The Links at Brunello

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Michael Althoff

Autor: Der Mann hinter dem Bericht

The Links at Brunello

Um es vorweg zu nehmen: dieser herrliche Par 72-Platz außerhalb von Halifax ist weder ein traditioneller Linkscourse noch liegt er inmitten von Weinbergen. Der Name leitet sich von der Community ab, wobei man zahlreiche Erschließungsgebiete rund um Halifax nach Weinregionen benannt hat. Die Anlage bietet abwechslungsreiche Spielbahnen mit zahlreichen Höhenunterschieden – und links-ähnlichen, tiefen Bunkern. Dominierend sind jedoch die herrlichen Baumbestände links und rechts der Fairways, die sich gerade im Indian Summer wunderbar verfärben. Das Greenfee ist äußerst attraktiv, Einwohner Nova Scotias und Community-Residentent erhalten Sonderpreise. Der Platz eignet sich auch als Abschluss einer Reise nach Nova Scotia, da man von dort in rund einer halben Stunde am Flughafen von Halifax ist. Pro Bahn stehen auf dem Par 72-Platz insgesamt sechs Teeboxen zur Wahl, die Gesamtlänge beträgt zwischen 4.834 und 6.947 Yards.

 

Los geht es mit einem geraden, bis zu 401 Yards langen Par 4 bergauf. Über dichtes Rough, das im Indian Summer in vielen Farben glänzt, geht es zunächst in Richtung des gut sichtbaren Markierungspfostens. Hält man zu weit nach rechts an, kommen die zahlreichen Bäume ins Spiel, links lauert ein Fairwaybunker. Das leicht erhöhte und nach rechts hängende Grün spielt man am besten über die rechte Seite an und nimmt so den Grünbunker links aus dem Spiel. Bahn 2 ist ein schönes, aber auch anspruchsvolles Par 3. Über bis zu 186 Yards geht es über eine dicht bewachsene Senke hinweg zum quer angelegten Grün. Das Grün umfasst zwei Ebenen, zudem ist ungefähr in der Mitte ein kleiner Hügel eingebaut. Verfehlt der Teeshot die richtige Ebene, wird das Putten besonders anspruchsvoll. Das erste Par 5 der Runde misst bis zu 606 Yards und beginnt von einem deutlich erhöhten Abschlag. Nach der Drivelandezone dreht die Bahn sanft nach rechts, man sollte daher vom Tee nicht zu weit nach links spielen. Im Bereich des Lay-ups bleibt das Gelände vergleichsweise eben, ist jedoch wellig. Richtung Fahne geht es wieder bergauf, von der Lay-up Zone bis zur Fahne kommen beiderseits zahlreiche Bunker ins Spiel – wie stark, hängt nicht zuletzt von der gültigen Fahnenposition ab. Weiter geht es mit einem bis zu 447 Yards langen Par 4, Dogleg links. Über links abzukürzen bleibt den absoluten Longhittern vorbehalten, die meisten Golfer spielen vom Tee zunächst geradeaus in den Knick. Dort steigt das Gelände in mehreren Wellen leicht an, zudem kommt von links nun Wasser ins Spiel. Da das Gelände links neben dem Grün deutlich in Richtung eines großen Bunkers abfällt, sollte man die Fahne eher über die rechte Seite anspielen. Das folgende, bis zu 207 Yards lange Par 3 ist ein echtes Postkartenmotiv. Fast alle Teeboxen erfordern einen Schlag über Wasser, die Felsen rechts des Grüns kommen nur optisch ins Spiel. Das nach links und vorne hängende Grün hat ebenfalls seine Tücken – dennoch: hier kommt alles auf den Abschlag an! Bahn 6 ist ein mit maximal 491 Yards eher kurzes Par 5, Dogleg rechts. Da das Fairway sehr wellig ist, kann der Teeshot nach der Landung noch in unerwartete Richtungen rollen. Richtung Fahne steigt die Bahn deutlich an, hier sollte man mindestens einen Schläger mehr wählen. Sonst läuft man Gefahr, dass die Annäherung entweder deutlich vor dem Grün im großen Bunker rechts oder direkt vor dem Grün im Bunker links hängen bleibt. Da das Grün erneut nach vorne abfällt, sollte man in jedem Fall Richtung Mitte Grün spielen. Dann folgt ein sehr schönes, bis zu 376 Yards langes Par 4, ebenfalls ein leichtes Dogleg rechts. Da es bis zur Fahne stetig bergauf geht, spielt sich die Bahn jedoch länger als angegeben. Vom Tee sollte man die rechte Fairwayseite anspielen, das verkürzt die Distanz für den zweiten Schlag. Bei der Annäherung geht es dann noch steiler bergauf, zudem sorgen Bunker rechts vor dem Grün und ein kleiner Teich im Knick der Bahn oft dafür, dass jeder zu kurze Schlag bestraft wird. Weiter geht es mit einem maximal 368 Yards langen Par 4 als Dogleg links. Vom erhöhten Tee hält man am besten rechts des gut sichtbaren Fairwaybunkers links an – dieser verfügt über, im Vergleich zu allen anderen Bunkern der Anlage, eine eher niedrige Kante, so dass auch ein langer Bunkerschlag zur Fahne von hier aus kein Problem darstellt. Das beiderseits durch Bunker geschützte Grün spielt man besser leicht über links an, da das Gelände nach rechts hängt. Mit einem weiteren, bis zu 365 Yards langen Par 4, Dogleg links, enden die Front Nine am Clubhaus. Hier ist der Draw der ideale Teeshot, das Fairway in der Drivelandezone ist erneut sehr wellig. Dann steigt das Gelände Richtung Fahne deutlich an, hier sollte man in keinem Fall zu kurz bleiben, sonst kommt der Ball einem wieder entgegen. Spielt man die Annäherung eher von links, muss oft auch der dort platzierte Fairwaybunker überspielt werden. Bei Grünseiten werden vorne zudem durch Bunker begrenz, so dass man die Fahne besser hoch anspielen sollte.

