Toscana Resort Castelfalfi – Mountain Course

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Michael Althoff

Autor: Der Mann hinter dem Bericht

Toscana Resort Castelfalfi - Mountain Course

Schon ein Blick auf das Course Rating zeigt: dieser Platz gehört mit zum schwierigsten, was Golf in Italien (und Europa) zu bieten hat. Ein Beispiel: Golfer mit Handicap 20,0 haben von den gelben Teeboxen eine Spielvorgabe von 30! Der mit deutlichen Höhenunterschieden versehene Platz wurde im Rahmen der Neuausrichtung von den beiden Architekten Rainer Preißmann und Wilfried Moroder gründlich überarbeitet – Maßgabe auch hier: es sollten keine aufwändigen Erdmassen bewegt werden, sondern der Platz sollte sich bewusst in die bestehende Hügellandschaft der Toskana integrieren. Der Mountain Course bietet nun bis zu sechs geratete Abschläge und addiert sich bei 18 Bahnen zu einer Gesamtlänge zwischen 4.623 und 6.351 Meter – allerdings weicht die gefühlte Länge der Bahnen sehr stark hiervon ab, da man bei fast jeder Bahn Höhenunterschiede berücksichtigen muss. Daher empfiehlt es sich auch, den Platz tendenziell per Buggy zu absolvieren – wer mag, kann natürlich dennoch auch zu Fuss auf die Runde gehen.

 

Gleich zum Auftakt lernt man das Designkonzept kenne. Das bis zu 331 Meter kurze Par 4, Dogleg links, verläuft zunächst recht eben. Den Teeshot sollte man eher rechts anhalten, denn links droht Wasser. Beim nun folgenden Annäherungsschlag bleiben viele Golfer zu kurz, denn das Grün liegt nicht nur nach links versetzt, sondern auch deutlich erhöht, man sollte daher ruhig 1-2 Eisen mehr nehmen. Auch Bahn 2 ist alles andere als einfach. Links der Abschläge dieses bis zu 391 Meter langen Par 4s begrenzt ein Hang die Fläche, dennoch sollte man den Abschlag so weit links anhalten wie möglich – denn im zweiten Teil dreht die Bahn leicht nach links. Richtung Fahne geht es dann leicht bergab, zudem trennt ein Teich die Spielbahn vom Grün. Bahn 3 ist ein bis zu 382 Meter langes, gerades Par 4. Vom Abschlag geht es leicht bergab, das Fairway ist recht schmal. Links lauern Bäume, rechts ein Wassergraben. Da auch das Fairway nach rechts hängt, sollte man den Teeshot leicht links anhalten. Insgesamt fünf Bunker säumen den Weg von der Annäherung bis zur Fahne, zudem hängt das Grün nach links vorne. An Bahn 4 wartet das erste, bis zu 138 Meter kurze Par 3. Man sollte unbedingt die Fahnenposition beachten, da das Grün länglich verläuft. Rechts des Grün begrenzt Wasser die Bahn, auf der linken Seite lauern drei Bunker auf unpräzise Abschläge. Bringt man den Teeshot sicher aufs Grün, sollte das Par trotz einiger Wellen im Kurzgemähten möglich sein. Dann folgt die schwerste Bahn. Das Doppel-Dogleg ist nicht nur bis zu 580 Meter lang (selbst von rot bleiben 488 Meter), sondern verläuft stetig bergauf. Longhitter