V-Golf Sankt Urbanus

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Michael Althoff

Autor: Der Mann hinter dem Bericht

V-Golf Sankt Urbanus

Als Inhaber Dr. Michael Velte 1999 seine von Holger Rengstorf designte Golfanlage eröffnete, nutzte er die Gunst der Stunde, denn er konnte die Anlage von Grund auf nach seinen Vorstellungen konzipieren. Ziel war es, möglichst vielen Menschen Zugang zum Golfsport zu bieten. Von Beginn an prägte das markante, ein wenig an die Südstaaten erinnernde Clubhaus das Bild der Anlage. Betreiber Dr. Velte setzt an seinem Standort auf klare Konzepte und Strategien, dazu gehört insbesondere die Digitalisierung. Greenfeegäste sind herzlich willkommen, das Greenfee wird direkt bei elektronischer Startzeitenbuchung erhoben (dennoch gibt es eine sehr kulante Stornoregelung mit Rückerstattung). Auch der Zugang zum Clubhaus, zu den Toiletten auf der Runde oder das Verlassen des Parkplatzes sind nur per App möglich. Die Anlage zieht sich in zwei schönen Schleifen vor dem Clubhaus um einen kleinen Teich herum. Bei vier gerateten Abschlägen spielt sich der Par 72-Platz (die Front Nine sind Par 37, die Back Nine entsprechend Par 35) zwischen 4.852 und 6.055 Metern, zudem gibt es in Grün Juniortees. Das Gelände ist weitgehend flach, man kann den Platz sehr gut zu Fuß absolvieren – oder per App ein vorab gemietetes Cart nutzen. Servicemitarbeiter sind auf der Anlage erst ab 12 Uhr anzutreffen, dann öffnet auch die Gastronomie ihre Tore.