Der zweite Teil der Runde beginnt mit einem maximal 156 Yards langen Par 3, jedoch bergauf. Auf Bunker wurde bei dieser Bahn verzichtet, daher ist das Grün mit 28 Yards vergleichsweise klein und erfordert einen präzisen Abschlag. Das erste Par 4 der Back Nine ist mächtige 461 Yards lang und dreht im zweiten Teil ganz leicht nach rechts. Die Drivelandezone wird beiderseits durch Bunker gesäumt. Richtung Fahne geht es erst bergab, dann jedoch wieder bergauf – und je weiter links der Teeshot (oder, vor allem bei Gegenwind, der zweite Schlag) landet, umso stärker kommt der mächtige Grünbunker links vorne ins Spiel und muss überwunden werden. Das folgende Par 4 mit maximal 398 Yards beginnt mit einem blinden Teeshot. Die Bahn dreht im zweiten Teil ganz leicht nach links, allerdings hängt das sehr wellige Fairway in der Drivelandezone ebenfalls nach links. Daher darf man seinen Teeshot ruhig rechts anhalten und das Gelände für sich nutzen. Da die Bahn zudem abschüssig ist, kann ein gut platzierter Teeshot noch viel Roll mitnehmen. Richtung Grün verjüngt sich das Fairway, bevor es leicht bergauf zum fast kreisrunden Grün geht. Auch Bahn 13, ein bis zu 496 Yards langes Par 5, startet mit einem blinden Teeshot, dieses Mal jedoch bergauf. Am besten hält man rechts der beiden gut sichtbaren Fairwaybunker links an. Nach dem Knick wird das Fairway deutlich schmaler, zudem kommen erst von rechts, dann von links Felsen ins Spiel, die vom Fairway einer Schikane im Rennsport gleich umrahmt werden. Man sollte den Lay-up in jedem Fall eher rechts anhalten, denn dort lauern in der Landezone weniger Felsen. Während das Fairway vor dem Grün nach rechts hängt, fällt das Grün leicht nach links ab – optisch und spielerisch eine kleine Herausforderung. Das zweite von insgesamt drei Par 3 auf den Back Nine bietet ein sehr anspruchsvolles Grün. Dieses liegt gegenüber dem Abschlag erhöht und verläuft quer von links hinten nach rechts vorne, zudem fällt es nach vorne ab. Man sollte daher den Schläger so wählen, dass man die Grünmitte sicher erreicht – und sich beim Putten nicht über die schmale, aber in seiner Wirkung deutliche Ondulierung wundern. Weiter geht es mit einem bis zu 584 Yards langen Par 5, Dogleg rechts. Vom Tee geht es über eine Felslandschaft bergauf, am besten zielt man vom Tee zwischen die beiden hinteren Felsengruppen. Der Knick setzt erst im Bereich des Lay-ups ein, so dass man diesen eher links anhalten sollte. Das Gelände steigt weiter an, Richtung Fahne nimmt die Steigung nochmals zu. Da das Gelände vor dem Grün nach vorne abfällt, sollte man erneut eher Richtung Grünmitte spielen – und so auch die beiden mächtigen Grünbunker