen Graben überspielen. Das Fairway wird beiderseits von kleinen Hügeln begrenzt. Die Fahne kann man gut über die Grünmitte anspielen, da die Bunker vorne links und rechts positioniert sind. Allerdings fällt das Grün nach vorne ab, so dass man die Annäherung nicht zu kurz lassen sollte. Das folgende Par 4, Dogleg links, verläuft über maximal 424 Yards bergab. Vom Tee sollte man daher leicht rechts anhalten. Das leicht nach links versetzte Grün sollte man ebenfalls über die rechte Seite anspielen, da das Gelände links neben dem Grün deutlich abfällt. Weiter geht es mit einem bis zu 371 Yards langen Par 4, ebenfalls ein Dogleg links, jedoch leicht bergauf. Man sollte daher nicht zu weit nach rechts spielen, sonst wird der Weg zur Fahne nochmals länger. Das Grün sollte man möglichst mittig anspielen und so den Bunkern aus dem Weg gehen. Das zweite Par 3 spielt sich leicht bergauf, Grünbunker sind auf der bis zu 190 Yards langen Bahn nicht vorhanden, allerdings umfasst das Grün zwei quer angelegte Ebenen und fällt dadurch deutlich nach links in der Mitte. Rechts des Grüns hängt das Gelände ebenfalls deutlich. Mit einem wunderschönen, maximal 329 Yards langen Par 4 enden die Front Nine. Vom Tee muss über eine Senke und einen Wassergraben gespielt werden. Am besten hält man sich Mitte Bahn, denn links zieren zahlreiche, teils tiefe Fairwaybunker das Gelände. Im zweiten Teil wird das Gelände welliger, man sollte zudem die Steigung beim Schlag zum Grün beachten, sonst landet der Ball gerne in einem der beiden vorderen Topfbunker.
Die Back Nine beginnen mit einem bis zu 410 Yards langen Par 4, Dogleg rechts bergauf. Zwar sollte man sich daher links halten, aber auf den Fairwaybunker auf der linken Seite achten. Dann dreht die Bahn deutlich nach rechts, es geht weiterhin bergauf, das Grün ist wie ein Plateau in den Hang eingefügt. Aufmerksamkeit erfordert der Bunker links vor dem Grün, die nachfolgenden Hügel sorgen mit etwas Glück dafür, dass ein unpräzise gespielter Approach wieder Richtung Grün rollt. Auch die nächste Bahn ist ein Par 4, dieses Mal mit maximal 414 Yards als Dogleg links. Am Tee wartet ein blinder Teeshot bergauf, ideal ist hier der Draw. Im zweiten Teil befindet sich rechts ein üppiger Fairwaybunker. Der Grün ist deutlich erhöht und wird von einer Mischung aus traditionellen Topfbunkern und modernen Grünbunker umrahmt. Das bis zu 229 Yards mächtige Par 3 an der folgenden Bahn verläuft zusätzlich bergauf. Das Grün hängt von rechts hinten nach links vorne und wird vorne und hinten durch Bunker eingerahmt – hier hängt alles am Abschlag, wenn man das Par anstrebt. Weiter geht es mit einem bis zu 587 Yards langen Par 5, der längsten Bahn der Runde. Vorher sollte man natürlich einen Blick auf die links der Teeboxen weidenden Lamas werfen. Da das Par 5 als sanftes Dogleg links ausgelegt ist, sollte man den Teeshot eher rechts anhalten. Die Geländeneigung auf der rechten Fairwayseite sorgt meist dafür, dass der Ball noch Richtung Bahnmitte zurückrollt. Dabei wird auch eine Senke mit einer dicht bewachsenen Roughzone überspielt, zudem nimmt man so die Fairwaybunker links aus dem Spiel. Auch den Lay-up sollte man aufgrund der Bunker und Geländeneigung leicht über rechts spielen. Da die linke Grünseite ebenfalls durch zwei Bunker verteidigt wird und das Gelände neben dem Grün links abfällt, sollte schließlich auch die Fahne eher über die rechte Seite angespielt werden. Als nächstes steht bereits das letzte Par 3 mit maximal stolzen 222 Yards an. Allerdings geht es Richtung Fahne leicht bergab. Auch hier lauern zwei Topfbunker beiderseits am Grünanfang, so dass man entweder die schmale Gasse dazwischen treffen sollte oder das Grün hoch anspielt. Nun folgt ein bis zu 416 Yards langes Par 4 als Dogleg links, das zudem leicht bergab führt. Vom Tee sollte man daher über die rechte Seite spielen, geht der Teeshot zu weit nach rechts lauert jedoch ein riesiger Fairwaybunker. Das Grün ist nochmals leicht erhöht und fällt nach vorne ab, zudem wird es beiderseits durch Bunker eingerahmt. Weiter geht es mit einem bis zu 364 Yards langen Par 4 – auch ein Dogleg links, jedoch leicht bergauf. Vom Tee sollte man sich rechts des Hügels auf der linken Bahnseite nach den Abschlägen halten. Die Tücke dieser Bahn liegt eindeutig im Grün. Dieses ist deutlich erhöht, fällt aber ebenso deutlich von links hinten nach rechts vorne fast auf Höhe des Fairways ab. Zudem liegt mittig erneut ein Potbunker. Steckt die Fahne links auf dem ausgesetzten Teil des Grüns, ist der Approach besonders anspruchsvoll. Bei rechts gesteckter Fahne kann man den Ball linksmäßig aufs Grün rollen lassen. Die Schlussbahn ist ein Par 5 mit kurzen 467 Yards maximal, aber dennoch kein „Gimmie“. Vom Tee geht es zunächst über einen großen Teich in Richtung des quer liegenden Fairways. Je weiter man schlägt, umso mehr kommen die beiden Topfbunker am gegenüber liegenden Ufer des Teichs ins Spiel, aber von dort kann man das Grün auch in zwei Schlägen erreichen. Wer vom Tee lieber quer auf das Fairway zielt, spielt nochmals einen Lay-up Mitte Bahn. Richtung Grün wird das Gelände nochmals wellig und steigt leicht an, zudem lauern einige weitere Bunker auf der linken Seite.
Der Talamore Resort Course ist ein wunderschöner Platz für Golfer aller Spielstärken. Gerade im Herbst sind die zahlreichen Bäume entlang der Fairways eine tolle Kulisse mit wechselnden Farben. Aufgrund der Wege zwischen den Bahnen auf den Front Nine nehmen die meisten Golfer ein Cart, man kann den Platz aber auch zu Fuss absolvieren. Wer in der Region Pinehurst weilt, sollte diesen Platz, der sich in sehr gutem Zustand präsentierte, unbedingt besuchen – nicht nur der Lamas wegen.