Die Runde beginnt direkt mit der längsten Bahn der Anlage, einem bis zu 528 Meter langen Par 5 als Dogleg links. Vom Tee sollte man nicht zu weit nach links anhalten, denn dort haben sich die einst kleinen Setzlinge bei Anlagen-Neubau inzwischen zu veritablen Bäumen und Büschen entwickelt. Am besten hält man sich leicht rechts des gut sichtbaren Fairwaybunkers. Die meisten Golfer werden noch einen Lay-up spielen, am besten Mitte Fairway. Das langgestreckte Grün hängt leicht nach vorne und wird rechts von einem Bunker geschützt, kleine Hügel direkt neben dem Grün sorgen dafür, dass Bälle, die das Grün verfehlen, gerne zur Seite wegspringen oder -rollen. Auch Bahn 2 ist ein sanftes Dogleg links, nun als Par 4 mit bis zu 353 Metern. Vom Tee geht es über eine kleine Senke, man sollte hier nicht zu weit nach links spielen, denn dort warten zwei Fairwaybunker im Knick der Bahn. Nach der Senke verläuft das Gelände eben Richtung Fahne, beide Grünseiten werden vorne durch Bunker verteidigt. Das erste Par 3 an der folgenden Bahn misst bis zu 163 Meter. Lediglich ein kleiner Bunker rechts ist zu beachten, allerdings misst das Grün bis zu 33 Meter Tiefe, man sollte daher die Fahnenposition bei der Schlägerwahl beachten. Weiter geht es mit einem maximal 345 Meter langen Par 4 als sanftem Dogleg rechts. Von den hinteren Abschlägen sollten vor allem Drawspieler auf die nahen Büsche achten, am besten spielt man den Abschlag links des Fairwaybunkers. Richtung des leicht quer liegenden, großen Grüns wird das Gelände etwas ondulierter, zudem sollte man den Bunker links des Grüns beachten. Bahn 5 bringt die kürzeste Bahn der Anlage, ein maximal 135 Meter langes Par 3. Hier braucht man vor allem eine gute Längenkontrolle, da das Grün quer zur Spielrichtung liegt und nur 21 Meter lang ist. Zudem schützen der mittig platzierte Bunker vorne und ein Grünbunker rechts die Fahne ausgezeichnet, am besten spielt man das Grün hoch an. Dann folgt das zweite Par 5 der Front Nine, ein leichtes Dogleg rechts mit bis zu 472 Metern Länge. Vom leicht erhöhten Abschlag sollte man links anhalten, da sonst beim zweiten Schlag rechts ein als seitliches Wasser gekennzeichnetes, tiefes Rough in die Bahn hineinragt. Daher sollte man beim Lay-up unbedingt links dieses Bereichs bleiben. Das nach links versetzte Grün liegt schräg zur Spielrichtung und wird vorne und hinten durch Bunker verteidigt. Auch hier ist ein hoher Schlag zur Fahne die beste Option. Das sanfte Dogleg rechts an Bahn 7 spielt sich als Par 4 nur maximal 317 Meter, hier kann man ruhig mit einem kleinen Holz oder langen Eisen vom Tee beginnen. Vor allem von den hinteren Tees sollte man auf die Büsche rechts achten und lieber Richtung Mitte oder leicht nach links zielen. Gerät die Annäherung zu lang, droht beim zweiten Schlag das Aus. Da das Grün vorne durch zwei Bunker verteidigt wird – ein weiterer Bunker lauert Mitte Grün auf der linken Seite – und vor dem Grün eine kleine Senke liegt, sollte man die Fahne erneut hoch anspielen. Das letzte Par 5 der Front Nine ist ein deutliches Dogleg rechts und misst bis zu 485 Meter. Rechts im Knick lauert ein vom Tee kaum sichtbarer Bunker, der jedoch nur Longhittern gefährlich wird. Dennoch: man sollte am Abschlag in jedem Fall nicht zu weit nach rechts anhalten. Auch in der Lay-up-Zone lauert rechts ein Bunker, zudem wird das Grün vorne und hinten durch Bunker eingerahmt. Am besten spielt man die Annäherung über die linke Seite und hat so einen etwas freieren Weg Richtung des leicht erhöhten Grüns samt Fahne. Mit der schwersten Bahn der gesamten Runde, einem maximal 377 Meter langen, sanften Dogleg links, geht es zurück in Richtung des weithin sichtbaren Clubhauses. Im ersten Teil steigt das Fairway ganz sanft an, so dass man den Teich auf der rechten Seite – quasi zentral vor dem Clubhaus – noch nicht sieht. Dennoch: hält man zu weit nach links an, drohen dort zwei Fairwaybunker. Man sollte daher den Ball rechts der Bunker platzieren. Je weiter der Abschlag nach rechts gespielt wird, umso größer ist die Wahrscheinlichkeit, dass die Annäherung über Wasser gespielt werden muss – vor allem, wenn die Fahne rechts gesteckt ist. Am besten zielt man vom Tee auf den gut sichtbaren Giebel links im Dach des Clubhauses. Das erneut leicht erhöhte Grün wird links und hinten durch Bunker eingerahmt, zudem begrenzt der Teich vor dem Clubhaus die linke Grünseite und zieht sich die rechte Grünseite entlang. Wer einen langen Drive und eine Annäherung über Wasser scheut, sollte überlegen, das Grün erst mit dem dritten Schlag anzuspielen und dann nach einem Abschlag auf die rechte Seite den zweiten Schlag über die Fairwaybunker hinweg links anzuhalten, um so „über Land“ zur Fahne spielen zu können.

