Terras da Comporta Dunas Course

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Michael Althoff

Autor: Der Mann hinter dem Bericht

der neue Stern an Portugals Golfhimmel

Der Dunas Course von Terras da Comporta hat die Golfszene binnen weniger Monate im Sturm erobert. Der von David Mc Lay-Kidd entworfene Platz nutzt das sandige Gelände im Süden Portugals perfekt für einen ebenso schönen wie anspruchsvollen Platz. Wenn man nicht wüsste, dass man sich in Portugal befände, könnten man auch glauben, in den Sandhills rund um Pinehurst unterwegs zu sein. Das gilt nicht nur für das Gelände und Design, sondern auch für die ausgezeichnete Qualität der Anlage. Bei den World Golf Awards 2024 war der Platz daher der große Gewinner, obwohl die Anlage noch gar nicht ganz fertiggestellt ist: das Clubhaus steht noch aus, derzeit wird das Academy Building als sehr gut gelungenes Provisiorium genutzt. Wie der Name bereits andeutet, kommt auf dem Par 71-Platz ordentlich Sand ins Spiel – mal als Waste Area, mal als Bunker. Der Platz spielt sich von den insgesamt sechs Teeboxen zwischen 3.847 und 6.6.46 Metern. Wichtig: die Scorekarten gibt es sowohl mit Metern als auch mit Yards, das Yardage Book ist auf Meter ausgelegt. Die beiden Teilrunden spielen sich jeweils einmal als weiter Linksbogen und einmal als Rechtsbogen gegen den Uhrzeigersinn vom Clubhaus aus. Wer den Platz zum ersten Mal spielt, sollte eher einen Abschlag weiter vorne wählen und die Anlage erst einmal kennenlernen, denn der Dunas Course gehört definitiv zu den Plätzen, die man erst einmal lesen und verstehen sollte, bevor man auf den Score achtet. Besonders schön ist die Runde am frühen Morgen nach Sonnenaufgang, zudem schafft der Blick aus der Vogelperspektive ganz neue Eindrücke von diesem wunderbaren Design.

