The Links Valley

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Michael Althoff

Autor: Der Mann hinter dem Bericht

The Links Valley

Der Golfplatz von The Links Valley ist der erste reversible Golfplatz Europas. Dass Golfanlagen heute meist 18 Bahnen umfassen, wurde erst durch Old Tom Morris zum Standard – damals allerdings noch im klassischen Out und In. Inzwischen basieren viele Anlagen – gleich, ob 9, 18 oder mehr Bahnen – auf einer Kombination von 9-Loch-Runden. Wer heute auf eine Golfrunde geht, folgt bei der Spielrichtung der Vorgabe des Platzarchitekten, der mit dem Routing definiert, ob beispielsweise im oder gegen den Uhrzeigersinn gespielt wird. Doch selbst der berühmte Old Course in St. Andrews wurde nicht immer in der aktuellen Richtung – gegen den Uhrzeigersinn – gespielt. Auch dies geht auf eine Entscheidung von Old Tom Morris aus dem Jahre 1870 zurück – vorher wurde der Platz im Uhrzeigersinn gespielt. Anlässlich des St. Andrew‘s Days wird der Old Course heute noch ein Mal pro Jahr in seiner früheren Spielrichtung im Uhrzeigersinn gespielt – und damit zum reversiblen Golfplatz. Wer dies einmal erlebt hat, berichtet von einem ganz anderen Spielerlebnis – denn es wechselt nicht nur die Spielrichtung, auch das Course Management muss für die Bahnen von jedem Golfer neu überdacht werden.

 

The Links Valley wurde vom niederländischen Frank Pont konzipiert. Die Spielrichtung wechselt täglich, als North Course spielt sich die 9-Loch-Anlage bei vier Abschlägen zwischen 2.276 und 2.957 Metern, in der Variante South Course beträgt die Gesamtlänge zwischen 2.327 und 2.992 Metern. Für Events kann ausnahmsweise die Spielrichtung auch während des Tages gewechselt werden, um beispielsweise für Firmenturniere 18 verschiedene Bahnen anzubieten. Wer dennoch 18 Bahnen an einem Tag spielen möchte, kann selbstverständlich auch den jeweiligen Platz zweimal absolvieren. Die Zielgruppe der Anlage ist entsprechend breit gefächert. Dass die Anlage von Golfern gut angenommen wird, unterstreicht die Aufnahme von The Links Valley in die Liste der Top 50 9-Loch-Plätze weltweit des renommierten Golf Magazines.

Als North Course beginnt die Runde direkt unterhalb des modernen Clubhauses mit dem einzigen Par 5 der Runde. Insgesamt spielt sich der Platz als Par 35. Das Routing ist äußerst interessant: die ersten fünf Bahnen ziehen sich im Kreis um den äußeren Bereich der Anlage. Am anspruchsvollsten ist dabei Bahn 4, ein bis zu 415 Meter langes Par 4, Dogleg links. Dann wechselt man quasi auf den „inner circle“ und spielt die restlichen vier Bahnen innerhalb eines kleineren Kreises inmitten der ersten Bahnen. Dennoch ist der Abstand zwischen den Bahnen ausreichend, so dass man auch bei verzogenen Schlägen nicht gleich Gefahr läuft, andere Golfer zu gefährden. Wer zum ersten Mal einen reversiblen Golfplatz spielt, ist oft überrascht, dass in der Spielrichtung South Course der Abschlag nicht oberhalb des neunten Grüns des North Course erfolgt, sondern ein ganz anderer Bahnverlauf gewählt wurde. Die Runde beginnt nun mit einem bis zu 462 Meter langen Par 5, das im letzten Teil um fast 90 Grad nach rechts abknickt. Dann dreht die Spielrichtung nach links, so dass man – anders als beim North Course – nun zunächst die inneren Bahnen absolviert. Mit dem bis zu 197 Meter langen Par 3 an Bahn 5 wechselt dann auch der South Course auf die äußeren Spielbahnen. Besonders gut gefallen haben uns hier die Bahnen 8 mit dem seitlich versetzten, deutlich erhöhten Grün und die Schlussbahn, ein bis zu 588 Meter mächtiges Par 5 (selbst von den vordersten Abschlägen spielt sich die Bahn stolze 448 Meter), dessen Grün direkt unterhalb der Clubterrasse endet.