auf beiden Seiten meiden. Bahn 16 war einst gerade, im Rahmen der Erschließung von Grundstücken für weitere Immobilien wurde das bis zu 515 Yards lange Par 5 jedoch zum Dogleg rechts. Daher beginnt man kerzengerade mit einem blinden Teeshot. Dieser muss über eine Senke hinweg bergauf gespielt werden. Je nach Drivelänge muss man sich dann entscheiden, ob man das erhöhte Grün attackieren möchte (dafür ist ein guter Fade erforderlich, da rechts hohe Bäume die Bahn begrenzen) oder lieber nochmals vorlegt und dann ein kurzes Wedge ins Grün bergauf spielt. Das Grün liegt quer zur Spielrichtung und wird hinten durch eine Steinmauer, vorne durch einen Bunker begrenzt – es bleibt daher wenig Platz, dass der Ball zur Ruhe kommt. Das letzte Par 3 spielt sich bis zu 222 Yards. Über ein kleines Felsplateau geht es Richtung Fahne. Da das Gelände vor dem Grün nach links abfällt und die linke Grünseite durch zwei Bunker geschützt wird, sollte man die Fahne besser über rechts anspielen – bleibt der Teeshot zu kurz, rollt er dann nicht gleich in den Wald links hinein. Zum Abschluss wartet ein bis zu 421 Yards langes Par 4, dessen Fairway sich in mehreren Wellen und mit zwei Richtungswechseln Richtung Fahne zieht. Vom erhöhten Tee sollte man die Richtung an die Schlagweite anpassen: je länger der Drive, desto weiter nach rechts muss gezielt werden – denn sonst landet der Ball schnell links in Bunker, Wasser oder Wald. Dann dreht die Richtung zunächst nach rechts, bevor es kurz vor dem deutlich erhöhten Grün wieder nach rechts geht. Das langgezogene, quer liegende Grün und die gewählte Fahnenposition haben vielfach Einfluss auf die Strategie im zweiten Teil: ist die Fahne rechts der beiden Grünbunker gesteckt, spielen die meisten Golfer die Fahne direkt an, da der Ballflug über das Fairway geht. Steckt die Fahne jedoch links, muss man mit dem zweiten Schlag sowohl eine kleine Senke links als auch die Grünbunker überspielen – hier entscheiden sich einige Golfer, lieber nochmals rechts vor dem Grün anzulegen und die Fahne dann von dort anzuspielen. Wem das als Herausforderung nicht reicht: rechts des Grüns liegt die Terrasse des Clubrestaurants, so dass man bei schönem Wetter sein Finale unter den Augen anderer Golfer absolvieren darf.

 

The Links at Brunello präsentierte sich in ausgezeichnetem Pflegezustand. Das Design ist sehr abwechslungsreich, hier braucht man alle Schläger, die man im Bag hat. Auch der sehr gut sortierte Pro-Shop lohnt einen Besuch – und nach der Runde sollte man die leckere und sehr freundliche Club-Gastronomie besuchen und von der Terrasse nochmals den Blick auf diese wunderschöne Gegend schweifen lassen.