Die Runde beginnt direkt von dem provisorischen Clubhaus mit einem bis zu 447 Yards langen Par 4 als Dogleg links. Über die gesamte linke Seite zieht sich eine Waste Area, daher sollte man sich vom Tee rechts halten. Longhitter können die Waste Area auch an der kleinen Einbuchtung ins Fairway links überspielen. Beim Schlag Richtung Grün geht es leicht bergauf. Von rechts muss man einen Bunker vor und einen rechts neben dem Grün aus dem Spiel nehmen. Schon an der ersten Bahn bekommt man auch einen Eindruck von der Größe der Grüns: stolze 44 Meter tief und bis zu 25 Meter breit ist dieses hier inklusiver sanfter Breaks, die man manchmal erst per AimPoint entdeckt. Das folgende Dogleg links ist ein bis zu 507 Yards langes Par 5. Dieses Mal wird die Bahn beiderseits durch Waste Areas eingerahmt. Vom Tee sollte man sich rechts der Fairwaybunker auf der linken Seite halten, zumal das Fairway im ersten Teil leicht nach links hängt. Dann ändert sich die Situation: das Fairway hängt nach rechts, dort kommt im Bereich des Lay-ups ein Teil der Waste Area in das Fairway hinein. Daher sollte man nun links anhalten. Auch beim Schlag zur Fahne auf dem nach rechts versetzten Grün ist links die bessere Option, den Bunker links vor dem Grün kann man leicht überspielen, rechts wechseln sich jedoch Bunker und Waste Area ab. Das erste, bis zu 235 Meter lange Par 3 erfordert einen präzisen Teeshot über eine riesige Waste Area auf ein quer liegendes, stolze 53 Meter langes Grün. Daher sollte man unbedingt die Fahnenposition vor der Schlägerwahl prüfen. Zudem hängt das riesige Grün in zwei Ebenen nach vorne. Weiter geht es mit einem bis zu 401 Meter langen, geraden Par 4. Vom Tee geht es leicht bergab, zudem hängt das Gelände etwas nach rechts, man sollte – auch aufgrund der Kontur des Fairways – eher die linke Bahnseite anspielen. Dann steigt das Gelände Richtung Fahne wieder leicht an, auf der rechten Seite kommt bei rund 90 Metern vor dem Grün ein tiefer Bereich der Waste Area ins Spiel, das nach rechts hängende Grün sollte man eher über links anspielen. Auch die nächste Bahn ist ein Par 4, allerdings mit maximal 339 Metern recht kurz. Vom Tee geht es zudem zunächst bergab. Man sollte hier defensiv nach links vom Tee anhalten, meist reicht das kleine Holz. In Richtung des deutlich nach vorne hängenden Grüns geht es wieder bergauf, hier sollte man vor allem auf den mittig platzierten Topfbunker vor dem Grün achten und möglichst die Grünmitte anspielen. Mit bis zu 154 Metern ist das zweite Par 3 der Runde vergleichsweise kurz. Allerdings ist auch hier das Grün bis zu 50 Meter tief. Das langgezogene Grün wird beiderseits durch mächtige Waste Areas umgeben, die hohe Kanten Richtung Grün bieten. Die Hügel beiderseits des Grüns sorgen mit etwas Glück dafür, dass der Ball von hier doch noch Richtung Grün springt. Das zweite Par 5 der Runde ist mit bis zu 457 Metern bergab ebenfalls kein Längenmonster, aber dennoch anspruchsvoll. Vom Tee muss man sich je nach Schlagweite entscheiden: entweder man umspielt den ersten Fairwaybunker Mitte Bahn links oder rechts. Links sollte man nur wählen, wenn man sicher ist, dass der Ball nicht in den dahinter liegenden zweiten Bunker rollt. Allerdings hat man von der linken Bahnseite den deutlich besseren Winkel ins Grün. Je weiter rechts der Teeshot landet, um so mehr geht es Richtung dem gut in zwei Schlägen erreichbaren Grün wieder bergauf. Vor allem von rechts sollte man die Fahne über die linke Seite anspielen, denn rechts an das Grün grenzt weiterhin eine Waste Area mit tiefer Abbruchkante. Auch die folgende Bahn, ein Par 4, ist mit bis zu 300 Metern eher kurz. Auch hier sorgt der Sand für die Herausforderung. Man sollte nicht zu aggressiv vom Tee beginnen und den Ball mit einem langen Eisen oder kleinen Holz über die Waste Area Mitte Bahn ins Spiel bringen. Richtung Grün geht es wieder bergauf, zudem trennt die Waste Area von rechts das Fairway vom Grün, links lauern zwei Bunker auf zu lang geratene Teeshots. Die Fahne muss daher hoch angespielt werden, je weiter rechts der Teeshot zur Ruhe kommt, umso weniger sieht man vom Grün. Da das Grün nach vorne abfällt, sollte man im Zweifel eher hinter die Fahne spielen. Mit einem Dogleg über bis zu 425 Meter als Par 4 enden die Front Nine. Der ideale Schlag vom Tee ist der Fade auf der quer verlaufende Fairway bergab. Dann dreht die Bahn nach rechts und man spielt leicht bergauf. Insgesamt drei Bunker vor dem Grün lassen nur eine sehr schmale Gasse, so dass man die Fahne lieber hoch und aufgrund des Höhenunterschieds mit einem Schläger mehr anspielen sollte.