können vom Abschlag versuchen, über die Bäume links abzukürzen – dafür sollte man aber mindestens 230 Meter carry beherrschen. Ansonsten spielt man am besten zunächst geradeaus. Je nach Balllage können beim zweiten Schlag die hohen Zypressen ins Spiel kommen – und auch der Wassergraben, der im ersten Knick quer und dann bis kurz vor dem Grün auf der rechten Seite verläuft, zieht manche Bälle an. Im Bereich des Lay-ups dreht die Bahn dann wieder nach rechts – bis dahin geht es weiterhin bergauf, das Fairway ist sehr wellig und rechts lauern zwei Fairwaybunker. Der Approach sollte eher auf der linken Seite abgelegt werden, so hat man einen besseren Winkel zum erhöhten Grün. An dieser Bahn ist selbst ein Bogey ein gerne genommenes Ergebnis! Bahn 6 ist ein bis zu 394 Meter langes Par 4 und leichtes Dogleg links. Vom Tee geht es zunächst bergab, man sollte entweder links über den Fairwaybunker zielen oder den Ball in die Gasse zwischen den Fairwaybunkern legen. Dann verläuft das wellige Fairway wieder bergauf, das Grün ist ein quer liegendes Plateau, das vorne und hinten durch Bunker eingerahmt wird. Weiter geht es mit dem zweiten Par 5, das bergab verläuft und mit maximal 468 Meter deutlich kürzer ist. Vom Tee spielte man am besten zwischen den beiden Fairwaybunkern hindurch. Kurz vor dem Grün knickt die Bahn um rund 90 Grad nach links ab, zudem links das Grün deutlich tiefer. Daher können viele Golfer die Fahne mit dem zweiten Schlag angreifen, man sollte jedoch die Ausgrenze links beachten. Das Grün fällt ebenfalls von rechts nach links ab. Vorbei an Olivenbäumen geht es zur achten Bahn, einem bis zu 350 Meter langen Par 4. Trotz deutlich erhöhter Tees geht es zwar zunächst leicht bergab, dann steigt die Bahn Richtung Fahne kontinuierlich an. Optisch ist man geneigt, die Bahn als Dogleg links zu sehen, denn eine Baumgruppe in der Mitte des Fairways und das nach links hängende Fairway verstärken diese optische Täuschung. Man sollte den Teeshot daher entweder links oder rechts dieser Bäume platzieren, wenn man einen einfachen Winkel Richtung Grün haben möchte. Das Grün umfasst zwei Terrassen, die hintere Terrasse ist nochmals erhöht. Dann folgt das Signature Hole: ein bis zu 177 Meter langes Par 3. Man fühlt sich ein wenig an das Extreme 19th in Südafrika erinnert, denn das Grün liegt etliche Meter unterhalb der Abschläge. Hinter dem Grün lauert zudem Wasser. Der Weg vom Tee zur Fahne verläuft in Schlangenlinien, weshalb man diesen Teil der Anlage in Anlehnung an die berühmte Straße San Franciscos als „Lombard Street des italienischen Golfs“ bezeichnet. Hier hängt der Score entscheidend davon ab, ob der Abschlag das Grün findet. Direkt links des neunten Grüns kann man das 18. Grün einsehen und bekommt so auch gleich einen Vorgeschmack auf den Schlussakkord des Platzes.

