Autor: Der Mann hinter dem Bericht
Rund eine halbe Stunde südlich von Rotorua auf der Nordinsel Neuseelands liegt Wai-O-Tapu. Hier kann man die geothermischen Auswirkungen des in Neuseeland allzeit präsenten Vulkanismus hautnah erleben. Der Park trägt daher auch den Beinamen „Thermal Wonderland“. Die Fahrt von Rotorua führt durch eine wunderschöne Landschaft, sanfte Hügel, Schafe und Kühe prägen das Bild.
Vor dem offiziellen Eingang zu Wai-O-Tapu kommt man bereits am Mud Pool vorbei. Blubbernder Schlamm zeigt hier, dass sich die Gase aus dem Erdinneren noch heute einen Weg an die Oberfläche suchen.
Vom Haupteingang aus – der Eintritt in den Thermalpark kostet ca. rund 20 Euro – führen drei Rundwege zu den wichtigsten Sehenswürdigkeiten. Will man alle drei Wege erkunden, sollte man für den Park anderthalb bis zwei Stunden einplanen. In jedem Fall sollte man die Wege 1 und 2 gehen, sie führen an die schönsten geothermischen Attraktionen vorbei. Immer wieder gibt es links und rechts der sehr gut ausgebauten Wege (festes Schuhwerk ist dennoch unverzichtbar) dampfende Erdlöcher zu bestaunen. Ein Highlight ist der farbenfrohe Champagner-Pool, der mit einem intensiven Orange beeindruckt – und natürlich durch die zahlreichen „Blubberblasen“, die im Wasser aufsteigen und dem See seinen Namen gaben. Auch der kleine See „Roto Karikitea“ ist ein Farbenwunder: der gesamte See schimmert in einem intensiven Türkis bis Grün, ein beeindruckendes Schauspiel!
Ein weiteres Highlight von Wai-O-Tapu ist der Lady Knox Geysir. Hierfür wird ein eigenes Ticket benötigt (im oben genannten Eintrittspreis enthalten) und es gibt einen separaten Parkplatz. Die Geysir-Show findet täglich um 10:15 Uhr statt – und von den Tribünen aus hat man eine sehr gute Sicht auf das Schauspiel. 1906 fanden Gefangene eines Straflagers heraus, dass die für die Kleiderwäsche genutzte Quelle nach den Waschvorgängen heisses Wasser ausstiess. Ursache war die Seifenlauge, die beim Waschen genutzt wurde und in die Quelle gelangte. Der Leiter des Straflagers verringerte den Durchmesser der Quellenöffnung mit einem Stahlrohr und setzte Bimsstein rund um das Rohr. Im Laufe der Zeit entstand so durch die Tenside und den künstlichen Austritt der gut sichtbare weisse Kegel. Bis heute nutzt man für die planmäßige Eruption den Waschmittel-Trick – pünktlich zur täglichen Show geben Mitarbeiter des Parks biologisch einwandfreie Zutaten in den Geysir-Kegel, der nur kurz danach ausbricht und Wasserfontänen von bis zu 20 Meter Höhe in die Luft bläst.