Vor dem in weiß erstrahlendem Clubhaus geht es zum Abschlag der zehnten Bahn, einem bis zu 346 Meter langen Par 4 als Dogleg links. Da links dichtes Rough droht (das als seitliches Wasser gesteckt ist), sollte man das breite Fairway nutzen und über die rechte Seite beginnen. Im zweiten Teil dreht die Bahn nach links, auch das Grün ist deutlich an den linken Rand versetzt worden. Obwohl rechts ein Grünbunker das leicht erhöhte und nach vorne abfallende Grün verteidigt, sollte man über die rechte Seite spielen, denn links und hinten grenzt das Grün weiterhin an seitliches Wasser. Bahn 11 spielt sich über maximal 372 Meter, nach gut der Hälfte der Distanz dreht die Bahn leicht nach rechts. Vom Tee hält man am besten auf die mittlere Blutpflaume hinter der Bahn an, beim Schlag zur Fahne sollte unbedingt der kleine Bunker links vor dem Grün beachtet werden. Beim bis zu 169 Meter langen Par 3 an der folgenden Bahn fällt das Grün von rechts hinten sanft nach links vorne ab, zudem kommt bei rechts gesteckter Fahne der auf der gleichen Seite platzierte Grünbunker ins Spiel. Im Zweifel sollet man hier die linke Grünseite anspielen und den Rest seinem Putter überlassen. Weiter geht es mit dem ersten, bis zu 493 Meter langen Par 5. Am besten bringt man den Ball, vor allem von den hinteren Abschlägen, mit einem leichten Fade ins Spiel. So meidet man nicht nur den Fairwaybunker links, sondern sichert sich eine gute Ausgangsposition zur Fahne. Die Annäherung spielt man am besten über die rechte Seite, denn links ist in einen kleinen Hügel um das Grün ein Bunker mit entsprechend hoher Kante integiert – allerdings lauert auch rechts des Grüns Sand. Bahn 14 ist ein nur 324 Meter kurzes Par 4, vom hinteren Tee sieht die Bahn aufgrund der links leicht hineinragenden Büsche und Bäume ein wenig wie ein Dogleg aus. Da das Gelände Richtung Grün ansteigt, spielt sich die Bahn tatsächlich länger als angegeben. Am besten beginnt man mit einem Teeshot mitte-rechts. Beim Schlag ins nach vorne hängende Grün sollte man ruhig einen Schläger mehr nehmen, um den Geländeunterschied auszugleichen. Das zweite Par 3 der Back Nine spielt sich maximal 175 Meter – vor allem bei Gegenwind eine Herausforderung. Zudem ist das Gelände breit und offen, man sollte daher genau darauf achten, auf die Fahne zu zielen. Diese spielt man besser über die linke Grünhälfte an, denn rechts lauert ein Bunker. Bahn 16 bringt das letzte Par 5 der Runde – ein Doppeldogleg, das vor allem im zweiten Teil eine kluge Spielstrategie erfordert. Vom Tee blickt man zunächst auf den ersten Teil der Bahn. Hier sollte man nicht zu weit nach rechts spielen – und auch nicht zu lange, denn rechts des Fairways lauert tiefes Rough, das allerdings als seitliches Wasser gesteckt ist. Dann dreht die Bahn nach links – um schließlich kurz vor dem Grün nochmals im scharfen 90-Grad-Winkel nach rechts abzubiegen. Wer die Fahne mit dem zweiten Schlag anspielen möchte, benötigt einen präzisen Schlag über dichtes Rough – und trifft bei der Landung auf ein dann schmales, weil jetzt quer angespieltes Grün. Wer sich für den Lay-up entscheidet, sollte diesen möglichst genau in den letzten Knick der Bahn befördern und vor allem den Fairwaybunker rechts im Knick meiden. Das Grün spielt man aufgrund eines Grünbunkers rechts besser über links an. Zudem sollte die Annäherung nicht zu lang geraten, denn der hintere Grünbereich grenzt an einen großen Bunker mit hochgezogener Kante. Das letzte Par 3 misst maximal 138 Meter, hat aber dennoch seine Tücken. Das Grün ist nierenförmig gestaltet. Steckt die Fahne links hinten, muss ein Hügel samt Bunker überspielt werden. Einfacher ist es, wenn die Fahne links vorne gesteckt ist, dann kann man an allen Bunkern vorbei spielen. Zudem sollte man beim Putten darauf achten, dass das Grün leicht von links hinten nach rechts vorne geneigt ist. Mit der zweitschwersten Bahn der gesamten Runde, einem nahezu parallel zu Bahn 9 verlaufenden Par 4 mit bis zu 377 Metern Länge, geht es zurück zum Clubhaus. Vom Tee zielt man am besten auf die Mitte des Clubhauses. Die Herausforderung liegt vor allen in der Annäherung. Nun kommt links, bereits vor dem Grün, der von Bahn 9 bereits bekannte Teich ins Spiel. Die rechte Grünseite wird durch zwei Bunker fast vollständig begrenzt. Vor allem bei rechts gesteckter Fahne ist daher eine hohe Annäherung empfehlenswert.

Die Golfanlage Sankt Urbanus ist für Golfer aller Spielstärken geeignet. Sie bietet sehr faire Bahnen und damit vielfach gute Scoringmöglichkeiten. Die umfassende Digitalisierung ermöglicht es Golfern zudem, unabhängig von den Öffnungszeiten von Gastronomie und Sekretariat auf die Runde zu gehen. Man sollte jedoch bei einem Start vor 12 Uhr daran denken, ausreichend Getränke mitzubringen – und natürlich auch mögliche Ersatzbeschaffungen für Bälle, Handschuhe oder Tees vorher zu erledigen. Nach der Runde sollte man, vor allem bei schönem Wetter, noch das Landhaus Velte genießen. Von der Terrasse hat man eine wunderbare Aussicht auf den zehnten Abschlag sowie das neunte und achtzehnte Grün – und so kann man dann im Stile des Clubhauses seinen Drink wie auf der Veranda eines Südstaaten-Hauses genießen und sich entweder mit den leckeren Snacks oder (Freitag bis Sonntag) mit Steaks und anderen Genießergerichten von der Gastronomie verwöhnen lassen.