Unterhalb des Clubhauses beginnen die Back Nine. Das bis zu 355 Meter lange Par 4 an Bahn 10 ist ein leichtes Dogleg links und erinnert ein wenig an die erste Bahn. Allerdings steigt das Fairway nicht so stark Richtung Grün an, dafür ist es deutlich welliger und hängt im ersten Teil nach links. Beim zweiten Schlag gilt: wichtig ist es, das Grün zu treffen, denn rechts begrenzt ein Hang die Spielbahn, links fällt das Grün deutlich in Richtung mehrerer Bunker ab. Das bis zu 179 Meter lange Par 3 an der folgenden Bahn verläuft leicht abschüssig, das Grün ist etwas erhöht und fällt nach allen Seiten ab – hier ist ein präziser Teeshot gefragt, wenn man das Par spielen möchte. Bahn 12 ist ein bis zu 377 Meter langes Par 4 – aber viele Golfer spielen es eher wie ein Par 5. Das liegt nicht zuletzt am ungewöhntlichen Design und der Topografie. Vom Tee geht es zunächst geradeaus – mehr als 230 Meter sollte man jedoch nicht spielen, sonst wird der Winkel für den zweiten Schlag eher ungünstig. Die rechte Seite wird durch einen Bachlauf begrenzt. Ab dem zweiten Schlag wird es dann spannend: die Bahn windet sich leicht S-förmig deutlich bergauf, rechts droht weiterhin Wasser, zudem lauern dort einige Bäume und das Fairway hängt deutlich nach links. Wer übrigens vom Tee direkt die Seite rechts des Wassers anspielen möchte, läuft Gefahr, dass der Ball im dichten Rough unauffindbar bleibt. Für den zweiten Schlag sollte man mindestens 2 Schläger mehr kalkulieren, um eine Chance auf das Erreichen des Grüns zu haben. Bleibt der Ball zu kurz, rollt er je nach Landepunkt und Trockenheit der Bahn entweder wieder bergab oder landet in einem der beiden Grünbunker. Schafft man es mit dem zweiten Schlag nicht aufs Grün, ist schnell ein Doppelbogey die Folge. Auch Bahn 13 bietet deutliche Höhenunterschiede. Das bis zu 339 Meter lange Par 4 ist ein leichtes Dogleg rechts. Oft reicht aufgrund des deutlich tiefer liegenden Fairways ein kleines Holz vom Tee, dann kann man auf den Fairwaybunker links zielen. Wer sich traut, kann auch links der hohen Tanne auf der rechten Seite des Abschlags spielen und so versuchen, deutlich abzukürzen oder gar das Grün anzuspielen. Das von einem Bunker vorne verteidigte Grün hängt deutlich nach vorne, man sollte daher die Fahnenposition genau beachten. Bahn 14 ist ein bis zu 503 Meter langes Par 5, Dogleg rechts. Vom erhöhen Tee zielt man am besten rechts in Richtung der beiden nahe beieinander liegenden Fairwaybunker. Dann verengt sich das Fairway optisch durch die Bäume auf beiden Seiten Richtung Fairway. Die meisten Golfer werden nochmals vorlegen und das Grün mit dem dritten Schlag anspielen. Der Schlag Richtung Fahne sollte nicht zu lange geraden, denn hinter dem Grün fällt die Bahn sofort wieder ab. Dennoch: gelingt der Abschlag, hat man eine sehr gute Chance auf das Par. Dann folgt – oh Wunder – eine komplett ebene Spielbahn. Das bis zu 158 Meter lange Par 3 wartet jedoch auf dem Weg Richtung Fahne sowie links des Grüns mit Wasser auf. Zudem ist das Grün 32 Meter lang, so dass man je nach Fahnenposition durchaus 2-3 Eisen Differenz hat. Zudem ist der hintere Teil des Grüns als erhöhte Ebene ausgeführt worden. Das zweite Par 5 der Back Nine misst bis zu 498 Meter und ist ein Dogleg rechts. Den blinden Abschlag spielt man am besten leicht rechts. Nach der Drivelandezone wendet sich die Bahn nach rechts, zudem fällt das Fairway nun spürbar ab. Vor allem im letzten Teil des Fairways, vor dem Grün, hängt das Fairway deutlich nach rechts, man sollte daher eher auf der linken Seite vorlegen. Nach dem letzten Fairwaybunker, rund 100 Meter vor der Fahne, geht es dann wieder leicht bergauf zur Fahne – eine schöne, aber anspruchsvolle Bahn! Bahn 17, ein bis zu 349 Meter langes Par 4, erinnert vom Tee ein wenig an Bahn 8 – allerdings verläuft die 17 tatsächlich als Dogleg links. Longhitter können trotz des ansteigenden Fairways versuchen, über die Bäume links abzukürzen – die meisten Golfer spielen den Teeshot jedoch geradeaus bergauf. Beim Schlag ins Grün ist Längenkontrolle wichtig, denn rund um das Grün verläuft das Gelände sehr abschüssig. Vorne wird das Grün jedoch durch zwei Bunker geschützt. Zum Abschluss wartet das Inselgrün, das man bereits an Bahn 9 sah, auf die Golfer. Der blinde Teeshot sollte nicht zu lange geraten, denn bei rund 225 Metern knickt die Bahn um 90 Grad nach rechts – und fällt ab dann steil ab. Wer sich traut, kann alternativ zum Abschlag mit langem Eisen oder kleinen Holz auch den Driver nach rechts anhalten. Beim Schlag zur Fahne auf dem Inselgrün ist es wichtig, das Gefälle zu berücksichtigen, sonst landet der Ball schnell im Wasser – eine Schlussbahn, die man durchaus mehrmals spielen sollte, bevor man die richtige Strategie fürs eigene Spiel gefunden hat. Anschließend geht es – erneut leicht bergauf – wieder zurück zum Clubhaus.