Eine Besonderheit des Dunas Course ist, dass alle Golfer vor Beginn ihrer Runde eine Wasserflasche erhalten (ist im Greenfee inbegriffen), die sie kostenlos auf der Runde füllen können. Zudem versorgt ein Beverage Cart die Gäste während der Runde. Zusätzlich kann man natürlich im Clubhaus vor Beginn der zweiten Hälfe seiner Runde noch Getränke und Speisen mitnehmen. Die Back Nine starten mit einem bis zu 408 Meter langen Par 4, das sich im zweiten Teil leicht nach links dreht. Das Gelände verläuft leicht abschüssig, vom Tee sollte man sich aufgrund des schmalen Fairways einfach Mitte Bahn halten. Richtung Fahne geht es dann wieder leicht bergauf. Steckt die Fahne rechts hinten, muss oft die Waste Area vor dem Grün überspielt werden, leichter ist die Fahne bei einer Position links vorne anzuspielen. Auch die folgende Bahn ist ein bis zu 411 Meter langes Par 4, das leicht nach links dreht. Hier sollte man sich das Gefälle zu Nutze machen und vom Tee über die Waste Area die linke Fairwayseite anspielen. Dann bleibt noch ein langer zweiter Schlag bergauf Richtung Grün. Gut 60 Meter vor dem Grün lauert ein Bunker auf zu kurz gespielte Bälle, daher sollte man das Grün hoch und eher über links anspielen, denn rechts zieht sich die Waste Area bis hinter das Grün. Das bis zu 557 Meter mächtige Par 5 an der folgenden Bahn ist ein Dogleg rechts. Vom Tee sollte man die linke Bahnseite anspielen, rechts lauert eine riesige Waste Area, die sich bis hinter das Grün fortsetzt. Beim zweiten Schlag kann man sich an einer hohen Pinie am rechten Fairwayrand orientieren: rechts davon wird der Weg etwas kürzer, links hat man deutlich mehr Fairway zum Anspielen. Dann geht es leicht bergauf, das Grün ist nach links versetzt, seine linke Seite wird durch eine tiefer liegende Waste Area verteidigt, so dass man eher über rechts spielen sollte. Die nächste Bahn, ein bis zu 409 Meter langes Par 4, verläuft gerade Richtung Grün, dieses ist jedoch an den linken Rand der Bahn versetzt. Durch den deutlichen Höhenunterschied bergab spielt sich die Bahn jedoch deutlich kürzer. Vom Tee muss man sich entscheiden: entweder wählt man den sicheren Weg über rechts, oder man hält links in Richtung der Fairwayausbuchung in der Waste Area an. Von dort hat man einen geraden und damit etwas einfacheren Schlag ins Grün, während man von rechts nach links spielen muss und dabei ein tückischer Potbunker in Richtung Fahne zu überwinden ist. Auch das mit erneut 50 Meter sehr tiefe, längliche Grün ist tückisch, da es in der Mitte durch einen kleinen Rücken geteilt wird, man sollte daher möglichst die richtige Grünebene anspielen. Das erste Par 3 der Back Nine verläuft über ein sehr schmales Fairway bis zu 194 Meter Richtung Fahne. Das Grün hängt nach rechts, schwierig ist vor allem eine Fahnenposition links, denn dort lauert zudem ein Grünbunker direkt vor dem Kurzgemähten. Das letzte Par 5 spielt sich über bis zu 489 Meter. Vom erhöhten Abschlag sieht man vor allem: Sand. Erst im Bereich der Drivelandezone kommt von rechts schräg Fairway mit Rasen herin, d sich jedoch am Ende der Drivelandezone zu einer sehr schmalen Gasse verengt, rechts davon lauern tiefe Bunker. Man muss sich daher am Tee entscheiden, ob den weiteren und etwas sichereren Weg über links oder den kürzeren Weg über rechts gehen möchte, wobei letzterer danach einen hohen Schlag über die Bunker erfordert. Auch im Bereich des Lay-up wird das Fairway wieder sehr schmal. Kurz vor dem Grün kommt von rechts die Waste Area nach innen und wirkt wie ein Grünbunker. Wer das Grün mit dem zweiten Schlag angreifen möchte, sollte besser über links spielen, auch ein Lay-up sollte eher auf dieser Seite platziert werden. Bahn 16 bringt ein Dogleg links als Par 4 über maximal 348 Meter. Vom Tee geht es zunächst leicht bergab, Richtung Grün jedoch wieder bergauf. Man sollte hier den Ball eher defensiv ins Spiel bringen, ein kleines Holz oder langes Eisen sollten reichen. Der Schlag Richtung des quer angelegten Grüns sollte möglichst hoch angesetzt werden, um den Bunker rechts vor dem Grün aus dem Spiel zu nehmen, alternativ kann man das Grün über die linke Seite mit einem Fade anspielen. Das letzte Par 3 ist eine der schönsten Bahn der gesamten Runde. Vom Tee geht es über eine kleine Sandwüste auf das quer angelegte Grün. Hier kommt es darauf an, die Fahne hoch anzuspielen und den Teeshot nach der Landung schnell zum halten zu bringen. Da das Grün deutlich onduliert ist, sollte die Länge am besten auf die Grün-Mitte abgestimmt werden. Die letzte Bahn bringt nochmals ein bis zu 420 Meter langes Par 4. Nach einer kurzen, vom Tee zu überspielenden Senke geht es leicht bergauf, bei Gegenwind spielt sich die Bahn gerne eher wie ein Par 5. Je nach Schlagweite hält man vom Tee entweder links (kürzerer Weg) oder rechts (längerer Weg über Waste Area) an. Die meisten Golfer wählen die rechte Seite, da der Ball hier mehr Ausrollzone hat. Das leicht quer angelegte Grün lässt sich über rechts deutlich leichter anspielen, links reicht die Waste Area bis ans Grün heran.

Der Dunas Course von Terras da Comporta erfährt zurecht großes Lob, selten hat ein Neubau in Europa so viel Begeisterung unter den Golfern ausgelöst. Auch der Service des Teams um Rodrigo Ulrich ist ausgezeichnet, man darf sich schon heute auf das künftige Clubhaus freuen. Ebenso mit Spannung erwartet wird der erste von Sergio Garcia designte Platz: der Torre Course wird der zweite Platz von Terras da Comporta und liegt etwas näher an Comporta an einem zweiten Standort. Die ersten Eindrücke versprechen auch hier Großartiges, ab voraussichtlich Juni 2025 kann auch dieser Platz gespielt werden.